Kapitel 2

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Sie sah leicht nervös aus und gab mir mit einem Blick zu verstehen, das sie dringend mit mir sprechen musste.
"Layla! Rate mal wer hier ist." Sagte sie.

Ich schaute mich um, konnte aber niemanden erkennen. Komisch, welche Person konnte Liri so nervös machen? Can und Elias kamen zu uns und wir setzen uns an unsere Plätze. Ich konnte wie immer meine Augen nicht von Elias lassen, sodass mich Liri schon unter dem Tisch anstupsten musste. Sie wusste natürlich von meiner Liebe zu Elias, wir erzählten uns einfach alles übereinander. Jede noch so belanglose Kleinigkeit wurde ausgetauscht, deshalb hatte ich wahrscheinlich auch nur noch eine weitere enge Freundin in der Schule, aber dadurch, dass sie momentan im Ausland ist und wir durch die Zeitumstellung nicht mehr so viel miteinander redeten, hatte ich das Gefühl, dass wir uns langsam auseinander lebten. Das gute aber war, dass sie in zwei Monaten wieder hier sein würde.
Meine Mutter stand auf, um jemanden zu begrüßen, aber dadurch, dass die Person hinter mir war konnte ich nicht erkennen, um wen es sich handelte. Als ich mich umdrehte, um zu gucken mit wem meine Mutter sich so lange unterhielt, konnte ich meinen Augen nicht trauen. Taylan. Wie kann es sein? Es war der Taylan, mit dem ich vor drei Jahren meine erste Beziehung führte. Der, der mein bester Freund war und den ich verloren hatte, weil Gefühle ins Spiel kamen. Er hatte sich wirklich verändert, war größer und muskulöser geworden. Das war nicht mehr der schlaksige Taylan, der mir früher kleine liebes Briefchen geschrieben hatte.
Jetzt wusste ich, weshalb meine Cousine so nervös war, sie hatte Angst vor meiner Reaktion. Ich drehte mich schnell wieder um, in der Hoffnung, dass er mich nich gesehen hat, aber das Schicksal meinte es nicht gut mit mir.
Meine Mutter kam auf die geniale Idee, dass er sich ja an unseren Tisch setzen kann, weil seine Mutter wohl erst später kommen würde. Danke Mom?!
Er begrüßte jeden sehr freundlich und wurde schnell in der Runde aufgenommen. Mein Bruder und er hatten sich damals schon gut verstanden, was man jetzt auch merkte.
Er unterhielt sich zuerst mit meiner Mutter. Natürlich lauschte ich. Zu meiner Verteidigung, dass würdet ihr alle tun! Sie seien wohl wieder hierher gezogen, weil sein Vater eine gut bezahlte Stelle in einer Kanzlei bekommen  wird, mit Aussichten auf eine Seniorpartner Position . Taylan sei in den letzten Jahren viel gereist in den Ferien, da er sein Abitur schon letztes Jahr absolviert hatte und nicht direkt mit dem Studium beginnen wollte. Das hatte sich nicht verändert, er wollte schon immer die Welt sehen, neue Kulturen und Tradition kennenlernen. Als man ihn damals in der Grundschule fragte, was er einmal später werden möchte, hatte er Superheld geantwortet. Nicht wegen den coolen Kräften, die einen acht jährigen beeindrucken würden, sondern weil er den Menschen helfen wollte.
Was mich aber am meisten störte, er beachtete mich kein Stück. Hallo? Wieso stört es dich? Du hast damals die Beziehung beendet, es ist deine Schuld, also reg dich hier mal nicht auf.

Die Zeit verging und aus den schnellen Partyliedern wurden langsame Tanzlieder. Ich liebte es die Paare zu beobachten, wie sie sich verliebt anlächelten und einfach glücklich waren. Ich stellte mir immer vor, wie ich dort eines Tages mit Elias tanzen würde, aber dazu wird es wohl nie kommen. Aus dem Augenwinkel nahm ich wahr, wie Taylan aufstand und auf mich zu lief. Oh nein, oh nein, oh nein er wird mich doch wohl nicht fragen, ob ich mit ihm tanzen möchte?? Er lächelte, aber nicht mich an... sondern Liri. Sie schaute einfach verwirrt zu ihm hoch. Das war wohl einer der unangenehmsten Situationen in meinem Leben. Nicht alles dreht sich um mich. Natürlich fragte er Liri, ob sie Lust hätte, kein Wunder sie sah auch unglaublich schön aus. Liri blickte zu mir, um mir verständlich zu machen, dass sie nur geht, wenn ich nichts dagegen hätte und ich nickte. Was hätte ich auch machen sollen ganz ehrlich? Sie stand auf und ging mit ihm hinüber auf die Tanzfläche. Sein breites Grinsen hätte ich ihm am liebsten aus dem Gesicht geschlagen.
Plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schulter...

Eure Kmrsli.❤️

If it's meant to be.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt