5. Kapitel

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Ich hasste es.
Ich hasste diese Frau. Ich hasste diese Schule. Ich hasste diesen Tag. Ich hasste meinen Körper. Ich hasste mich. Ich hasste mein ganzes Leben.
Einfach alles.

Ich spürte, wie die Blicke der Junga an mir klebten.
Ich ignorierte es und rannte weiter und weiter.

Warum war ich so?
Was war los mit mir?
Eigentlich wusste ich, was mit mir los war, aber niemand anderes wusste es. Und genau das war das größte Problem. Ich war gefangen in meinem Körper und niemand merkte es. Ich war alleine mit mir selbst.

An einem Baum weit außerhalb des Schulgeländes stoppte ich und ließ mich auf den Boden sinken.
Alles wurde mir zu viel.
Warum musste ich anders sein?
Warum hatte ich niemanden, der mich verstand?
Warum hatte ich niemanden, dem ich mich anvertrauen konnte?
Warum ausgerechnet ich?

Ich hockte lange so da, dachte über meine Situation nach und niemand schien mich zu vermissen.

"Das hat doch alles keinen Sinn!", murmelte ich und stand auf.
Langsam trottete ich nach Hause und hing meinen Gedanken nach. Wenn doch nur alles einfacher sein könnte... Was habe ich getan, dass ich so bin wie ich bin?

Eine gute Stunde später stand ich vor meiner Haustüre und sperrte diese auf. Unsicher lief ich die Treppen hinauf und betrat die Wohnung, wo meine Mutter mich gleich empfing. "Was machst du schon hier?" Fragte sie mich erstaunt. "Die letzte Stunde ist ausgefallen" log ich und grinste sie an. Ich konnte ihr nicht die Wahrheit sagen. Nicht, dass ich geschwänzt hatte. Nicht, warum ich weggelaufen bin. Und erst recht nicht, was mit mir los war.

"Das essen ist gleich fertig, wir können noch zusammen essen, bevor ich arbeiten muss." Sagte meine Mutter und fing an, den Esszimmertisch freizuräumen. "Warte, ich mach das schon" schlug ich vor und begann, den Tisch zu decken. Ich brauchte Ablenkung, damit ich nicht an den Vorfall in der Schule dachte.

"Wie war es heute in der Schule?" Mit dieser Frage riss mich meine Mutter während dem Mittagessen aus meinen Gedanken. Für einen Moment starrte ich sie einfach nur an und überlegte, was ich ihr erzählen konnte. "Schule halt.", sagte ich, "Nichts besonderes, alles wie immer. Hatten heute wieder Kunst und habe es geschafft, mein Bild fertig zu malen." "Hört sich gut an" freute sich meine Mutter und wir aßen weiter.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 06, 2018 ⏰

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