Kapitel 4

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Emilia lag rittlings auf ihrem Bett und starrte auf das schwarze Display. Sie hatte es heute Abend endlich geschafft Jeremy eine Nachricht zu schicken. Sie hatte versucht ungezwungen und unaufdringlich rüber zu kommen. Weshalb sie auch viel zu lange über die kurze SMS nachgegrübelt hatte.

"Hallo Jeremy. Die späte Nachricht tut mir Leid, aber ich hatte viel zu tun... Ich hoffe, dass wir das Date noch nachholen können, wie du gesagt hast. Grüsse Emilia"

Im Nachhinein, war es etwas übertrieben für zwei Sätze so lange Nachzudenken. Aber alleine um den 'senden' Knopf zu drücken hatte sie beinahe eine Stunde benötigt.

Sie drehte sich auf den Bauch. Hatte sie zu lange gebraucht um Jeremy die Nachricht zu schreiben? Hatte er sie schon vergessen? Aber es waren doch erst drei Tage...

Sie wälzte sich zurück auf den Rücken. Es war eine dumme Idee gewesen kurz vor dem Date ihr Facebook-Profil zu löschen, dann hätte sich Jeremy bei ihr melden können. Aber Heather hatte angekündigt, sollte das Date im Kaffee nichts werden, würde sich schon ein Anderer finden, der mit Emilia ausging.

Das Profil gleich zu löschen, statt einfach nur das Passwort zu ändern, war vieleicht etwas übertrieben, jedoch war Emilia überzeugt davon, dass Heather auch an das neue Passwort gekommen wäre.

Auch Diana und Clara traute sie im Moment nicht über den Weg. Sie liebte ihre Freundinnen zwar, doch mischten sich diese viel zu sehr in ihr Privatleben ein.

Gaben ihr ständig Hinweise, machten Andeutungen und zogen sie mit ihrer Unsicherheit auf. Was konnte sie denn bitte dafür, dass sie mit so einem Charakter geboren wurde?

Leider hatte sie im Kaffee keine Changse Jeremey ihre Nummer zu geben. Er war viel zu schnell weg gewesen.

Sie rollte sich zurück auf den Bauch und krabelte aus dem Bett, das von ihrem herumgewälze ganz unordentlich war. Stattdessen fing sie jetzt an ziellos in ihrer Wohnung umher zu wandern. Setzte sich zwischendurch in ihren Sessel, stand wieder auf, ging Zähneputzen, trank ein Glass Milch...

Dabei hatte sie immer ihr Handy in der Hosentasche. Um gleich Antwort geben zu können, wenn Jeremy ihr schrieb. Seine Nummer hatte sie bereits abgespeichert und mit einem eigenen Klingelton ausgestattet.

Sie ging wieder ins Badezimmer und stellte sich unter die Dusche. Sie musste etwas machen, was sie an einem Ort hielt. Sonst machte sie Purrington noch ganz verrückt.
Der getiegerte Kater sass aufrecht in seinem Körbchen und beobachtete missmutig seine Besitzerin, die durch die Wohnung tiegerte.

Wärend das warme Wasser auf Emilias Körper prasselte, musste sie unwilkürlich wieder an ihre Nachricht denken.

Nachdem Clara die Nachricht wegen dem Treffen im Kaffee abgeschickt hatte, hatte Jeremy fast eine Woche gebraucht um ihr zu antworten... Vieleicht hatte er einfach zu viel zu tun, als dass er ihr einfach so zurückschreiben konnte. Oder er schlief bereits.

Sie warf einen kurzen Blick auf die Uhr an der Wand. 21:30 Uhr...

Sie hatte die Uhr hier aufgehängt, weil sie morgens immer viel zu lange im Badezimmer verbrachte. Und dann immer im Stress war, wenn sie das Haus verliess.

Auch jetzt merkte sie, dass schon wieder viel zu lange unter der Dusche stand. Ihre Haut war schon ganz schrumpelig, als sie das Wasser endlich ausmachte und nach ihrem Handtuch griff.

Gerade als sie anfing sich abzutrocknen, erschallten von irgendwoher die ersten Tackte von Jessica Mauboy's I can't help myself...

Jeremys Klingelton!

Nur mit dem Handtuch bekleidet und noch immer nass sprang sie aus der Dusche und schnappte sich ihr Telephon, das sie neben das Waschbecken gelegt hatte.

Eilig meldete sie sich. "Hallo!?"

"Emilia?"

Emilia liess beinahe das Handy fallen. Wider raubte ihr seine Stimme den Atem. "J-Ja..."

"Ich rufe an wegen dem Date.."

Sorge stieg in ihr auf. Wollte er ihr Absagen? "Willst du nicht mehr?"

"Was?! Nein!..." Es folgte eine kurze Pause. "... es sei denn du hast deine Meinung schon wieder geändert..."

Aufgeregt schüttelte Emilia ihren Kopf, was Jeremy natürlich nicht sehen konnte, aber das fiel ihr erst im nachhinein auf. "Ich war mir nur nicht sicher, weil ich dir so spät geschrieben hatte... Aber ich würde wirklich gerne mit dir auf ein D-Date gehen." Sie kicherte unsicher.

"Gut." Jeremy lachte kurz auf. "Wie wäre es mit Samdtag Abend?"

Emilia nickte. "Ja, das klingt toll."

"Magst du Italienisch? Ich kenne da ein tolles Restaurant..."

"Klingt toll..." Emilia merkte selbst, dass sie ständig die selben Antworten gab. Aber im Moment war ihr Kopf gefüllt mit einer Menge anderer Gedanken. Sie hatte keinen Platz mehr sich auch noch raffiniertere Antworten zu überlegen.

"Wirklich?!"

Jeremy klang so freudig und überrascht, was Emilia kichern liess. "Ja wirklich. Ich liebe italienisches Essen."

"Wo soll ich dich abholen?"

Emilia zögerte. Wo sollte Jeremy sie abholen. Sie wohnte recht ausserhalb der Stadt. Was ihren Arbeitsweg zwar recht lang machte, vor allem weil sie kein Auto besass, doch sie hatte das Haus von ihrer Grossmutter geerbt und sie wohnte lieber hier, als sich die Miete für eine Wohnung innerhalb der Stadt aus zu geben... "Ich wohne recht Ausserhalb, vielleicht willst du mich ja am Bahnhof abholen..."

"Bist du dir sicher? Es macht mir nichts aus dich von deinem zu Hause ab zu holen..." Jeremy klang recht enttäuscht.

Es war einfach ein zu verlockendes Angebot... "Wenn es dir wirklich keine Umstände macht..."

"Nein, nein. Gar nicht!" Emilia konnte hören wie Jeremy lachte. Unwilkürlich musste sie sich vorstellen, wie er wohl aussah, während er mit telefonierte...

Wie sah er aus, wenn er lachte? Hatte er seine Haare frisiert oder hatte er vieleicht gerade geduscht? Trug er bereits seinen Schlafanzug? Oder doch einen Anzug? Vieleicht auch Jeans...

Oder wohmöglich auch nackt...

Bei dem Gedanken schoss ihr das Blut ins den Kopf. Wesshalb sollte Jeremy nackt sein?

Gut. Emilia trug selbst nicht mehr als das Handtuch, das sie sich in der Eile umgebunden hatte. Aber dass musste ja nicht für Jeremy gelten...

"Emilia..? Du musst mir noch sagen wo du wohnst. Sonst kann ich dich nicht abholen..."

Schnell nannte sie ihm ihre Adresse. Sie musste sich zusammenreissen. Wenn sie ständig Abschweifte, würde sie eine anständigen Konversation nicht hinbekommen. Ausserdem musste sie endlich das Bild des nackten Jeremys, der sich sexy auf seinem Bett räkelte, aus ihrem Kopf bekommen.

"Dann hol ich dich gegen 18 Uhr bei dir zu Hause ab. Okay?"

"Ja das klingt toll... Dann bis Samstag..." Sie grinste glücklich.

"Ja bis Samstag..." Es gab eine kurze Pause. "... Ich freu mich schon." Dann legte er auf.

Auch Emilia legte auf. Sie drückte das Handy an ihre Brust und seufzte. Verträumt schlenderte sie in ihr Shlafzimmer und liess sich auf ihr Bett fallen.

Heute würde sie wohl wieder einmal gut schlafen können...

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Hallo

Kapitel 4...
Ich bin richtig stolz auf mich... ich hab noch nie mehr als drei Kapitel hinbekommen...

Hoffe es gefällt euch...

Liebe Grüsse
Shanaru (>")><("<)

Love MafiaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt