Kapitel 1

5.7K 396 110
                                    

"Du, James...kann ich dich mal was fragen?"

Es war der auf den Montag folgende Samstag, an dem Lily Evans ihren Freund in ihren Plan einweihen wollte. Dazu hatte sie ihn auf ein Butterbier in den Drei Besen eingeladen, welches soeben von der Wirtin, der hübschen Margarete, auf den hölzernen, leicht abgenutzten Tisch gestellt wurde.
"Klar, was gibt's?", entgegnete James und nahm einen kräftigen Schluck aus seinem Krug.

"Ist dir schon mal aufgefallen, dass Sirius schwul sein könnte?"

Prustend verteilte sich das Butterbier auf dem Tisch, wodurch das junge Pärchen die Aufmerksamkeit sämtlicher anderer Besucher auf sich zog. Peinlich berührt zückte James seinen Zauberstab und beseitigte das Ganze schnell, dann wandte er sich mit großen Augen wieder seiner Freundin zu:

"Bitte was?!"

"Ist dir schon mal aufgefallen, dass Sirius schwul sein könnte?", wiederholte Lily sachlich und mit klarer Stimme. "Wie bei Merlin's pink karierter Unterhose kommst du darauf???", entgeistert sah er sie an. Er konnte sich beim besten Willen nicht erklären, wie seine Freundin auf diese vollkommen abgedrehte Idee kam. "Nun ja...er wechselt die Mädchen wie die Unterhosen und laut dir sind seine Zimmerwände mit Postern von Mädchen im Bikini tapeziert. Das deutet daraufhin, dass er sich nicht eingestehen will, dass er homosexuell ist und aller Welt beweisen will, dass es so ist.", erklärte die Rothaarige ruhig und ein kleines Grinsen umspielte dabei ihre Lippen. Der Gryffindor runzelte die Stirn. "Aber...das beweist doch gar nichts!", meinte er kopfschüttelnd, immernoch überwältigt von dem, seiner Meinung nach, wirklich absurden Gedanken, dass sein bester Freund schwul sein könnte.  "Nun ja...vielleicht überzeugt dich ja die Tatsache, dass er gesagt hat, dass sein Amortentia nach Zitronen-Kürbissaft riecht. Genauso riecht Remus' Shampoo und somit auch er..." Das Grinsen in Lily's Gesicht wurde größer. "Oh.", war das Einzige, was ihrem Freund dazu einfiel. Er öffnete den Mund, welcher jedoch nur wie der eines Karpfens auf und zu klappte. Nach einer längeren Pause, die er zur Verarbeitung dieses Schocks brauchte, brachte er doch noch einen Satz hervor:  "Und du meinst, dass Remus auch auf ihn steht?"

Die Gryffindor lachte. "Wie blind bist du eigentlich?" James verzog das Gesicht, wodurch sie nur noch mehr lachen musste. "Schon klar. Mädchenkram und so ein Zeugs. Weibliche Intuition.", witzelte er und verschränkte die Arme vor der Brust. "Exakt. Aber ich brauche deine Wenigkeit, um meinen unglaublich genialen Plan umzusetzen.", erwiderte Lily und sah ihn eindringlich an. Sie wusste, dass er ihrem Blick nicht widerstehen konnte. Und wie geplant rang er einige Sekunden lang mit sich, gab letztendlich jedoch nach. "Na, gut. Meinetwegen. Und wie lautet dein ach so genialer Plan?", fragte er seufzend. Nun grinste sie so breit, dass ihre Mundwinkel zusammen gestoßen wären, wären da nicht ihre Ohren gewesen. "Ich sag' nur zwei Worte: Der Fahrstuhlklassiker!"

Der Fahrstuhlklassiker - A Wolfstar Fan FictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt