Am Anfang war noch alles gut....

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 Ich wurde 1983 , als erste Kind meiner Eltern, geboren. Die Freude war groß. Ich war ein glückliches Baby, normal... Ich hatte meine Eltern und Großeltern um mich herum und wurde mit Liebe und Zuneigung überschüttet. Knapp drei Jahre später kam meine kleine Schwester auf die Welt und ich war plötzlich die große. Das war cool, denke ich. Meine Schwester war süß und ich hab sie vom ersten Tag an geliebt wie nichts anderes. Immernoch war ich ein normales, glückliches Kind, vielleicht etwas zu reif für mein Alter, aber ich hab halt lieber bei den Erwachsenen gesessen und denen zu gehört als zu spielen. So war ich eben. Drei  Jahre später war es soweit, ich hatte meinen ersten Schultag und man war ich aufgeregt. Endlich durfte ich lesen und schreiben lernen, so wie die großen. Ich freute mich so sehr darauf zu lernen und neue Freunde zu finden. Ich hab schnell Freunde gefunden, eigentlich genauer gesagt mochte mich die ganze Klasse, jungs wie mädchen. Ich lernte schnell und war wirklich gut in der Schule. Ein halbes Jahr später sind wir in ein andern Stadtteil gezogen, meine mama war schwanger mit meinem Bruder. Ich konnte es nicht glauben, ein Haus mit Garten statt ner doofen Wohnung und ner fetten sechsspurigen Strasse vor der Tür und als Sahnehäubchen noch ein Geschwisterchen. Noch perfekter hätte mein Leben zu dem zeitpunkt nicht sein können. EIne liebevolle Familie, super gute Freunde, ich war in der Klasse beliebt, die Lehrer mochten mich, nichts konnte schief gehen. EIn paar Monate später kam mein Bruder auf die Welt, ich weiß noch wie unglaublich aufgeregt ich war, ich konnte ihn endlich sehen ohne das der Bauch meiner mama im Weg war. Ich weiß noch genau wie es sich angefühlt hat ihn das erste mal im Arm zu halten und wie ich zu meinen Eltern gesagt habe das er sooooo süss ich das ich meine Augen gar nicht von ihm abwenden kann, wie gesagt ich war reif für mein Alter, man hat das auch daran gemerkt das ich mich halt anders ausgedrückt habe als die anderen Kinder. Jetzt war meine Familie perfekt, Großeltern die mich liebten, Eltern die für uns Berge versetzten würden nur damit es uns gut geht und uns nichts fehlt und eine kleine Schwester und ein kleiner Bruder die ich beschützen konnte und denen ich helfen konnte wenn sich es brauchten und die ich liebte mehr als alles andere auf der Welt, ich hätte alles für die beiden getan wenn sie mich gefragt hätten.

Die Jahre vergingen das Leben war schön alles lief perfekt.

Ich war gut in der Schule, mir ging es gut, meine Klasse mochte mich. Ich ging auf unzählige Geburtstage und Spielnachmittage, alle wollten mit mir befreundet sein. Besser ging es doch gar nicht.

Ich war inzwischen neun Jahre alt, meine Schwester sechs und mein Bruder zwei....

Er war sieben Jahre jünger als ich und hat sich auf dem Spielplatz immer schützend vor mich gestellt damit mir nichts passiert, dabei war ich doch diejenige die ihn beschützen sollte.

Die Sommerferien kamen und wie immer hatte ich den grössten Spass im Sommer..

Ich traf mich mit meinen Freunden zum spielen und schwimmen und weiß der Geier noch was alles.

Alles war wie immer, keiner hat mir den Anschein gegeben das sie mit mir nichts mehr zu tun haben wollten oder mich nicht mochten..

Nichts hat mich darauf vorbereitet was noch kam...

Und nichts hätte mich vorbereiten können....

Kinder können grausam sein, hätte man mir das zu diesem zeitpunkt gesagt ich hätte es nicht geglaubt... niemals...

Und doch wenn ich heute zurück blicke glaube ich diesen Satz, aber die Kinder können nichts dafür, denn sie können nicht so weit denken, sie brauchen jemanden der ihnen erklärt was da passiert...

Mobbing? Kein Spaß!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt