Der Wald der niemals war

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Diesmal gehen wir alle zusammen den nächsten Pfad weiter. Ich habe keinen Schimmer wo es hingeht, Jyn hatte nichts gesagt. Also gehen wir ohne zu wissen was passieren könnte den Weg entlang. Alle gut gelaunt und sorgenlos, als wäre nie was passiert. Tobi gehts wieder recht gut, naja so gut das er sich wieder mit Annie prügeln kann. Wir gehen und rasten, wie immer. Aber irgendwie ist der Weg endlos. Wir gehen jetzt schon seit 7 Tagen und es ist kein Ende in Sicht.

"Leute. Stop jetzt mal. Ich glaube wir übersehen unser Ziel die ganze Zeit schon." Sagt Riku plötzlich.

"Hä? Was? Hier ist nichts. Siehst du doch!" Meint Tobi verwirrt und bisschen genervt.

Riku geht ein Stück vor, guckt sich ein wenig um dann geht er weiter. Wir folgen ihm aufmerksam, eher gesagt, ich folge ihm aufmerksam.

"Wyldhain! Ich weiß das du hier bist." Ruft er.

Ein Spatz springt vom Baum, vor dem Riku angehalten hat, und hüpft ein wenig umher. Riku grinst ihn zufrieden an.

"Wyldhain? Spatz? Was soll das jetzt?" Fragt Annie.

Kurze Zeit später verwandelt sich der Vogel in einen Menschen. Er trägt einen Mantel, dessen Kapuze ein Löwenkopf ist. Um seinen Rücken trägt er einen Köcher mit allen mögliche Stäben drin. Er selber sieht noch sehr jung aus.

"Riku. Aufmerksam wie immer." Lacht Wyldhain und klopft Riku die Schulter.

"Schön dich wieder zu sehen. Bringst du uns zum Wald der niemals war?" Fragt Riku.

Wyldhain nickt, zieht einer seiner Stäbe und rammt diesen in den Boden. Kurze Zeit erhellt der ganze Wald. Das Licht schwindet und vor uns ist das Tor zum nächsten Dorf. Wir gehen hindurch und auf einmal sind wir in einem ganz anderem Wald. Die Bäume sind größer und dicker als die im Urwald, die Menschen haben Häuser aus Holz. In den Bäumen, auf den Bäumen usw. Als Kleidung haben sie Gewänder aus Blättern und Stoff und als Brennmaterial benutzen sie statt Holz getrocknetes Laub. Außerdem können sie mit Gedankenkraft Pflanzen wieder wachsen lassen. Er führt uns durch den Wald zu einem riesigen Baum. Eine Treppe aus Baumpilzen führt hinauf zur Baumkrone die ie ein Thron geformt ist. Diese Treppe besteigt Wyld jetzt und setzt sich stolz auf seinen Thron.

"Du hast also wirklich deinen Traum erfüllt. Als königlicher Förster im Wald der niemals war." Meint Tobi und klatscht begeistert in die Hände.

"Ja schon. Und das ich euch beistehe ist natürlich auch keine Frage mehr." Lacht Wyldhain.

Er kommt vom Thron runter und führt uns noch, bis es dunkel wird, im Wald rum. Dann bringt er uns in ein Gasthaus.

"Riku. Morgen geht ihr den Weg zur Stadt der Illusionen. Du weißt was das für dich heißt." Sagt er noch zuletzt.

Riku nickt, Wyldhain verlässt uns und wir betreten das Haus. Während des Essens sage ich nichts. Ich denke über meinen Traum nach. Eine unbekannte Person... und was weiß Riku? Annie und Tobi gehen schon auf ihr Zimmer als sie fertig sind. Riku bleibt bei mir sitzen. Ich kann ihm nichts verheimlichen. Er weiß genau das ich gerade nachdenke und er wird es sicher wissen wollen. Ich gucke an die Decke, dann lasse ich meinen Blick durch das Zimmer gleiten. Unsere Blicke treffen sich und wir gucken uns einfach an, ohne etwas zu sagen. Dann steht auch Riku auf und geht. Nun sitze ich allein am Tisch und denke noch immer nach. Aber so sehr ich mich anstrenge, es kommt nichts gescheites bei raus. Ich verwirre mich gerade selbst. Eine Stimme reißt mich aus meinen Gedanken.

"Hey Kleine! Was sitzt du hier so allein rum." Ein Mann kommt und setzt sich zu mir.

"Oh, Hallo. Ich denke nur ein bisschen nach." Antworte ich.

"Na komm, steh auf. Ich muss wischen." Sagt er und deutet auf den Fußboden.

Ich stehe auf und will gehen, drehe mich aber zu ihm um.

"Wissen sie was es mit dem Weg zur Stadt der Illusionen auf sich hat? Wlydhain und Riku hatten darüber geredet."

"Tja. Die Stadt der Illusionen. Wie der Name schon sagt." Sagt er, lacht und verlässt den Raum.

Plötzlich geht mir ein Licht auf. Eigentlich ist das doch total einfach. Oh mann, wie der Name schon sagt. Ich betrete das Zimmer, das ich wie gewohnt mit Riku teile. Niemand ist da. Ich gucke mich ein wenig um, alles hier ist aus Holz gebaut. Das ganze Dorf ist aus Holz, weil die Bewohner jeden Baum den sie fällen einfach nachwachsen lassen.

"Riku? Wo bist du?" Sage ich leise.

Im Bad höre ich Stimmen. Ich gehe zur Tür und öffne sie, dort steht Riku mit einer Frau. Ich drehe mich rasch um und gehe wieder. Lege mich ins Bett und drücke mein Gesicht in das Kissen.

"Nami?" Höre ich Riku sagen.

Er legt eine Hand auf meine Schulter. Ich drehe mich um und gucke ihn an.

"Wer ist diese Frau, Riku?"

"Orchidee. Die Frau von Wyldhain."

Er legt sich zu mir ins Bett und schaut mir tief in die Augen.

"Sie hat mir noch etwas wichtiges gesagt, wegen morgen. Keine Sorge Süße." Sagt er und ich weiß das er nicht lügt.

Er schaut an die Decke und lächelt. Ich rücke näher an ihn ran und lege meinen Kopf auf seine Brust. Er streicht mir über die Haare und ich schlafe ruhig ein.

Ich spüre die ersten Sonnenstrahlen auf meinem Gesicht, öffne die Augen und setze mich auf. Dann gucke ich zu Riku, er schläft immernoch. Er hat bestimmt lange nicht mehr so gut geschlafen, dass sieht man ihm an. Deshalb beschließe ich ihn nicht zu wecken und gucke ihn einfach nur an. Plötzlich schreckt er auf, ich erschrecke mich ebenfalls und wir knallen mit den Köpfen zusammen.

"Riku, was ist los?" Frage ich ihn und halte meine Hand gegen die schmerzende Stirn.

"Oh shit. Tut mir leid Nami. Ich hatte einen Alptraum." Sagt er und legt seine Hand auf meine Schulter.

"Ist dein Kopf aus Stahl? Autsch." Sage ich und fange an zu lachen.

"Eigentlich nicht."

"Was hast du denn geträumt, dass du so aufschreckst."

"Erzähl ich dir später. Wir müssen jetzt los. Schnell!" Sagt er, steht auf und verlässt den Raum.

Kurze Zeit später brechen wir gemeinsam auf.

Tirith of IceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt