Die Party

2.8K 147 79
                                    

Meine Klamotten saßen perfekt. Ich roch frisch geduscht und nach meinem neuen Parfum. Die Haare waren nach hinten gestylt und alles in allem war ich bereit endlich das Haus zu betreten. Ich stand vor dem kleinen Tor und wartete vermutlich bis die Feier ihr Ende gefunden hatte, denn wirklich Lust hatte ich keineswegs.

Das Wochenende stand nun an und somit auch diese dämliche Party. Aus dem Inneren konnte ich schon deutlich die Bässe vernehmen, wie sie durch die Wände schlugen und in deinem Ohr pochten. Hier und dort war Gegröle zu hören oder aber Leute, die meinten sie müssten rumschreien. Am Eingang stand schon der Erste, der in einen Busch reiherte und ich würde diesen Anblick noch öfters zu sehen bekommen.

Es war gerade mal halb 11 und das riesige Anwesen quoll schon über, vor lauter Menschen. Kiba musste wohlhabend sein, was ich jedoch nicht erwartet hatte. Am liebsten würde ich mich zu dem Kerl gesellen und ebenfalls hin kotzen. Das würde ein sehr langer Abend werden.

Mit mutigen Schritten wagte ich es auf die Haustür zu zugehen und wurde mit einer Welle Alkohol begrüßt, dessen Duft mir in die Nase stieg.
Es würde nichts bringen zu klingeln, da erstens die Tür einen Spalt offen war und zweitens höre man es sowieso nicht bei dem anderen Lärm.

Also spazierte ich simpel rein, sodass irgendein Vollhorst gleich gegen mich knallte und beinah seinen Drink über mich geschüttet hätte. Im letzten Moment konnte ich gerade noch so ausweichen.
„Ja hallo, wer bist du denn?", meinte er auch noch aufdringlich, gleichzeitig sichtlich betrunken und ich entfernte mich gute zwei Meter von ihm.
Ich war ja nicht schwul oder so! Nein! Niemals!

Seine feurige Haarfarbe stach einem ins Auge und gefiel mir überhaupt nicht. Selbst wenn ich an Männern interessiert wäre.. Der würde nicht zu den wenigen Auserwählten zählen.
Also flüchtete ich, was gar nicht leicht war, da er mich wohl als seine potenzielle Beute ansah und nicht aufgab an meinem Arsch zu kleben.
Erst bei dem Versuch ihn so dermaßen mit Shots abzufüllen, lag er unter einem Stehtisch. Flink winkte ich einen noch nüchternen Burschen herbei, der feststellen sollte, ob er noch bei Bewusstsein war. Aber ja, er pennte nur seinen Rausch aus.

Ich zuckte mit den Achseln und machte mich nach einer Ewigkeit auf die Suche nach diversen Personen, zu denen ich mich schweigend gesellen konnte. Denn alleine und dumm in der Ecke stehen, lockte die Besoffenen nur an.

Ich erkämpfte mir mühselig den Weg in den Garten. Es wurde indessen irgendeine Techno Musik aufgelegt, wo die Meute ausflippte. Aber im Gegensatz zu mir, kannte ich den Song gar nicht, weil es überhaupt nicht meine Richtung war. Deshalb hasste ich Partys.

Kurz bevor ich auf die Terrasse einen Fuß setzen konnte, wurde mir plötzlich eine weitere Überraschung zuteil.
Mit einem arroganten Grinsen versperrte sie mir die Sicht und zeigte mir provokant den Fremden, welchen sie an ihrer Angel hatte. Der Ärmste.
„Ich dachte du magst keine Feten.", schrie sie mir entgegen, damit ich sie überhaupt verstehen konnte. Der vorwurfsvolle Unterton, war trotzdem nicht zu verbergen.

„Weißt du Sakura.", meinte ich und warf ihrem Lover einen mitleidigen Blick zu.
„Ich mag sie durchaus, aber nicht wenn ich dich in meiner Nähe habe."
Wenn sie einen Gegenstand zur Hand gehabt hätte, dann wäre der nun für den Kommentar an mein Schädel geflogen, doch ich konnte lediglich schadenfroh schmunzeln. Wie sie beleidigt zu einer Tomate mutierte, erfreute mich zutiefst.

„Ich habe jetzt jemand besseren gefunden!", spie sie voller Zorn aus und wollte mit Besagtem davon stürmen. Allerdings klopfte ich dem Typen aufmunternd auf die Schultern, nach dem Motto, du wirst sie schon noch los. Spreche bloß mit anderen Mädels und sie wird dich blitzschnell auf ihre Liste schreiben.

„Geb ihr noch einen Drink aus und sie macht die Beine breit. War bei mir nicht anders.", konnte ich mir nicht verkneifen und zwinkerte süffisant, was Sakura noch mehr auf die Palme brachte.
Sie wollte mit ihren Pranken nach mir schlagen, jedoch ohne Erfolg, denn ich hatte mich schon verduftet. Es wäre nicht so gut jetzt schon in eine Prügelei verwickelt zu sein. Dann auch noch ausgerechnet mit meiner Ex- Freundin. Welch Skandal.

Finger weg von Liebestränken!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt