°•·.·•° 2. Kapitel || Wer ist hier die Bitch, Bitch? °•·.·•°
Nachdem Piper mir den Klassenraum gezeigt hatte und wir unsere Schulranzen dort abgestellt hatten, stellte sie mir Hazel vor. Hazel hatte einen dunklen Teint, gelockte Haare und goldene Augen. Sie war sehr nett. Wie Piper wirkte sie älter, als sie ist, nur dass sie zusätzlich altmodische Gesten anwendete. Zum Beispiel fächelte sie sich mit ihren Händen Luft zu, wenn ihr etwas peinlich oder unangenehm ist. Ich fragte sie nsch Alter und Hobbys, nach normalen Dingen eben.
Wir verstanden uns zwar ganz gut miteinander, aber Hazel war ziemlich schüchtern. Deswegen kamen wir nie richtig ins Gespräch. Aber Piper versorgte uns mit ausreichend Gesprächsthemen.
Wie blöd Schminke doch sei...
Wie sehr Friseure überbewertet werden...
Und wie süß das Klassenpärchen Caleo doch wäre...
Caleo war anscheinend der Shipname für Calypso und Leo, 2 meiner neuen Mitschüler. Piper erzählte mir vieles über die beiden. Sie sagte, wie schön Calypsos Haare waren und dass Leo alles reparieren konnte.
Wobei das natürlich nicht alles war.
Ich schaltete jedoch mein Gehirn auf Stand by - Modus.
Und ja, ich, Streberin schlechthin, kann mein Gehirn ausschalten.
Während Piper redete und redete, wirkte Hazel ganz normal, wahrscheinlich war sie das schon gewohnt. Sie verdrehte kurz die Augen, als Piper etwas von Calypsos Modestyle erzählte, was mit Hazel sofort sympatischer machte.
Wobei ich Piper verstehen konnte, als ich Calypso erblickte. Sie stieg gerade aus einem Auto. Ich erkannte problemlos, wer es war, da Piper sie sehr gut beschrieben hatte.
Sie fuhr sich durch die langen, caramellfarbenen Haare, die leicht im Wind wehten und nahm ihre Markenhandtasche die, wie ich erkannte, sehr teuer war.
Ich starrte sie an und spürte sofort eine Art Neid aufkommen, doch ich versuchte es zu unterdrücken. Sie wirkte so selbstsicher, sorgenfrei und perfekt, so zufrieden...
Sie lief auf uns zu und Piper sah sie überrascht an. Anscheinend war das ungewöhnlich. Das wunderte mich nicht. Calypso war stark geschminkt und Piper verabscheute Schminke. Calypso zog neue Trends an, Piper ein Hello Kitty - T-Shirt und eine verwaschene Jeans. Sie besaßen beide eine natürliche Schöhnheit, doch sie machten beide auf unterschiedlicher Weise etwas daraus.
Jedenfalls starrten fast die gesamten Jungs auf dem Schulhof Calypso hinterher. Und nicht auf ihr Gesicht, wohlbemerkt...
Aber warum kam sie hierher? Als sie uns erreichte blieb sie stehen und musterte mich gründlich und peinlich genau von oben bis unten.
Ich kannte diesen Blick.
Es war dieser Ih, dieses widerwärtige Wesen geht auf unsere Schule? Die soll dahin, wo der Pfeffer wächst - Blick.
"Du bist also die Neue, Bitch?"
Fragte sie mit einem abwertenden Tonfall, durch den sie mir sofort unsympathisch wurde. Natürlich war sie mir wegen dem Bitch auch unsympatisch, aber der Tonfall verstärkte dies.
Kein Hallo, kein Wie geht's?
"Wer ist hier die Bitch, Bitch?", antwortete ich und sie rümpfte, vermutlich genervt, die perfekte Nase. Ihr Blick schien mich zu durchbohren und in meine Seele zu blicken.
Aber ich wollte gar nicht, dass jemand in meine Seele blickte...
Ich erwiederte trotzig den Blick.
Vielleicht würde sie dann meine Seele vergessen.Meine Seele gehört mir.
Dann versuchte ich, gelassen dreinzuschauen.
Obwohl mein Blick wahrscheinlich ganz anders aussah, als ich es gern hätte.
Nicht gelassen.
Eher peinlich berührt.
Und neidisch.
Zweifellos neidisch.
Plötzlich lief ein Junge auf uns zu. Man konnte ihn in einer gewissen Weise als gutaussehend bezeichnen, auch wenn seine Hände voll von Maschinenöl waren und er Koboldohren und ein beinahe irres Lächeln besaß.
Piper beugte sich zu mir herüber und flüsterte: "Das ist Leo." Ihre Stimme klang glücklich, als würde sie sich sehr für Leo freuen. Hatte sie nicht erwähnt, dass sie befreundet waren?
Wenn sie sich für ihn freute, schien sie Calypso ja zu mögen...
Oder?
Leo hielt nicht bei und an, sondern lief fast in uns hinein. "Sorry", rief er uns über die Schulter hinweg zu und sah Piper entschuldigend an. Dann umarmte er seine Freundin ganz fest.
Es sah schon seltsam aus, da 2 so unterschiedliche Typen nicht sehr oft zusammenkamen, aber in gewisser Weise auch süß.
Mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen.
Wieso?
Wieso dachte ich jedes verDAMMte Mal an Luke? Wieso!?
Die Beiden standen da glücklich und...
Moment, Calypso war glücklich?
Ich hätte angenommen, sie würde ihn wegstoßen, immerhin ruinierte er ihre reinweiße Kleidung, doch sie umarmte ihn genauso fest. Ihre meerblauen Augen funkelten glücklich. Sie schien ihn wirklich zu mögen.
Liebe, Annabeth, Liebe.
Das sagte ich mir und schüttelte lächelnd den Kopf. Calypso ging weg, ohne mich zu beachten und unterhielt sich mit Leo. Sie würdigte mich keines Blickes.
Aber das war ich gewohnt.
Piper lächelte seelig in die Richtung der Beiden. Shippings waren wohl ihr Spezialgebiet. Sie musste unbedingt mal mit Silena reden. Die Beiden hatten so viel gemeinsam...
Ich hatte das Gefühl, eine neue Silena kennenzulernen. Und das machte mich gleichermaßen glücklich und traurig. Glücklich, weil ich sie dadurch deutlich in Erinnerung behielt. Traurig, weil ich Silena vielleicht niemals wiedersehen würde.
Erneut glitt mein Blick zu dem Pärchen. Sie küssten sich. Calypso hatte liebevoll eine Hand in Leos Haaren vergraben. Er hatte seine Hände an ihrer Taille platziert. Sie hatten beide die Augen geschlossen und genossen ganz einfach die Gegenwart des Anderen.
Schon komisch, wie unterschiedlich Menschen sich untereinander verhalten können. Jeder nimmt sie anders war. Und sie nehmen jeden anders war.
Manchmal enttäuschen sie dich.
So stark, dass es weh tut.
So stark, dass es dir das Herz bricht.
So stark wie Luke.
Und dann, dann muss man alles dafür tun, um trotz alldem stark zu bleiben.
Nicht zu zerbrechen.
Aber irgendwann wird es doch sicher wieder aufwärts gehen, oder?
Hoffentlich...
Dieses Kapitel widme ich hadesdaughter_04, die mir sehr hierbei geholfen hat ^-^
Hab euch aber alle lieb❤
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I Follow You Into The Dark
LobisomemHier geht es vor allem um eines. Mein Geheimnis. Denn ich bin ein Werwolf. Das ist das einzige, dass ihr über mich wissen müsst. Annabeth Chase, gerade 16 Jahre alt geworden, musste auf Grund der Arbeit ihres Vaters die Schule wechseln. Zu ihrem Be...