Die richtige Entscheidung

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Kapitel: 41
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Kurz musste ich lächeln als ich endlich die Kindheitsbilder von Cameron sah.
Er kam erst auf der achten Seite vor.
Ich schätze ihn da auf sieben.
Genau kann ich das aber nicht sagen. Irgendwie kommt mir das alles komisch vor.

Was geht hier vor?

Das wüsste ich auch gern!
Die restlichen Bilder überfliege ich dann teilweise.

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Plötzlich höre ich Geräusche von unten. Schnell klappe ich das Buch wieder zu und leg es dort hin wo es war. Leise schlich ich mich raus und schließe die Tür hinter mir.

Auf einmal erklang ein tiefer schrei.
Das muss Cameron sein. Ohne lang zu überlegen drehe ich mich um und renne nach unten wo ich ein verletzten Cameron auf dem Boden im Eingangsbereich auffinde.
Was ist denn mit dem passiert?

„Oh Mela du bisch es" und betrunken ist er auch noch. Große klasse!

Er versucht sich beim aufstehen an der Wand abzustützen, was ihm nicht so wirklich gelang. Deshalb beschloss ich ihm ausnahmsweise zu helfen.
Beim genaueren betrachten sehe ich Blut an seiner Unterlippe und an seiner rechten Hand sind Schürfwunden.
Das sieht sehr nach einem Kampf aus.

Vorsichtig lege ich sein linken Arm um meine Schulter um ihn zu stützen.
„Du musch mir nisch helfen" murmelt er und nimmt sein Arm von meiner Schulter. Jedoch knickt er schon nach wenigen Schritten zusammen.
Augenverdrehend helfe ich Cameron wieder hoch und bring ihn in die selbe Position wie vorher.

„Man sieht wie gut du das ohne mich schaffst" ich hör ihn seufzen und irgendwas unverständliches sagen aber er lässt sich jetzt wenigstens von mir helfen auch wenn mir auffällt das er sich nicht richtig an mich abstützt.

Allerdings spürte ich sein Gewicht mehr auf mir als wir die ersten Treppen Stufen hoch stiegen. Wie viel wiegt der? Ich schätze wenn ich ihn das jetzt fragen würde wäre die Antwort
'Das sind alles Muskeln' und das glaub ich ihm sogar den Cameron ist definitiv alles andere als Fett!

Im Augenwinkel sehe ich wie er sich am Bauch packt. Ist er wirklich so schwer verletzt? Da tut er mir ja schon fast leid. Ich meine er hätte ja auch einfach zuhause bleiben können und sich nicht betrinken gehen und sich dann auch noch mit jemandem prügeln.

Jungs!

Behutsam setzt ich Cameron bei mir im Zimmer auf mein Bett und hol den Erste Hilfe Kasten aus dem Bad. „Was hast du vor?" Skeptisch sieht er mich an als ich mit dem Kasten zurück im Schlafzimmer kam. Cameron ist jetzt deutlich nicht mehr so dicht wie vor wenigen Minuten „Was denkst du denn was ich mache?" stell ich ihm eine Gegenfrage.

„Du musst mich nicht verarzten" sagt er leise und guckt weg. Ist ihm das peinlich? „Jetzt stell dich nicht so an. Warte kurz ich komme gleich wieder" ohne auf seine Antwort zu warten geh ich zur Tür „und wehe du wagst es auf zu stehen!" sag ich so ernst wie möglich. In der Küche hol ich mir eine Schüssel gefüllt mit lau warmes Wasser und ein Lappen. Wieder oben im Zimmer sitzt Cameron zum Glück immer noch auf dem Bett.

Zögernd nehme ich mir seine verletzte Hand und feuchte den Lappen mit dem Wasser aus der Schüssel. Sachte tupfe ich das Blut von seiner Hand weg.
Ich hock mich runter um seine Hand besser zur reinigen. Jetzt nur noch
Desinfizieren und ein Verband drum binden, denk ich mir als ich das Desinfektionspray raus holte. „Das könnte jetzt etwas wehtun" warne ich ihn vor. Kurz schau ich ihn an, er sieht mich so intensiv an das ich schon angst habe diesen Augenkontakt zu brechen. „Ok" flüstert er und nickt. Mein Herz klopft wie verrückt hoffentlich hört er es nicht. Rücksichtsvoll sprüh ich ihm das Spray auf seine Hand. Er zuckt nicht mal zusammen! Sein Miene ist auch unverändert. Also entweder ist er es gewöhnt oder es tut ihm wirklich nicht weh.

Hold meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt