Truth Seeker || jung hoseok

end

"Schienenattentat der meist genutzten U-Bahn-Linie Seouls."

"Acht Unschuldige starben bei U-Bahn Attentat!"

"Zwei Überlebende des größten Dramas der letzten Monate.
Es grenzt an ein Wunder."

"Schutzengel für zwei Opfer des Schienenattentats."

"Die Verursacher des unterirdischen Attentats unauffindbar.
Ermittler sind ratlos."

"Die Gedanken der beiden Überlebenden:
Wie sie sich bei der Horrorszene gefühlt haben."

"Seoul ist geschockt, trauert um die Todesopfer und schickt
Dankesgebete für die zwei Überlebenden in den Himmel."

"Heldengeschichten: Der kleine Lichtblick in der unvorstellbaren Horrorsituation.
Jung Hoseok über seine Retterin Kim Juhee."

Hoseok hatte alle Zeitungen der letzten Wochen zusammengekramt. Wir durchforsteten sie und redeten ständig über das Attentat.
Es war nun schon ein Monat her. Wir beide waren mittlerweile aus dem Krankenhaus entlassen worden, beinahe alle Verletzungen waren verheilt und der Schock war erstaunlicherweise schnell überstanden.

Zwischen uns hatte sich eine tiefe, liebevolle Freundschaft gebildet und wir hingen beinahe jeden Tag zusammen. Ich hatte noch Zeit, bis ich wieder zur Uni gehen musste. Man gab mir durch die ganze Geschichte viel zu viel Schonfrist. Das selbe galt für Hoseok, doch er hatte sie nicht angenommen und kurzerhand seinen Job gekündigt, mit dem er sowieso nicht zufrieden war und wollte im nächsten Monat eine Ausbildung hier in der Nähe beginnen.

Meine Mom hatte ihm angeboten, so lange bei uns zu leben, bis er genug Einkommen für eine eigene Wohnung besaß, doch Hoseok hatte dankend abgelehnt.
"Ich werde gut klarkommen. Vielen Dank für das Angebot.", hatte er erwiedert und ich hatte nur spaßig die Augen verdreht.

Auch wenn wir erst seid einem Monat dabei waren, uns richtig kennenzulernen, fühlte es sich an, als hatten wir schon unser halbes Leben miteinander verbracht. Und dieses Gefühl wurde von Tag zu Tag stärker. Aber das war nicht das einzige.

"Hey, sieh dir das an!", sagte ich aufgebracht und hielt Hoseok die Titelseite einer aktuellen Zeitung unter die Nase.
"'Mögliche Spuren des Attentäters sichergestellt. Fahndung läuft auf hochturen.'", las er laut vor und ich nickte begeistert.
"Ich hoffe er wird bald geschnappt. Manchmal frage ich mich, was eine Person veranlasst, so etwas zu tun. Der- oder diejenige kann es ja nicht aus Langeweile getan haben. Aber eigentlich will ich es auch gar nicht wissen. Es geht nur die etwas an, die wirklich davon betroffen waren."

Hoseok sah mich unverständlich an.
"Wir sind auch Betroffene, also geht es uns auch etwas an.", sagte er berichtigend und als er meinen grübelnden Blick sah, wurde sein Blick weicher und verstehender.
"Du hast Angst, nicht wahr?"

Ich nickte.
"Dass das alles überhaupt passieren musste, reicht mir schon. Ich will nicht auch noch wissen, welche kranken Ideen dem Täter gekommen sein mussten, um dieses Attentat zu begehen. Ich will es mir gar nicht vorstellen. Es erklärt oder gezeigt zu bekommen ..."

Hoseok schnitt mir das Wort ab und legte einen Arm sachte um mich. Leicht drückte er mich an sich, darauf bedacht, nicht meine Rippen einzuquetschen.
"Mach dir darüber erstmal keine Gedanken. Und solltest du mit der Wahrheit konfrontiert werden, bin ich für dich da. Ich hoffe, du bist dann auch für mich da.", sagte er mit einem fragenden Blick und ich lächelte ihn offen an.

"Du weißt, dass ich auch für dich da sein werde. Wir sind die einzigen beiden, die die Situation so verstehen, wie der jeweils andere."
Ich lehnte meinen Kopf an Hoseoks Schulter und schloss die Augen, nahm seinen Geruch war, der eine Mischung aus Männerdeo und warmem Sonnenschein zu sein schien.

Hoseok legte leicht seinen Kopf auf meinen und ich stellte mir vor, wie auch er seine Augen schloss und den Moment genoss. Wir beide zusammen, unter den ganzen Artikeln vergraben, die unser Schicksal erzählten.

Danke, Taehyung, dass du ihn mir anvertraut hast.
Ich werde gut auf ihn acht geben.
Bis ich nicht mehr zu atmen fähig bin.

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-Das war es auch schon mit Truth Seeker. Ein unerwartet langer Weg, bis hierhin, mit vielen Höhen und Tiefen für mich beim Schreiben. Ich hoffe sehr euch hat diese Geschichte gefallen. Ich würde mich jedenfalls sehr über Feedback und eure Gedanken freuen!
Danke für's Lesen!-