Kapitel 3-Abreise

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Floras POV:

Am nächsten Morgen weckten mich die Sonnenstrahlen, die durch die langen Gardinen vor meinem Fenster fielen. Helia war schon auf und saß im Schneidersitz vor meinem Spiegel. Er flocht seine Haare zu einem Zopf und ich sah ihm ein wenig dabei zu. Geschickt umfassten seine Finger einzelne Strähnen und arbeiteten sie in den Zopf hinein. Als er fertig war drehte er sich zu mir und merkte, dass er beobachtet wurde. Ein Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Er stand auf, kam herüber zu mir und küsste mich liebevoll. "Guten Morgen kleine Blume, hast du gut geschlafen?" fragte er mich. Ich antwortete: "Ja, es ist so schön dich hier zu haben. Auf Magix haben wir nie die Gelegenheit nebeneinander aufzuwachen. Unsere Zimmergenossen haben da schließlich auch noch mitzureden. Aber wenn wir hier sind..."

Ich überprüfte ein letztes Mal, ob ich auch wirklich alles notwendige für das neue Schuljahr eingepackt hatte. Dann schloss ich meinen Koffer und Helia trug ihn für mich die enge Wendeltreppe herunter. Natürlich hätte ich auch einen einfachen Levitationszauber verwenden können, aber er bestand darauf. "Nein Flora, " sagte er "es gehört sich nun einmal, dass ich sowas für dich trage." Er sagte das mit einer solchen Entschlossenheit, dass ich darauf verzichtete Gefahren für seinen Rücken anzusprechen und beschloss ihm einfach eine Massage zu gönnen. Nachdem unsere Sachen fertig im Hovercrafter verladen waren, konnten wir endlich frühstücken. Aus der Küche duftete es nach selbstgebackenem Brot und frischem Kaffee. Meine Eltern saßen bereits mit Miele am Tisch. Wenn das Licht so wie in diesem Moment auf ihr Haar fiel, fand ich ihren Namen der französisch für Honig war wirklich passend. Wir setzten uns und ich aß ein Croissant mit Himbeermarmelade. Eine ganze Weile aßen still, jeder mit seinem Frühstück beschäftigt, und noch nicht ganz wach. Meine Mutter ergriff als Erste das Wort: "Flora, Liebes pass auf dich auf. Helia bitte sorg doch dafür, dass sie sich nicht mehr in so furchterregende Situationen begibt. Ich werde immer ganz krank vor Sorge, wenn ich von ihren gefährlichen Abenteuern erfahre." Helia schmunzelte und erwiderte: "Glaube mir, wenn ich sie aufhalten könnte, ich hätte es schon lange getan. Aber so ist sie unsere Flora, kämpft für Gerechtigkeit, alles was ich tun kann ist sie währenddessen zu beschützen." Miele lachte "Wenn ich geahnt hätte, dass MEINE Flora einmal Schutzfee des Universums sein würde. Ich wäre umgefallen vor Verwunderung!" Irgendwie hatte sie Recht, dachte ich nach. Früher versuchte ich immer mich aus allem rauszuhalten, aber seit meiner Freundschaft mit den Winx war ich viel extrovertierter geworden. Ich stand für andere ein und verteidigte die, die es nicht selbst konnten. Ich war die Person von der ich als kleines Mädchen dachte ich könne sie niemals werden.

Nach dem Frühstück reisten wir ab. Meine Eltern hatten ein paar Tränen in den Augen und auch ich wusste, ich würde sie schrecklich vermissen. Miele quengelte ein wenig, sie wolle auch endlich nach Alfea und mein Vater versprach ihr nächstes Jahr dürfe sie gehen. Sie zog eine Schmolllippe und ich gab ihr einen Kuss auf die Stirn. "Ich verspreche nächstes Jahr nehme ich dich mit." Da strahlte sie wieder. Zum Abschied winkten sie alle und ich winkte zurück. Danach setzte ich mich neben Helia in einen Stuhl. Er hatte alles unter Kontrolle und in einem ruhigen Flug verließen wir Lynphea. Ich war immer wieder beeindruckt wie er es schaffte diese Maschine ganz allein zu fliegen. "Oh Helia, ich freue mich so alle wiederzusehen! Bloom und Sky, Stella und Brandon, Tecna und Timmy, Layla, und Musa und... Riven." Ich musste stocken und mir fiel wieder ein, dass Riven vor den Ferien die Rote Fontäne verlassen hatte, und mit seiner Schule auch Musa und uns andere. "Habt ihr was von ihm gehört?" fragte ich zaghaft. Helias Blick senkte sich und er wirkte traurig "Nein, haben wir nicht." das war alles was er dazu sagen wollte, und das respektierte ich. Ich stand auf und umarmte ihn von hinten. Ihm war anzumerken, dass ihn das ebenso belastete wie mich. Mit dem Versuch ihn ein wenig aufzuheitern, begann ich etwas Musik herbeizuzaubern. Melodien erfüllten jetzt die Luft und Helia entspannte sch spürbar. Ich nahm mir vor Musa später für diesen Zauber zu danken. Der Rest des Fluges verlief friedlich. Wir unterhielten uns lebhaft und mit jedem Wort, welches Helia sprach wurde mir immer wieder erneut bewusst, dass ich ihn liebte. Er wählte seine Worte sorgfältig und mit Bedacht. Stets bemüht auszudrücken was er sagen wollte, ohne dabei inhaltlos zu reden. Mit diesen Gedanken im Hinterkopf, trafen wir nach einigen Stunden auf Magix ein.

Das 7. Jahr - Auf Der Suche nach RivenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt