6; Der Tag der Entscheidung

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Roman
Ich war diesmal Recht früh wach, nachdem ich und Dean gestern entschieden hatten ins Bett zu gehen. Es war wirklich ein seltsamer Tag gestern, aber auch Recht erfrischend. Ich war und werde auch nie solch ein Mensch sein, der einfach ohne Abenteuer im Leben leben könnte. Für mich musste das Leben einfach alles haben und bieten. Man lebt schließlich nur einmal und genau das mussten sich wohl die Mädels im Haus genauso durch den Kopf gehen lassen. Ich meine sie wissen sicher schon das sie hier nicht wirklich überleben, jedenfalls nicht zusammen, aber das war mir im Moment nun auch nicht wichtig. Ich wollte erstmal eine erfrischende Dusche nehmen und mich dann nach Frühstück umsehen. Vom Asiaten etwas zu besorgen wäre sicher nicht schlecht.

Ich stellte mich also unter den Duschkopf und ließ das lauwarme Wasser auf meinen Körper rieseln. Es war sehr erholsam und nachdem ich mich gewaschen, getrocknet und umgezogen hatte machte ich mich auf den Weg in den Eingangsbereich in Richtung Küche, doch ich vernahm bereits einen stechenden Geruch aus dem Esszimmer. Neugierig wie ich war machte ich mich auf den Weg dorthin. Der Tisch war gedeckt und in mitten der Teller, Gläser und dem Besteck standen einige Tüten und Kartons. War Dean wach geworden als ich unter der Dusche stand oder hatte ihn bereits schon etwas anderes früher aus dem Bett geworfen? Es war unbedeutsam darüber nachzudenken, da er anscheinend nicht hier war. So untersuchte ich erstmal die Sachen..

Dean
Gerade als ich wieder ins Haus kam, hörte ich wie das Wasser plätscherte. Ich wusste sofort das sich Roman eine Dusche gönnte und konnte ihm es nicht verübeln, auch ich selbst hatte eine schöne Dusche genommen und mir etwas Zeit genommen, ehe ich den Tisch gedeckt gehabt hatte und mich auf den Weg machte Essen zu besorgen. An Schlaf konnte ich schließlich nicht denken, jedesmal wenn ich die Augen schloss sah ich wieder diese Gesichter.. die Gesichter von Seth und auch das Gesicht von Yuma. Was mir dieser Traum wohl sagen wollte? Ich schüttelte den Kopf und machte mich dann wieder auf den Weg hinaus, wo ich die Zeitung und Post herein bringen wollte.

Seltsam war es schon, da man hier nicht einmal wirklich das Grundstück dafür verlassen musste und auch sonst keinen der Nachbar zugesicht bekam. Ich konnte mich nicht einmal an die Gesichter der Nachbarn erinnern, aber das lag vielleicht auch daran, weil wir schon etliche Jahre nicht mehr hier gewesen waren. Seltsamerweise natürlich, denn eigentlich kauften wir das Grundstück aus dem Grund her, dass wir hier oft sein wollten um zu entspannen. Jetzt aber war es das Gefängnis zweier Mädchen..

Ich packte die paar Umschläge und nahm auch die Zeitung unterm Arm, ehe ich wieder hinein kam. Da ich kein Geplätschern mehr hörte musste Roman bereits fertig sein und so war es auch. "Guten Morgen, Dean." ,sprach mich jemand von der Seite an, was Recht überraschend kam, so dass ich mich nur verwundert zu ihm umdrehte. Er lächelte warm, obwohl mir nicht dazu war musste ich es erwidern. Wer weiß was er sonst sagen würde?

"Komm lass uns essen. Wir haben heute einen langen Tag vor uns." ,sagte Roman und mir wollte beinahe der Schauder über den Rücken laufen, doch ich konnte es mit einem kurzen schütteln der Schultern verhindern. Heute war der Tag der Entscheidung. Wir mussten eines der Mädchen los werden, ob Roman dies wirklich so eiskalt durchziehen würde, wie er es sonst auch tut?
Ich räusperte kurz auf und folgte ihm dann ins Esszimmer, dort angekommen setzte ich mich und legte die Post auf den Tisch.

Gerade wollte ich den Mund zum Sprechen öffnen, als mir Roman einen Teller zu schob mit allen Dingen die ich gerne aß. Ich sah stumm auf den Teller und dachte kurz nach. Wir kannten und schon eine ganz schön lange Zeit, aber kannten wir uns wirklich gut genug? "Guten Appetit!" ,meinte Roman und aß drauf los. Ich sah ihm dabei zu und wunderte mich, wie gelassen er doch schien. Wie? Wie konnte er so gelassen sein, mit dem Wissen das wir zwei entführte Mädchen im Haus besaßen? Genau das war das Stichwort!

Keine Sekunde nach meinen Gedanken an die beiden Mädchen hörte man ein lautes Geräusch von oben. Fragwürdig sahen Roman und ich gleichzeitig zur Decke. Ich fragte mich selbst laut: "Was war das?" obwohl ich genau wusste was es sein könnte. Das Mädchen das ich hinauf schleppte, sie scheint wach zu sein, aber wieso konnte sie sich bewegen? Ich hatte sie doppelt und dreifach gefesselt um keinen Fehler zu machen. "Geh nachsehen!" ,sagte Roman mir und ich wusste das er in diesem Moment keine gute Laune hatte. Es war nicht nur an seine kräftige Aussage zu erkennen, sondern auch seine angespannte Haltung. Machte er sich Sorgen?

Ich nickte und stand sofort auf. Mit schnellen Schritten kam ich die Treppe hinauf und hörte ein weiteres lautes Gerumse. Was tat sie dort? Diesmal lief ich förmlich die Tür ein, um direkt Gewissheit zu haben und zu meinem Erstaunen sah ich in die geöffneten Augen des eigentlich gefesselten Mädchens. Wie hatte sie? Sofort lief ich auf sie zu und musste mit ansehen wie sie verzweifelt versuchte vor mir davon zu robben, denn ihr Körper war noch wie eine Roulade mit Seilen verbunden, so bewegte sie sich wie eine Raupe vorwärts. Sie hatte sich also nur vom Gitter des Bettes gelöst und das Laute Geräusch schien wohl vom Fall auf den Boden zukommen.

Meine Güte dieses Mädchen wollte sich wohl wirklich mit allen Möglichkeiten wehren, obwohl ihre Situation so aussichtslos erschien. So versuchte sie ernsthaft sich aus meinem Armen zu winden und mich zu beißen. "Hey lass das!" ,knurrte ich als sie mein Hemd zwischen ihre Zähne zufassen bekam. Es war wirklich witzig, wenn auch nervig. Sie war wohl eine geborene Kämpferin, obwohl ich wusste das dies nicht allzu lange anhalten würde, wenn wir erst einmal anfingen.

"Was dauert da solange? Ist alles okay?" ,hörte ich dann nach einigen Sekunden des Kampfes mit dem Mädchen von unten rufen. Es war Roman der auf der ersten Treppenstufe stand und horchte was da bei uns abging. "Jaja. Sie hatte sich nur vom Bett geworfen." ,antwortete ich und lachte plötzlich. Wie sich dies anhörte..

Roman
Aus dem Bett geworfen? Ich glaubte nicht Recht zuhören was da oben abging, doch das Lachen von Dean war Beweis genug, dass es nichts ernstes sein konnte. Also wirklich die Mädchen von heute waren vielleicht verrückt. Ich schüttelte den Kopf und ging wieder zurück zum Essen.

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