Fight for Breath

Kapitel 8

Ich betrat den Klassenraum wo mir gleich eine Stunde lang Frau Peters auf die Eierstöcke gehen würde. Ich hasste dieses Fach und vor allem aber hasste ich Frau Peters. Sie war zwar gerade mal Anfang 40 doch sie hatte den Charakter einer 65 jährigen griesgrämigen alten Schachtel und die Stimme einer sechsjährigen.

Wie vor jedem Anfang der Stunde setzten sich die Schüler in die diversen Klassenräume in denen sie ihr Fachlehrer genau zum Klingeln erwartete. Wie auch hier. Erst in Australien hatte ich bemerkt, dass es nicht wirklich normal war sich im Klassenraum zu treffen, denn da versammelte man sich an einem bestimmten Punkt und der Lehrer holte die ganze Klasse ab. Dennoch füllte sich der Klassenraum als mehr da es keiner riskieren wollte bei ihr zu spät zu erscheinen. Sie legte großen Wert auf Pünktlichkeit und das bemerkte man erst Recht wenn man zu spät war. Erschreckender weise war mir jedes der Gesichter die den Raum betraten bekannt. Hatte sich überhaupt irgendwo etwas verändert? Sogar die fast schon einstudierte Sitzordnung war die Selbe. Es war doch immer schon so. Die größten Musterschüler mit der längsten Schleimspur von allen saßen direkt vor der Nase des Lehrers. Die etwas schlaueren Schüler die sich nicht als einen der Streber abstempeln lassen wollten saßen eine Reihe weiter hinten, aber trotzdem noch so weit vorne, dass sie den Lehrer ihr können unter Beweis stellen konnten. In der dritten saßen Schüler wie ich. Einfach die Normalen die in einem Fach bescheid wussten aber durch ihr Fachwissen nicht glänzten im Gegensatz zu den Schülern die, die vordersten Reihen belegten. Eine Tischreihe weiter hinten saßen Menschen wie Karina und ihr Gefolge und dahinter die Jungs die sie verehrten einfach die Personen die am wenigsten vom Unterrichtsstoff verstanden und trotzdem einen auf schlau machten dabei war ihr Vokabular so klein wie das eines Säuglings welches erst ein paar Tage lang sprechen konnte. Generell fühlten sich die Personen die hinter meiner Reihe saßen sich so cool wie keine Ahnung was, dafür gab es einfach keinen Vergleich.

Die vierte Reihe war ganz klar mein Liebling denn da saßen Mitschüler mit denen ich normal reden konnte und mir nicht zusammenreimen musste was ihr Satz jetzt bedeuten sollte. Die Reihen vor uns verpackten alle möglichen Fachwörter in ihren Sätzen die du im Leben noch nie gehört hattest und die Reihen hinter uns ließen die Hälfte des Satzes einfach irgendwo in ihrem Wortwirrwarr zurück.

Dennoch kritzelte ich nun mehr oder weniger in Gedanken etwas in meinen Collegeblock. Mir war noch unklar was es genau werden sollte denn irgendwie malte meine Hand mit dem feinen Bleistift irgendwelche Linien auf ein Blatt die von vorne bis hinten keinen Zusammenhang hatten. Es schien so als wollten diese Linien sich gar nicht vereinen sondern alleine ihre eigene Geschichte erzählen die noch keiner gehört hatte. Die vielleicht auch keiner verstehen sollte. Doch irgendwie schienen sie vielleicht sinnlos zu sein, aber irgendwo war etwas was mich davon abhielt so was zu glauben. Meine Hand hatte sich dafür entschieden dies auf Papier zu bringen also konnte es so bedeutungslos nicht sein.

Durch diese Gedanken die mich nun irgendwie ins Grübeln brachten, bemerkte ich nicht wie sich jemand neben mich setzte.

„Ist dir echt so langweilig wie es gerade aussieht?"

Nach kurzem Überlegen musste ich feststellen, dass mir die Stimme nichts sagte zumindest konnte ich sie noch nicht einordnen vielleicht kannte ich die Person aber auch gar nicht womit es sich auch wieder für mich erledigt hatte. Aus unerklärlichen Gründen war ich aber nicht begeistert davon, dass ich die Stunde nicht alleine am Zweiertisch verbringen würde, denn irgendein männlicher Vollhonk musste es ja in betracht ziehen sich neben mir niederzulassen. Durch meine sowieso schon schnell wechselnden Stimmungen war es riskant von ihm, aber na ja wenn ich ihn nicht kannte wusste er nichts von meinen tierischen Stimmungsschwankungen die, die einer schwangeren auf jeden Fall übertrafen.