"Ja. Eine Zeitreise.", betonte Namjoon jetzt noch mal.
Jimin und ich sahen ihn noch immer ungläubig an.
"Hyung, in dieser Zeit sind vielleicht viele Dinge möglich. Aber ich habe noch nie etwas von Zeitreisen gehört.", meinte Jimin jetzt immernoch sichtlich verwirrt. Ich sah Namjoon einfach nur an. Es sah sehr danach aus, als meinte er das ernst. Aber wenn man so recht darüber nachdachte, dann konnte das sogar möglich sein. Schließlich bin ich hier in einer Gegend, die ich absolut nicht kannte. Inzwischen bin ich mir auch sicher, dass das kein Traum sein kann. Es fühlte sich einfach zu real an. Die Frage ist nur, wie ist das Ganze bitte möglich?
"Ich weiß das klingt total verrückt. Aber eine bessere Erklärung habe ich nicht. Und unmöglich ist das bestimmt nicht.", sagte Namjoon jetzt.
"Naja...für mich klingt es schon unmöglich. Da sind andere Dinge logischer, wie Gehirnwäsche und Manipulation.", sagte Jimin jetzt fast trotzig. Ich merkte, wie sich Namjoon jetzt plötzlich etwas verkrampfte.
"Jimin! Du weißt dass das nicht stimmt. Nach einer Manipulation, verhalten sich die Leute anders!"
Namjoon wirkte jetzt irgendwie sauer und angespannt. Ich fragte mich wieso. Möglicherweise hatten sie damit schon mal zu tun.
"Tschuldigung...", kam jetzt leise von Jimin. Er starrte den Tisch an und sah weder mich noch Namjoon an.
Es herrschte jetzt eine unangenehme und peinliche Stille. Ich trank einen Schluck von meinem Tee um sie ein wenig zu überbrücken.
"Also Zeitreisen...", wiederholte ich dann noch mal. "Aber wie kann das möglich sein? Ich bin doch nur bei mir die Straße entlang gegangen und plötzlich waren da diese Typen. Ich kann mich auch gar nicht richtig daran erinnern wie sich das plötzlich alles so verändert hat.", sagte ich noch mal.
"Möglicherweise bist du durch ein sehr starkes Energiefeld gelaufen. Sie sind extrem selten, aber sie existieren trotzdem. Und das kann dafür gesorgt haben, dass du in unserer Zeit gelandet bist. In der Zukunft.", antwortete mir Namjoon. Energiefelder. Habe ich gerade richtig gehört? Und ich soll also in der Zukunft gelandet sein, die doch eigentlich von meiner Sicht aus noch gar nicht existiert. Wie kann ich dann hierher gereist sein? Und wenn so tatsächlich die Zukunft aussehen soll, dann ist das ganz schön deprimierend.
"Und was ist das für eine Zukunft?", fragte ich jetzt einfach und die beiden sahen mich mit fast traurigen Augen an.
"Keine Schöne. So viel steht fest. Gefühle sind verboten und diejenigen, die Gefühle haben, werden verfolgt. Also kannst du von Glück sprechen, dass V dich gefunden und gerettet hat. Wir sind tatsächlich auf der Suche nach Gefühlern. So nennen wir die Leute, die noch Gefühle haben. Deswegen bin ich eigentlich auch ganz froh, dass er dich gefunden hat. Es ist wirklich schwer geworden, Gefühler zu finden.", erklärte er mir.
Es war verboten Gefühle zu haben. Das war so absurd, aber es klang tatsächlich logisch, nachdem was mir jetzt alles passiert ist.
"Und warum sind Gefühle verboten? Und wieso habt ihr welche?", fragte ich jetzt nach.
"Gefühle sind deshalb verboten, weil die Regierung der Meinung ist, dass man so Kriege verhindern kann. Es gibt keine Wut und keinen Zorn mehr. Ich habe von Anfang an bei meinem Onkel gelebt, der ein Rebell war. Er hat versucht sich mit anderen gegen die Regierung zu stellen. Somit war ich nie davon betroffen, keine Gefühle zu haben. Die anderen Jungs haben alle eine andere Geschichte wie sie dazu gekommen sind. Normalerweise nimmt man eine Kapsel zu sich, die beim Frühstück mitgeschickt wird. Die sorgt dafür, dass die Gefühle unterdrückt werden. Ich hatte nie so ein Frühstück bekommen. Weißt du. Es stimmt nämlich nicht, dass Kriege nur durch Gefühle entstehen und ich bin mir ganz sicher, dass die Leute in der Regierung selbst sehr wohl Gefühle haben.""Das ist deine Theorie!", sagte plötzlich eine Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und ich sah einen weiteren sehr jungen Mann in die Küche rein kommen. "Hey. Ich bin J-Hope.", sagte er mir lächelnd und streckte mir seine Hand aus, um mich zu begrüßen. Ich schüttelte diese. "Hallo. Ich bin Reona.", antwortete ich ebenfalls lächelnd. Es war wieder so ein merkwürdiger Name. Wie V. Scheinbar konnte Namjoon Gedanken lesen, denn er beantwortete mir jetzt genau diese Frage. "V und J-Hope sind die Einzigen von uns, die Code Namen benutzen. Leuten denen sie noch nicht vollständig vertrauen, wissen ihre Namen noch nicht. Das liegt daran, dass sie schon auf einer so genannten schwarzen Liste der Regierung stehen. Und wenn ihr Name in der Öffentlichkeit laut genannt wird, dann wissen die Jäger sofort wo sie sind. Das kann nicht passieren, wenn sie Code Namen benutzen.", erklärte er mir und ich sah ihn mit großen Augen an. "Das heißt, wenn ich jetzt laut ihre Namen rufen würde, wissen sie wo sie hin müssen?", wiederholte ich noch mal ungläubig. "Hier drin zum Glück nicht. Wir haben es geschafft, dieses Versteck vor der Regierung unsichtbar zu machen. Wie genau ist jetzt etwas kompliziert zu erklären. Aber wir sind hier schon sehr sicher.", bekräftigte er noch mal und lächelte mir zuversichtlich zu.
"Es sei denn, gewisse Personen gefährden diese Sicherheit...", raunte Jimin dann und ich war mir sicher, dass er V meinte.
"Du kennst ihn doch. Das ist nicht das erste mal, dass er das gemacht hat. Und bis jetzt ist nie etwas passiert.", versuchte Namjoon V zu verteidigen. "Abgesehen von heute.", sagte dann J-Hope."Ich vermute da war ich dran Schuld.", verteidigte ich ihn. "Wäre ich nicht gewesen, wäre er bestimmt nicht in dieses Dilemma gekommen.", sagte ich entschuldigend.
"Wir sollten es jetzt erst mal vergessen. Es ist schließlich noch mal gut gegangen. Ich werde nachher mal mit V in Ruhe reden. Aber erst mal muss er wieder gesund werden. Das ist die oberste Priorität.", bekräftigte Namjoon. Er war mir irgendwie echt sympatisch. Er war loyal und gerecht und versuchte scheinbar überall etwas Gutes zu sehen. So schien er jedenfalls auf mich. Doch was mich auch noch immer beschäftigte war, war das mit der Zeitreise, die ich scheinbar gemacht hatte. Kam ich wieder zurück oder war ich jetzt hier für immer gefangen? Ehrlich gesagt war dieser Gedanke nicht so verlockend. Da wollte ich lieber mein verkorkstes Leben mit meiner nervigen Familie zurück haben. Ich sah Namjoon an. "Ich habe mal eine Frage. Wenn es diese starken Energiefelder gibt, mit denen man scheinbar durch die Zeit reisen kann, ist es möglich, dass ich auf diese Weise auch wieder zurück in meine Zeit komme?", fragte ich dann nach und wechselte somit auch wieder das Thema. Ich sah in J-Hopes Gesicht Verwirrung, doch er fragte erst mal nicht nach.
"Möglicherweise ja. Doch solche Energiefelder sind extrem selten und man hat noch nicht herausgefunden wie man sie künstlich erzeugen könnte, geschweige denn kontrollieren könnte. Es war einfach ein verdammt großer Zufall, dass du durch so ein Feld zu uns gelangt bist. Ausgerechnet in diese Zeit. Und ehrlich gesagt tut mir das auch Leid. Ich vermute, deine Welt sah noch ganz anders aus, habe ich recht?", er sah mich fast wehmütig an. Ich nickte. "Schon. Im Vergleich ist es ein Paradies. Ich war zwar nicht glücklich, aber ich war freier.", erklärte ich dann.
"Du warst nicht glücklich?", fragte Jimin mich jetzt und sah mich überrascht an. Ich schüttelte bestätigend den Kopf. "Das Leben war stressig und einseitg. Man wurde beschimpft und herumkomandiert.....allerdings ist das erst so, seitdem mein Vater verschwunden ist. Man hat ihn nie gefunden. Weder tot noch lebendig. So als wäre er vom Erdboden verschluck......", ich hörte auf zu reden, weil mir gerade eine Idee kam. "Ist das schon mal passiert??", fragte ich die drei Jungs. Doch sie sahen mich etwas irritiert an.
"Was meinst du?", fragte mich Jimin.
"Das was mir jetzt passiert ist. Ist das möglicherweise schon einmal passiert?", ich sah sie erwartungsvoll an. "Du denkst, dein Vater könnte auch hier gelandet sein?", fragte mich Namjoon dann. Ich nickte daraufhin nur. Doch ihre Blicke sagten mir schon, dass sie es nicht wussten. "Ich könnte versuchen es herauszufinden. Aber versprechen kann ich nichts.", sagte er und sah mich an. "Das ist nicht schlimm. Ich wäre dir super dankbar. Das wäre die erste Spur seid langem. Dass sie hierhin führt, konnte ja keiner ahnen.", sagte ich und ich war gerade fast glücklich. So eine Spur hatte nicht mal die Polizei. Gut. Ich konnte es ihr nicht verübeln. Keiner konnte ahnen, dass es so komische Energiefelder gab, mit denen man in die Zukunft reisen konnte. Und jeder der das vermutet hätte, wäre gefeuert worden.
Ich trank die letzten Schlucke des Tees alle und bedankte moch noch mal für diesen. "Wenn du willst, zeige ich dir das Zimmer in dem du von heute an wohnen kannst.", sagte J-Hope lächelnd und stand auf. "Ich denke die nächsten Tage wirst du noch lernen, wie es hier läuft. Jetzt ist es schon recht spät und nach dem ganzen Schock brauchst du bestimmt Schlaf.", sagte dieser und ich war ihm dankbar dafür, dass er das sagte. Denn es stimmte. Ich war totmüde und wollte nur noch schlafen. Und so folgte ich ihm, verabschiedete mich noch von Namjoon und Jimin und fand so in mein Zimmer. J-Hope zeigte mir dann noch wo ich was fand und verließ mich dann auch mit einem "Gute Nacht."
Ich ließ mich aufs Bett fallen und merkte wie wunderschön weich dieses war. Kaum lag ich da, schlief ich auch schon ein. Ich hatte gar keine Zeit mehr viel nachzugrübeln. Ich war einfach tief und fest am schlafen und merkte nichts mehr von meiner Umweld. Erst als ich dann dicht neben mir ein leises und tiefes "Schläfst du?", hörte, öffnete ich erschrocken wieder meine Augen.
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The Other Side (BTS FF)
FanfictionWas tut man wenn man bemerkt, dass man sich plötzlich in einer Parallelwelt wiederfindet und das Leben schlagartig nicht mehr sicher ist? Panik schieben wäre wohl das normalste, doch dafür ist gar keine Zeit, denn das Leben steht plötzlich nicht nur...