Kapitel 5

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Als ich endlich die letzte Kiste erreicht hatte merkte ich, dass er nicht mehr im Raum war. Toll, er drückt sich vor der Arbeit. Was soll's...
Ich griff in die Kiste und hatte einen Bilderrahmen in der Hand.
Mit einem Bild von Taylan und mir, wie wir einfach nur glücklich aussehen...

Wow, damit hätte ich jetzt wirklich nicht gerechnet. Ich sah mir weitere Sachen an die sich in der Kiste befanden. Da waren Sachen, die ich ihm mal geschenkt hatte. Doch was mir noch ins Auge fiel war ein Umschlag mit einem Brief. Als ich den Umschlag in die Hand nehmen wollte hörte ich hinter mir die Tür aufgehen. „ Was machst du dort?!" fragte Taylan wütend.
„Ich räume einfach nur die Kisten aus, was man von dir nicht behaupten kann."
„Kisten ausräumen heißt nicht meine privaten Dinge zu durchsuchen." erwiderte er und riss mir die Kiste aus der Hand. Ich merkte, dass er wirklich wütend war und bekam ein schlechtes Gewissen. „Tut mir wirklich leid, ich wollte dir nicht zu nahe treten. Mir ist nicht in den Sinn gekommen, dass dies ein Problem für dich sein könnte. Wir hatten nie Geheimnisse voreinander." stammelte ich.
„Das war einmal. Ich bin nicht mehr der Junge, der alles für dich tun würde. Ihm hast du damals das Herz gebrochen, aber ich habe keins mehr. Du hast mir genug geholfen. Kannst jetzt gehen." zischte er.
Bei mir im Zimmer angekommen setzte ich mich erstmal ans Fenster. Von hier aus hatte ich einen guten Blick in Taylans Zimmer. Doch ihn könnte ich nirgends sehen. Ich war nicht sauer auf ihn, es war wirklich nicht in Ordnung seine Sachen zu durchsuchen, aber zu meiner Verteidigung, ich wollte nur die Kiste leer räumen. Was kann ich denn dafür, dass es genau diese Kiste war.

Paar Tage vergingen und ich hörte nichts von ihm. Alina kam ab und zu rüber zu uns, doch ohne Taylan. Ich fragte nach ihm, sie sagte jedes Mal, dass er viel zu erledigen hätte.
Seine Nummer hatte ich auch nicht, deshalb konnte ich ihm auch nicht schreiben.

Es war der letzte Abend von den Semester Ferien und ich war gerade dabei mich umzuziehen. Ich zog meinen Pullover aus um in meine Pyjamas zu schlüpfen, als ich ein Geräusch von meinem offenen Fenster hörte. Erschrocken drehte ich mich um und konnte es nicht fassen. Taylan stand da. Er stand in meinem Zimmer. Grad als ich fragen wollte, was er hier zu suchen hat, fiel mir ein, dass ich immer noch kein Pyjama trug und er einen Blick auf meinen Herzchen BH hatte.
„Ich hätte gedacht, dass man mit 21 schönere Unterwäsche trägt. Süß diese Herzchen." lachte er und setzte sich an meinen Schreibtisch. Oh nein das war mir so peinlich, da sieht mich Taylan das erste mal in Unterwäsche und dann noch in dem Herzchen Bh. Schnell zog ich mir war über und sah ihn böse an. Er lachte immer noch und ich wurde nur noch aggressiver. „Was willst du hier?! Ich muss schlafen morgen beginnt meine Vorlesung um 8 Uhr. Also geh jetzt." knurrte ich. „Ganz ruhig Kleines, UNSER Kurs beginnt morgen um 8 Uhr und du unterschreibst für mich die Anwesenheitsliste. Ich hab wichtigeres zu tun als um 8 Uhr dort zu erscheinen. Danke." und dabei lächelte er mich zuckersüß an. „Wovon träumst du nachts? Sorry, aber so läuft das nicht. Erst mich anschnauzen und dann sowas erwarten." sagte ich.
„Gut dann nicht. Ich könnte meinen Gefallen einfordern, aber dafür hab ich was ganz besonderes geplant. Wir sehen uns dann morgen Herzchen." dabei zwinkerte er mir zu und ich verstand, dass dies eine Anspielung auf meinen BH war. Toll. Ich will ihn umbringen. „Morgen früh um 07:30 Uhr vor der Tür. Ich fahr dich." das war das letzte was ich hörte, bevor er mein Zimmer verließ. Bitte erinnert mich, dass ich in Zukunft mein Fenster geschlossen halte. Lieber ersticke ich an der schlechten Luft in meinem Zimmer, als ihn nochmal hier drinnen zu haben.

Erschrocken fuhr ich aus meinem Bett. Blöder Wecker. Meine Uhr zeigt 06:30 Uhr. Genug Zeit um zu duschen, mich fertig zu machen und was kleines zu frühstücken.

Das heiße Wasser fühlte sich auf meiner Haut so gut an, dass ich mich schon entspannter fühlte. In der Uni hatte ich nicht wirklich Freunde. Paar kannte ich in den Kursen, doch war ich eher für mich alleine. Ich ging in mein Zimmer und guckte was ich anziehen kann. Das Wetter war ganz angenehm, sodass ein weißer Feinstrickpullover und eine zerrissene Jeans vollkommen reichen würden. Dazu noch weiße Chucks, meine silberne Uhr, die ich von Liri zum Geburtstag bekommen hatte und Kreolen. Meine Haare ließ ich lockig, da ich keine Zeit mehr hatte sie zu glätten. Das dauert eine halbe Ewigkeit.

Meine Mutter war schon unten in der Küche und hatte mir Frühstück vorbereitet. Mein Bruder war schon im siebten Semester und schrieb seine Bachelor Arbeit, deshalb musste er nicht mehr seine Vorlesung besuchen.
07:35 Uhr und draußen hörte ich eine Autohupe ertönen. Hups zu spät.
Ich rannte raus und stieg in das Auto von Taylan. Er sah gar nicht glücklich aus.

Eure Kmrsli❤️

If it's meant to be.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt