2. Kapitel

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Die Sonne war noch nicht aufgegangen, doch der Wecker des Jungen durchbrach die Stille. "Scheiß Ding" fluchte dieser und tastete mit seiner rechten Hand nach den Knopf, der den Wecker wieder verstummen lies.

Ein paar Minuten später rappelte er sich auf, streckte sich und lief in die Küche, um sich sein Frühstück zu machen, seine Eltern waren nicht da.
Leon wollte nicht in die Schule, nicht zu seinen Mitschülern. Er mochte die meisten von ihnen nicht und sie mochten ihn nicht.
Zwar hatte er auch ein paar "Freunde" dort, mit denen er die Unterrichtszeit verbringen konnte, doch waren der Großteil davon auch nur "Verräter", die ihn bei dee nächstbesten Gelegenheit fallen ließen oder ihn ersetzten, wie es ihnen eben passte.
In letzter Zeit entwickelte er eine Abneigung gegen Menschen.

Vielleicht aber nur, weil er niemanden hatte, der ihn verstand?

Was wäre, wenn er eine Person hatte, der er sich anvertrauen konnte? Er hatte sich zum letzten Mal in der Grundschule jemandem so sehr Vertraut.

Er seufzte. Das hatte so doch keinen Sinn. Er musste in die Schule gehen, er kam nicht drum herum. Seufzend aß er auf und ging in sein Zimmer, wo er sich anzog.

"Ich hasse diesen Scheiß"

Sorgsam zog er eine Jeans heraus, schlüpfte hinein und zog sich dann ein Tshirt über. Er sah an sich hinunter. Nein, zu körperbetont.
Schnell zog er sich sein Shirt wieder über den Kopf und suchte sich ein anderes heraus. Besser.

Missmutig ging er ins Bad, putzte seine Zähne und versuchte seine Frisur zu richten, was garnicht so einfach war, wenn sie einfach in alle Richtungen abstanden.
Nochmal betrachtete er sich im Spiegel. Nein, zu Hüftbetont.

Nochmal lief er in sein Zimmer, wo er schnell seine Hose auszog, ein eine andere schlüpfte und anschließend auch nochmals sein Tshirt wechselte.

Nachdem er seine Schulsachen zusammengepackt hatte ging er auch schon aus dem Haus und machte sich auf den Weg zur Bushaltestelle.
Mit seinen Gedanken ganz wo anders stand er da und wartete mit Kopfhörern in den Ohren auf den Bus. Er war froh, sich mit niemandem unterhalten zu müssen, zumal er keine Lust hatte und heute zum Glück niemand aus seiner Klasse mit seinem Bus fuhr.

Wenn Alles Anders KommtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt