Kapitel 3

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Plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schulter...

Ich traute mich gar nicht mich umzudrehen, da ich nicht enttäuscht werden wollte. Die Wahrscheinlichkeit, dass es doch Elias ist, beträgt 0,0002% . Hoffnungsvoll blickte ich über meine Schulter und sah... meinen Bruder. Na toll, ich liebe meinen Bruder, aber gegen Elias hätte ich echt nichts einzuwenden gehabt. Wir befanden uns auch auf der Tanzfläche und bewegten und langsam zum Rhythmus. „ Wie geht es dir?" fragte mich Can und ich wusste genau was er meint. „ Ganz in Ordnung ehrlich gesagt. Es ist nur komisch ihn nach all den Jahren zu sehen, verändert hat er sich auch." sagte ich fast zu traurig. Mein Bruder beobachtete mich für ein paar Sekunden, doch bevor er was sagen konnte tauchte Taylan hinter Can auf. „Könnte ich abklatschen?" fragte er und beobachtete mich dabei die ganze Zeit. Can klopfte ihm auf die Schulter und ging zu meiner Cousine. „ Darf ich?" fragte er bevor er seine Hände auf meine Hüfte legte. Vorsichtig platzierte ich meine Hände auf seinen Schultern. Es war ein komisches Gefühl, da wir zuletzt auf meinem Abschlussball der zehnten Klasse zusammen getanzt hatten. „Kannst du dich noch an unseren letzten Tanz erinnern?" fragte er mich, als könnte er meine Gedanken lesen. „Natürlich kann ich das, so oft wie du mir auf die Füße getreten bist, ist das schwer zu vergessen." murmelte ich. Er lachte ganz leicht als würde ihn die Erinnerung wirklich amüsieren. „ Ich rede nicht von deinem Ball in der Zehnten, sondern von dem Tag als wir beide uns im Baumhaus getroffen hatten, um tanzen zu lernen. Erinnerst du dich? Für die Hochzeit meiner Schwester?"
Ah stimmt, die Hochzeit von Melisa. Das hatte ich vollkommen vergessen gehabt...
„Ich erinnere mich, du warst so aufgeregt Melisa endlich wieder zu sehen, dass du die Reihenfolge der Schritte ständig vergessen hast." Bei dem Gedanken an die alten Zeiten musste ich lächeln. Ich wünschte ich könnte den Abend nochmal erleben.
Taylan schaute mich prüfend an.
„ Was ist?" nuschelte ich. „ In drei Jahren hätte ich schon erwartet, dass du dich veränderst. Bist aber immer noch so hässlich wie damals." sagte er und fing an laut zu lachen. Wow. Einfach nur wow. Für einen Moment dachte ich der alte Taylan wäre wieder da, aber da hatte ich mich geirrt. Als ich Anstalten machte die Tanzfläche zu verlassen, verstärkte er seinen Griff an meiner Taille und wurde ernst. „Verstehst du denn keinen Spaß? Du bist ganz in Ordnung. Nicht jeder kann so gut aussehen wie ich. Wär ja dann langweilig oder?" und da war es. Dieses bescheuerte Grinsen, ich hatte wieder das Gefühl ihn schlagen zu müssen.
„ Sehr geehrte Damen und Herren, ich würde sie jetzt bitten, sich wieder an ihre Plätze zu setzen, damit das Brautpaar die Torte anschneiden kann.
Nachdem wir alle Kuchen gegessen hatten, kam auch endlich Taylans Mutter Alina.
„Oh wie sehr ich euch doch alle vermisst habe! Ich habe gute Nachrichten. Bevor ich herkam, war ich bei dem Makler, der damals unser Haus verkauft hatte. Nach einer längeren Verhandlung habe ich endlich das okey dafür bekommen, dass wir in das Haus neben euch ziehen können!" sagte Sie und umarmte meine Mutter vor Glück. „Was?!" ruften Taylan und ich wie aus einem Munde. Okey die Situation konnte nicht noch peinlicher werde. Aber Alina nahm unsere Reaktion glücklicherweise komplett anders auf. „Das wird ja so schön, dann können wir wieder so viel Zeit miteinander verbringen, wie in den guten alten Tagen"

Zuhause angekommen schminkte ich mich ab, legte mich in mein Bett und dachte nach.
Wenn Alina wirklich das Haus neben unserem bekommen hat, heißt es, dass Taylan und ich wieder Nachbarn sind. Das kann nur schief gehen.

Gegen 9:30 Uhr wachte ich auf und machte mich auf den Weg in die Küche.
Auf dem Tresen lag eine kleine Notiz, die wahrscheinlich von meiner Mutter ist.

Spätzchen, dein Bruder und ich sind drüben bei Alina, helfen ihr die Sachen in das Haus zu tragen. Wenn du wach bist frühstücke in Ruhe und komm dann rüber.
~ Mom
P.s: Im Ofen sind noch Pfannkuchen, kalt schmecken sie auch noch. Lieb dich!

Lecker, lecker Pfannkuchen! Könnte ich wirklich jeden Tag essen.
Ich aß was und machte mich dann langsam auf den Weg zu den anderen.
„Steht dir dieser frisch-aus-dem-Bett-Look." sagte jemand hinter mir und fing an zu lachen.
Ich drehte mich um und sah Taylan. War ja klar.
„Hast du nichts besseres zu tun, als mir auf die Nerven zu gehen? Tu mir einen Gefallen und such dir eine sinnvollere Beschäftigung" zischte ich. Wie kann ein Mensch nur immer so anstrengend sein?
„Ich hab nichts besseres zu tun, falls du das wissen möchtest. Noch nicht." dabei zwinkerte er mir zu und ging wieder ins Haus.
Meine Mutter war dabei, Kisten in der Küche auszuräumen und alles einzuordnen.
„Na Prinzessin, auch schon wach?" scherzte Elias und legte seinen Arm um mich.
„Oh Gott, wie kann man nur so süß sein?"
Warte... habe ich das gerade laut gesagt??

Eure Kmrsli❤️

If it's meant to be.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt