1. Kapitel

168 16 0
                                    

Er stand auf einer Brücke und sah herunter.
Vielleicht war es garnicht so einfach, das Leben, dachte er sich.

Genauer gesagt war es nicht irgendeine Brücke, es war seine Brücke. Und natürlich war das Leben nicht einfach.

Vorallem nicht, wenn man er war und Katastrophen gerade so anzog. Er setzte sich auf die Brücke.

Aber egal wie viele schwere Zeiten er schon hinter sich hatte, mochte er sein Leben.
Er sah auf das Wasser unter der Brücke, wie es gemächlich vor sich hin strömte. Es beruhigte ihn.

Er dachte an verschiedene Leute aus seinem Leben. Manchmal wünschte er sich, genau so zu sein wie sie. Cool, mutig, beliebt, normal.

Trotzdem mochte er sich selbst, auch wenn er in größeren Gruppen eher ein Außenseiter war. Es machte ihm nichts aus, weniger Freunde zu haben als andere. Im Grunde wollte er auch nicht so sein wie die Anderen.

Zwei Enten schwommen unter der Brücke hindurch.
Aber er war es leid, niemanden zu haben der ihn verstand. Er wollte jemanden kennenlernen, der so war wie er.

Eine Ratte rannte am Ufer entlang.
Er hatte versucht, vor seinen Problemen wegzurennen, was jedoch nicht klappte. Irgendwann holten sie ihn immer wieder ein und versetzten ihm immer wieder aufs neue einen großen Schlag. Er war einfach ein schwarzes Schaf.

Er fuhr sich durch seine kurzen blonden Haare und richtete seinen Blick nach oben auf den Himmel. Was würden ihm seine ganzen verstorbenen Bekannten, Familienmitglieder und Freunde nun raten?

Er blickte auf seine Uhr. Bald würde seine Mutter ihn hier abholen und -

"Michelle, kommst du?"

Der Junge seufzte, stand auf und lief zu seiner Mutter.

___________________

Die nächsten Kapitel werden hoffentlich länger.

Wenn Alles Anders KommtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt