Bessere Stimmung?

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Mehrere Körper stießen wild gegen meinen Rücken und meine Schultern, welche nach kurzer Zeit davon ziemlich weh taten. Geschickt schlängelte ich mich durch die Menschenmenge, nur um dabei ein paar böse Blicke auf die Verrückten zu werfen, die beinah mit Absicht gegen mich sprangen.

Verschiedene Lichter flackerten vor meinem Gesicht auf und ab. Sie blendeten meine Sicht und machten das Ganze noch einen Tick unerträglicher. Wieso habe ich mich überreden lassen zu so einem Quatsch? Hier war es ja nicht auszuhalten. Kaum betrat ich die Disco kam mir auch schon eine Hitzewelle entgegen mit einem perfekten Geruch von Achselschweiss. Schlimmer ging natürlich immer. So verbrachte ich nämlich meine erste halbe Stunde mitten in diesem Club, irgendwo in eine Ecke gequetscht, da mein ach so toller Freund sich um unseren VIP Platz kümmern wollte. Was er tatsächlich genau tat, blieb mir ein wages Rätsel. Wahrscheinlich hat er unterwegs schon seine Eroberung Nummer 1 für den Abend gefunden, bevor ihm Nummer 2 auf die Füße getreten ist.

Genervt blickte ich finster auf den Bildschirm meines Smartphones. Wie lange würde ich es in der Bude aushalten, bevor ich einen Anfall bekäme? Schon beim Reingehen wurde mir erst wirklich bewusst, zu was Sasuke mich eigentlich mitgerissen hatte. Er war schlicht ein Mensch, der es unglaublich liebte auf die Kacke zu hauen. Und das fast jedes Wochenende. Als gäbe es in seinem Leben nichts anderes, obwohl er ein geschätzter Geschäftsmann war.

Es kam nicht oft vor, dass er Worte über seine Arbeit verlor, doch wenn er es tat, musste ich mir einen Vortrag über die Inkompetenz seiner Sklaven antun. Ja. Sklave war schon der richtige Begriff. Seine Gehilfen taten mir schrecklich leid. Sie wuselten ständig umher mit einem Angstschweiß auf der Stirn. Ein einziges Mal habe ich den Blödmann besucht, aber auch nur, weil ich durch einen glücklichen Zufall früher nach Hause gehen konnte. Pure Langeweile schwirrte mir damals im Hirn.

Und als ich schließlich in seiner Etage an der Auskunft angab, ich sei Sasukes bester Freund, drehten sich plötzlich ruckartig alle Köpfe zu mir. Ich wurde wie ein außerirdisches Wesen betrachtet und ich glaubte sogar jemanden sagen zu hören, es wäre unmöglich, dass der Boss sowas wie 'Freunde' besäße. Ehe ich jedoch meinen Senf zu der Aussage geben konnte, flitzte ein Kerl an meine Seite und machte mir unwillkürlich ein Kompliment zu meiner Frisur. Ein wenig überfordert mit der Situation bedankte ich mich höflich und wollte weiter stolzieren, zu dem einem Zimmer, wo der Chef seinen Sitz hatte. Da jener gerade in einem wichtigen Meeting wär würde ich das Warten dann dort totschlagen, indem ich ein wenig in den Sachen des Dunkelhaarigen stöberte. Klar war das ein klarer Verstoß gegenüber seiner Privatsphäre. Aber mir war das genauso wichtig, wie die Liebesaffären von Taylor Swift. Nämlich null. Außerdem wusste ich, dass Sasuke auch gerne bei mir rumschnüffelte. Er war manchmal gleich von Neugier durchtrieben wie ich.

Doch wurde mir ein fetter Strich durch die Rechnung gezogen und wie aus dem Nichts wimmelten irgendwelche Handlanger des Uchihas um mich. Ich würde lügen, wenn ich behauptete, es hätte mir nicht gefallen für einen klitzekleinen Moment im Mittelpunkt zu stehen und immer wieder Schmeicheleien entgegen geworfen zu bekommen. Deshalb grinste ich lediglich verlegen und vergaß mit der Zeit ganz den Grund, warum ich überhaupt dort war. Und als wir noch das Thema Ramen sowie leckere Imbisse hatten, war es um mich geschehen und ich war ganz in meinem Element. Also demonstrierte ich wild mit Händen und Füßen meine Liebe zu diesem einem Gericht, welches nur an einer besonderen Ecke in Konoha schmeckte.
Allerdings konnte ich mein Vorhaben, die eine bezaubernde Frau dort zum Essen einzuladen, nicht in die Tat umsetzten. Sie hatte mir die ganze Zeit über eindeutig Signale gesendet, die ich gewiss unter keinen Umständen ignorieren konnte. Jedoch wenn ich nun überlegte, bin ich ziemlich froh, dass der verschollene beste Kumpel dann doch abrupt vor dem Getümmel auftauchte.

„Was soll das werden?" Seine Stimme hatte sich angefühlt wie ein messerscharfer Dolch, der nur darauf wartete sich in das nächste Fleisch zu bohren. Die ganzen Leute, welche einen großen Kreis um mich gebildet hatten wirkten mit einem Mal nicht mehr so selbstsicher, wie vor ein paar Sekunden. Da war blitzschnell der Schweiß in deren Gesichter getreten, den ich erst beschrieben hatte. Sie sahen alle wie Häschen aus, die schlotternd den bösen Wolf anglotzten und voller Furcht erstarrt waren. Ich hob überrascht von dem Spektakel eine Augenbraue, wobei mir erstmals bewusst wurde, dass Sasuke hier wirklich die Hosen anhatte und anscheinend jeder riesigen Schiss vor ihm hatte. Das ließ wiederum meine Mundwinkel verdächtig nach oben zucken.

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