Kapitel 7

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Ich blickte ihm direkt ins Gesicht und er lächelte. Ich habe es vermisst mit dir Zeit zu verbringen, ich habe dich vermisst."

Ich konnte die ganze Nacht nicht schlafen. Wieder, wieder und wieder musste ich an Taylans Worte gestern Abend im Auto denken. Nach diesen Worten, wusste ich nicht was ich tun oder sagen soll. Das einzige was ich tat war "Gute Nacht, bis morgen." zu sagen und schnell aus dem Auto zu steigen. Das war nicht wirklich die beste Entscheidung meines Lebens, aber ich hatte schon dümmeres getan.

Nun liege ich immer noch im Bett und schaue auf mein Handy. 8 Uhr und drei verpasste Anrufe vom Idioten. Taylan klingelte auch unten an der Tür, doch bevor meine Mutter die Tür aufmachen konnte, schrie ich : "SAG IHM, DASS ES MIR NICHT GUT GEHT."

Wovor ich weglaufe weiß ich auch nicht, er hat mir ja nicht seine Liebe gestanden, aber nach all der Zeit sowas von ihm zu hören war schon verwirrend.

Ich kann vor meinen Problemen nicht davonlaufen, deshalb stand ich auf, machte mich fertig für die Uni und fuhr los.

Angekommen ging ich in Richtung Hörsaal, als ich Bianca sah. Sie kicherte gespielt und unterhielt sich mit zuckersüßer Stimme mit jemandem, den ich nicht erkennen konnte. Lamsam ging ich auf sie zu und sah Taylan.

Ernsthaft? Er lächelte sie mit so einem schönen Lächeln an, bei dem jedes Mädchen dahinschmelzen würde . Mir macht das nichts aus. Mir macht das nichts aus. Mir macht das nichts aus...
Er sah mich. Zuerst sah ich eine Sekunde eine leichte Verwirrung in seinem Gesicht, aber es war wieder so schnell weg, dass ich mir nicht mal mehr sicher war, es gesehen zu haben. Er blickte wieder Bianca an, die sich umdrehte um zu gucken, was seine Aufmerksamkeit unterbrochen hatte. Sie sah mich und von ihrem zuckersüßem Blick war nichts mehr zu erkennen. Oho Leute, wenn Blicke töten könnten dachte ich mir.

Okey wir spielen ein Spiel? Ich kann das viel besser Schätzchen.

"Guten Morgen ihr Lieben." sagte ich mit einer so überzeugenden Freundlichkeit, die mich fast selbst erschrak. Im Hörsaal angekommen setzte ich mich nicht wie gewohnt in die erste Reihe, sondern nach ganz hinten.

Ich saß für gewöhnlich nicht hier. Man hatte eine schlechte Sicht, die Leute redeten die ganze Zeit .... ich kannte einfach niemanden.

Taylan saß bei Bianca und ich merkte, wie er nach mir suchte. Neben mir wurde der Stuhl zurück geschoben und ich blickte in zwei strahlend blaue Augen. Nico. Der Nico, von dem die meisten Studentinnen sprechen und der Nico, der Biancas Bruder ist.

"Kann ich dir behilflich sein?" fragte er mich.
Mir behilflich sein?
Wie... wie meinst du das?" fragte ich sichtlich verwirrt.
Du sitzt doch normalerweise immer in der ersten Reihe. Womit hab ich die Ehre verdient, dass du dieses Mal auf meinem Platz sitzt?" sagt er und lächelte mich freundlich an.
Automatisch erwiderte ich sein Lächeln. Es ging einfach nicht anders. "Oh tut mir echt leid, ich wollte mich nicht auf deinen Platz setzen, wusste nicht dass hier schon jemand sitzt."
Als ich Anstalten machte aufzustehen, fing er an laut zu lachen, sodass sich alle umdrehten. Auch Taylan. Nico sagte lachend :" Ich mache nur spaß, bleib sitzen."

Als der Dozent die Vorlesung beendete, ging ich als letzte aus dem Raum und sah, dass Taylan auf mich wartete.
Was gibts" sagte ich gespielt fröhlich.
Nicht schlecht, ich muss zugeben du bist besser geworden, was das lügen betrifft, vergiss aber bitte nicht, dass ich dich zu gut kenne."
Wenn du mich gut kennen würdest, wüsstest du dass ich sauer auf dich bin."
Du bist sauer auf mich? Ich habe dir gestern gesagt, dass ich dich vermisse und du bist einfach abgehauen. Schon wieder, genauso wie damals auch schon. Immer wenn es ernster wird rennst du weg. Erwachsene Art mit solchen Situationen umzugehen Layla." er wurde von Wort zu Wort immer lauter. Man konnte die Wut in seinen Augen förmlich sehen. Er drehte sich um und ging. Alleine im Flur blieb ich stehen und wusste nicht was ich machen soll. Sein Ausbruch hat mich so sehr getroffen, dass ich anfing zu weinen. Na toll. Ich lief zur Bushaltestelle und wartete. Den ersten Bus nahm ich nicht und auch nicht die, die daraufhin folgten. So konnte ich nicht mach Hause gehen.
Ein schwarzes Auto hielt vor mir an und Nico schaute aus dem Fenster.
Den letzten Bus hast du vor einer halben Stunde wohl verpasst. Kann ich dich mitnehmen ?" fragte er besorgt.
Sah man es mir an, dass ich geweint hatte?
Alles in Ordnung bei dir?"
Anscheinend sah man es mir an.
Ja alles gut, nur ein wenig Stress mehr nicht." sagte ich leise.
Gegen Stress hilft Eis essen . Ich kenne eine gute Eisdiele, die verkaufen das beste Eis. Darf ich dich auf eine Kugel einladen?" er lächelte mich mit seinem schiefen Lächeln an, ich konnte es nur erwidern. Dankeschön." sagte ich und er fuhr los.

Eure Kmrsli❤

If it's meant to be.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt