Die Probe

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Layra:
Kurz nach dem ich im Heim angekommen war, verabschiedete ich mich wieder, ließ das Mittagessen ausfallen, weil Tobias und ich uns in 10 Minuten treffen würden um die Szene einzuüben. Froh war ich nicht gerade darüber, da er mich die ganze Zeit über anstarrte. Naja. Ich setzte mich in den Bus, und steckte mir Ohrenstöpsel in die Ohren. Ich holte mein Buch heraus und las mir die Szene durch, die wir spielen würden müssen. Als ich den letzten Satz las, schüttelte ich nur den Kopf und dachte mir: Na das wird ja lustig! Ich hoffe der schafft das. Ich packte mein Buch weg und guckte wieder aus dem Fenster. Als ich Tobias an der nächsten Bushaltestelle sah, nahm ich mein Zeug und stieg aus. ,,Hallo Tobias", begrüßte ich ihn und er senkt den Blick, so dass ich nicht bemerken sollte das er rot wurde. Doch ich bemerkte es. ,,H-hallo La-Layra. N-nenn mich b-bitte T-t-tobi", brachte er stotternd raus und wendete sich um, um zu sich nach Hause zu gehen. Ich folgte ihm. Bei ihm zu Hause begrüßte seine Mutter mich herzlich und ich stellte mich vor. ,,Hallo, mein Name ist Layra. Ich muss einen Vortrag mit Tobias vorbereiten". ,,Nenn mich bitte Tobi", flüsterte er leise und verlegen. Ich verdrehte nur kurz die Augen und folgte ihm hoch in sein Zimmer. ,,Hast du die die Szene schon einmal durchgelesen?", fragte ich, um einen Punkt zu finden, mit dem wir unsere Probe beginnen konnten. ,,Nein", erwiderte er und hatte so wie es aussah jetzt schon mehr Selbstvertrauen. Ist womöglich besser so dachte ich. ,,Ok na dann musst du sie dir wohl jetzt durchlesen", bestimmte ich und er holte sein Buch heraus. Ich tat es ihm gleich. Als er am Ende angekommen war errötete er wieder und wurde so rot wie nur möglich. Na toll! Das hat mir gerade noch gefehlt! Aber na gut, damit hatte ich ja schon gerechnet. ,,Wollen wir dann anfangen zu üben?", fragte ich ihn, als er nicht mehr ganz so rot war. ,,J-ja", stotterte er und in meinem inneren schüttelte ich nur meinen Kopf.  Nach einer Stunde Probe, die Tobias anstrengend mit hochrotem Kopf endlich überstanden hatte, fing er an mit mir über Beziehungen in der Klasse zu reden, was ihn abzulenken schien, denn er war nun nur noch leicht rosa im Gesicht. ,,...also Hetty mit Fabi! Die mögen sich ja beide sehr aber Fabi ist doch leider so schüchtern was Gefühle angeht. Und vielleicht Tom mit Marie. Ich denke die wären auch ein süßes Paar...", und so ging sein Geschwafel noch weitere 15 Minuten, bis ich ihn einmal unterbrach. ,,Und wen aus der Klasse magst Du?". ,,Ähm... Naja... also... irgendwie ist das jetzt total peinlich ähm... Naja also...", fing er an zu stottern, doch ich sah schon, das würde nie etwas werden. ,,Schon gut, du musst es nicht sagen wenn es dir peinlich ist, außerdem muss ich auch mal gehen. Das Waisenhaus vermisst mich sicherlich schon!", lachte ich und wollte mich gerade zur Tür bewegen, als Tobi mich verdutzt ansah. ,,Du wohnst im Waisenhaus?", sagte er etwas sehr laut, so dass es womöglich auch noch seine Eltern mitbekommen hatten. ,,Ja, aber reg dich mal wieder ab!", sagte ich mit einem etwas saurem aber beruhigendem Ton. ,,Ja tut mir leid", sagte er und senkte den Blick und wurde schon wieder rot. Oh man wie ich das hasste! ,,Bis Morgen", sagte ich dann und wollte die Tür öffnen, doch er drückte sie wieder zu. ,,Treffen wir uns Morgen nochmal? So um 14:00 Uhr bei mir wieder?", sagte er und öffnete dabei wieder die Tür. ,,Wenn du möchtest. Dann bis Morgen Tobias", sagte ich und ging hinaus. ,,Bitte nenn mich Tobi", rief er mir noch hinterher, doch diese Aussage überhörte ich, wie die vielen Male davor auch schon. Ich stieg in den Bus und fuhr in mein neues zu Hause. Dabei fragte ich mich wie lange es das wohl noch sein würde.

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