Loverboy (Sulay FF)

Kapitel 5

Am nächsten Tag hat Minseok glücklicherweise wieder Zeit mit mir essen zu gehen. Ich brauchte einen Rat von ihm. Wir entschieden uns einfach zum Chinesen um die Ecke zu gehen, da weder er noch ich Lust hatten zum Essen in die Stadt zu fahren. Beim Chinesen angekommen, nahmen wir in einer Ecke des Lokals Platz und schlugen die Speisekarten auf. Eine Weile war es still zwischen uns. "Minseok?" Der Angesprochene hob seinen Kopf. "Mh", gab er von sich. "Wann haben du und deine Freundin euch das erste Mal getroffen, nachdem ihr euch kennengelernt habt?", fragte ich etwas unsicher. "Na ja, wir haben ein paar Wochen erstmal miteinander geschrieben. Da hatten wir noch nicht über ein erstes Treffen nachgedacht. Aber wir haben uns eigentlich relativ schnell getroffen." Ich nickte. "Wieso fragst du?" Ich biss mir auf meine Unterlippe. "Also mich hatte da so ein Typ angeschrieben-", begann ich, doch wurde augenblicklich von meinem Gegenüber unterbrochen. "Oh mein Gott, du hast dich wirklich angemeldet?", fragte mich Minseok total begeistert. Ich nickte. "Und lass mich raten, dich hat ein Typ angeschrieben und will sich mit dir treffen, stimmt's?" Er sah mich herausfordernd an. Wieder nickte ich nur. "Wo liegt denn das Problem dabei?", fragte er ahnungslos. "Ganz einfach. Wir schreiben seit gestern und es viel zu früh ist finde ich. Außerdem hat er mich schon gesehen." Minseoks Augen wurden groß. "Okay, anscheinend habe ich gestern viel verpasst. Du musst mir alles erzählen!", meinte er total aufgeregt und neugierig. Ich seufzte. Also begann ich die ganze Geschichte zu erzählen. Natürlich musste er immer wieder irgendwelche Kommentare abgeben.
"Mh, an sich finde ich, dass du es wagen solltest, aber ich kann dich auch verstehen, dass du dir nicht sicher bist. Schließlich warst du ja schon immer Herr Vorsichtig." Es war wieder still zwischen uns. "So das Essen, die Herren", meinte die Kellnerin, stellte uns die Teller auf den Tisch und Bach somit die Stille zwischen Minseok und mir. "Könnte ich bitte noch ein Wasser haben?", fragte ich höflich. Die Kellnerin nickte, wünschte uns noch einen "Guten Appetit" und verschwand. Minseok und ich begannen zu essen. Ich dachte über Minseoks Worte nach. Er konnte mich versteh, doch laut ihm sollte ich mit Sehun treffen. "Du bist dir wirklich sehr unsicher, oder?", brach er die Stille. Ich nickte nur. Mit vollem Mund reden, wäre nicht so gut. "Ich bin eben nicht so offen wie du. Außerdem gehe ich immer auf Nummer sicher wie du weißt. Ich meine, ich kann nicht mal mit Sicherheit sagen, ober wirklich so aussieht wie auf seinem Profilbild. Was ist wenn er jemand völlig anderes ist?", sprudelten die Worte nur so aus mir heraus, nachdem mein Mund endlich leer war. "Also ich bin nach wie vor der Meinung, dass ihr euch treffen solltet. Wenn er wirklich anders aussieht wie auf dem Bild kannst du ja immer noch gehen", gab Minseok etwas gleichgültig von sich. "Ich überlege es mir", war mein letztes Wort zu dem Thema. Ich dachte nach einem Gespräch mit ihm wüsste ich nun was ich machen sollte, doch eigentlich hatte es mich nur noch mehr verunsichert. Ich seufzte. Vielleicht sollte ich meinen Bauch entscheiden lassen und nicht den Kopf.

Ich saß so wie fast jeden Tag in der U-Bahn und fuhr nach Hause. Heute war sie glücklicherweise früh vorbei gewesen. Ich lehnte meinen Kopf an die Scheibe der Bahn. Vielleicht ist Yixing schon da. Dann könnten wir heute gemeinsam kochen. Das wäre auch mal schön. Wenn ich so überlege, sollten wir vielleicht nochmal einfach einen Tag zusammen verbringen. Bald waren meine Semesterferien. Vielleicht kann er sich da auch mal einen Tag frei nehmen. Dann könnten wir mal wieder seit langem etwas zusammen machen. Wir könnten in den Freizeitpark gehen, schwimmen gehen oder einfach die Zeit gemeinsam vor dem Fernseher mit Popcorn und guten Filmen verbringen. Meine Gedanken wurden jedoch von jemanden unterbrochen. "Entschuldigung, aber bist du nicht Junmyeon?" Etwas verwirrt sah ich zu dem Fremden. Meine Augen weiteten sich. "S-sehun", stotterte ich. Seit dem Vorfall, dass er mich gesehen hatte, hatten wir weniger angefangen zu schreiben. Das ist jetzt ich schon fast zwei Wochen her. Es waren nur noch so 0815 Unterhaltungen. Mit großen Augen sah ich den Älteren an. Tatsächlich sah er so aus wie auf seinem Profilbild. Ein erleichterter Seufzer verließ meinen Mund. Doch was sollte ich denn jetzt sagen? Mein Mund ist wie zugeschnürt. "Was für ein Zufall", sagte Sehun. Oh ja, das konnte er laut sagen. Immer noch still sah ich ihm in die Augen. Irgendwie konnte ich mich nicht lösen von ihnen. Doch ich wurde meiner Faszination entrissen. "Willst du vielleicht noch einen Kaffee trinken gehen?"