Rosa

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POV Ardy
*Ding Dong* Endlich! Schule aus. Nur noch Sachen gepackt und rausgerannt. Dieser Mist kotzt mich an. Diese Gagos aus der Klasse. Über alles Reden aber keinen Plan von dem ganzen Stuff haben. Typisch. Ich rannte durch den Schulhof, hinter mir das graue Gebäudes das sich in die Höhe streckt. So wie ein Gefängnis.
Es war Freitag und ich hatte ein ganzes Wochenende zocken vor mir. Mit Freunden machte ich in meiner freien Zeit nie etwas. Wie denn auch wenn man keine hatte? Stattdessen wurde ich gemobbt. „Hey schaut mal! Da ist die Schwuchtel!", rief Andre durch den Pausenhof, „Pass bloß auf dass dein Röckchen nicht hochrutscht!" Ja er hatte recht. Ich trug gerne Röcke und Kleider. Aber mir gefiel es. Auf weitere Beleidigungen ging ich nicht ein da ich es gelernt hatte auszublenden. Ich holte meine Kopfhörer an, machte Musik an und schloss für einen kurzen Moment meine Augen. Doch einen Augenblick ohne Aufmerksamkeit und schon lag ich winselnd am Boden. Drei Jungs aus der Klasse standen daneben und lachten mich aus. Meine Lippe war aufgeplatzt und mein Knie aufgeschlagen was die Missets aber nicht daran hinderte noch auf mich einzutreten. Ich schrie immer lauter. „Hört auf! Was bringt es euch wenn ihr jemanden so fertig macht?" Nach den Worten würde ich am Kragen hochgezogen. „Weil wir unsere ganze Wut an dir auslassen können. Weil DU nicht zu einem Lehrer gehst und es petzt?" er kam mir gefährlich nah. „Oder nicht?" Ich schluckte. Er ließ mich los und ich stolperte nach hinten. Der Junge zischte mich erneut an. „Und wenn du auch nur daran denken solltest es jemandem zu erzählen, dann verabschiede dich schon mal von deinem Leben!" Danach zog sich die Gang zurück auf die Gänge, kleine Kinder terrorisieren. Es gab verschiedene Gangs auf der Schule, die verschiedene Opfer hatten. Und ich hatte die schlimmsten Mobber erwischt. Andere werden zwar hart beleidigt aber sie werden nicht getreten oder angespuckt...
Nur weil ich anders bin.
Das Motto der Gesellschaft:
Sei so wie du bist, nur nicht Homo trage immer Markenklamotten und gehe auf die Klassenbitches los. Aber bleib immer du selbst.
Gekränkt humpelte ich zur Hauptstraße. Ab da nur noch fünf Minuten zur Bushaltestelle.

[...] An der Bushaltestelle

„Aha! Schickes Röckchen, Ardylein. Und mal in Rosa und nicht wie Immer in Schwarz." Auch er kam auf mich zu und trat mir ins Schienbein. Ich wollte es nicht aber mir kamen die Tränen. Der Tag war mir einfach zu viel. Es war nun schon die dritte Schule an der ich so fertig gemacht wurde.
Der Bus kam und erleichtert stieg ich ein. Der Busfahrer war immer freundlich zu mir und verteidigte mich. Also war ich hier sicher. Dachte ich. Wie immer setzte ich mich auf die Treppe weil mich eh niemand neben sich sitzen ließ. Aber heute setzte sich ein Junge aus einer Reihe zu mir runter.  „Na du?" begrüßte er mich. Er schien nett. Vielleicht wollte er sich mit mir anfreunden. Wir unterhielten uns über Gott und die Welt, halt Smalltalk. Doch mit dem was er tat bevor er Ausstieg hätte ich nicht gerechnet. Er schrie durch den ganzen Bus. „Schaut mal wie schnell man die kleine Schwuchtel zum Reden bringt!" Danach trat er zu und ich flog nach hinten. Lachend stieg er mit seinen Freunden aus.  Auch ich stieg aus. Nach den ersten Metern merkte ich einen komischen Schmerz in meiner Magengrube. Mein Tempo verschnellerte  sich ungleichmäßig auf dem Weiteren zwei minütigen Weg nach Hause. Daheim wollte ich mich hinlegen und mich ausruhen doch mein Vater machte mir einen Strich durch die Rechnung. Betrunken kam er in mein Zimmer und gab mir ohne Gründe eine Ohrfeige. Wieder dieses Gefühl im Bauch. Schnell rannte ich ins Bad und übergab mich.

Der Junge In Rosa~#TardyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt