Ich zog von zu Hause aus als ich neunzehn war.
Ich musste da weg, beweisen das alles auch alleine kann,
Ich haßte es das alle das kleine Weichei sahen das immer zusammen geschlagen wurde.
Aber das war ich.
Mit zwanzig war ich mit einem typen zusammen, also ich weiß auch nicht was mich da geritten hat.
Ich ging arbeiten und er saß nur zu Hause tat nichts ausser saufen und kiffen.
Mir ging es einige Wochen nicht so gut, mir wurde schnell schwindelig und so. Als er dann mal für ein paar Tage zu Kumpels weiter weg gefahren ist, bin ich zum Frauenrzt gegangen.
Sie untersuchte mich, machte ein Ultaschall...... und da war er ...... mein Engel, so lange habe ich gehofft und gebetet das mich irgendjemand rettet und da war dieser jemand in mir drin.
Ich konnte nicht glücklicher sein, das war das beste was mir passiert ist. Ich habe am selben Tag noch meine Familie zusammen gerufen und es ihnen erzählt. Ich wollte dieses Kind, ich wollte für dieses Kind da sein und ihm helfen, was immer auch geschieht ich wollte eine Familie.
Und wieder kam das Schicksal streckte mir die Zunge raus und dachte sich ach du hattest noch nicht geung einen hab ich noch.
Abends rief ich meinen Freund an, erzählte ihm das ich schwanger sei. Ich dachte er würde sich freuen, aber er sagte zu mir ich solle abtreiben. Meinen kleinen Engel töten? So wie ich mich immer wieder töten wollte?? NIemals!! Er stellte mich vor die Wahl, er oder das Kind.
Meine Entscheidung stand fest, klar das Kind gewann.
Monate vergingen, Telefon terror ohne ende, Drohungen noch und nöcher. Und ich stand da alleine,musste da irgendwie durch. Meine beste Freundin wich mir nicht von der seite, sie zog bei mir ein und half mir bei allem. Dafür bin ich ihr heute noch extrem dankbar. Ich hätte es nicht geschafft, wenn sie nicht da gewesen wäre.
Endlich war der Tag da, meine Tochter kam auf die Welt und das war der Tag an dem wirklich alles besser wurde.
Ich hatte meinen Engel und ich wusste in dem Moment wo ich in ihre Augen sah das ich alles machen würde damit sie beschützt und Glücklich ist.
Ich war gefangen zwischen absolutem Glück weil mein Engel da war und tiefem traurig sein weil ich wieder einen Arsch tritt vom Schicksal bekommen hab. Hatte ich meine beste Freundin nicht gehabt, ich wüsste nicht was aus mir geworden wäre.
Knapp 3 Jahre war ich alleine. Habe versucht meiner Tochter nicht zu zeigen wie schlecht es mir geht, wie sehr ich an meiner Vergangenheit zu knabbern habe. Wie sehr es mich kaputt macht.
Nach knapp drei Jahren lernte ich meinen Mann kennen. Ich verliebte mich und ins war schnell klar das passt, Verlobung nach nen halben Jahr, nach sieben Monaten Beziehung war ich schwanger. Ich war glücklich irgendwie, aber trozdem konnte ich nicht so richtig glücklich sein. Irgendwas in mir stellte sich dagegen. Als wir 14 Monate zusammen waren haben wir geheiratet und 6 Wochen später kam mein zweiter Engel auf die Welt. Wieder ein Mädchen.
Meine Beziehung war nicht perfekt, wir hatten unsere Probleme, aber ich war zu stur um aufzugeben. Als die kleine knapp drei Jahre alt war kam mein kleiner Mann auf die Welt. Und ich fühlte mich komplett, als hätte er in meinem Leben noch gefehlt.
Trotz Streit mit meinem Mann hab ich es geschafft irgendwie den Kopf oben zu halten auch wenn es mir damit nicht gut ging.
Ich hab mich all die Jahre so verbogen damit ich irgendwie in die Schubladen passe in die mich die Gesellschaft drücken wollte und dabei habe ich mich aus dem Augen verloren. Ich fühlte mich als wäre ich leer. Alle sahen in mir nur die Mama von oder die Frau von aber niemand sah mich. Und das erschreckende daran ist das nicht mal ich mich noch gesehen habe.
Ein halbes Jahr bevor ich dreißig wurde hab ich angefangen zu überlegen ob ich so weiter machen will. Ich hab viel über meine Schulzeit nach gedacht über die Fehler die ich gemacht habe, einfach über alles. Ich habe mich zurück gezogen und bin quasi in meiner Welt verschwunden.
Ich bin zu dem Entschluss gekommen das ich so nicht weiter leben kann und will.
Ich schenkte mir zum Geburtstag mein erstes Tattoo und meldete mich an einem college für Erwachsene an, mein Ziel des Abitur, ein weiteres Ziel mir selbst beweisen das ich nicht dumm bin und schule einfach nicht so schlimm ist wie in meiner Erinnerung.
Mein Schuljahr, oder sollte ich sagen halb Jahr, startete im Januar weil ich einen vorkurs machen musste bzw wollte, nach 12 Jahren die ich nicht in der schule war musste ich ja gucken was ich noch weiß.
Kurz bevor die Schule an fing war ich bereit das alles hinzuschmeissen. Ich hatte so eine Panik. Ich habe die ganze zeit gedacht was ist wenn es wieder so wird wie damals ich war erschrocken das mich das alles immer noch so im Griff hat.
Aber ich hab mich durch gerungen, ich hin hingegangen. Und das war genau das was ich gebraucht habe. Ich kann ich sein, zeigen was ich kann und keiner in meiner klasse versucht mich zu ändern, im Gegenteil sie mögen mich so wie ich bin. Mit meinen dummen Sprüchen mit meinem benehmen das nicht ganz den alter entspricht das ich auf dem Papier habe mein ganzes drin und dran. Endlich darf ich ich sein.