Kapitel 9

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Jeremys Herz wurde ein wenig schwerer als er in die Strasse einbog, in der Emilias Haus stand. Er hatte diesen Moment so weit wie Möglich versucht hinaus zu zögern. Und wenn Mario sie nicht aufgefordert hätte den Tisch für andere Gäste frei zu machen, würden sie wohl immer noch im Loui's sitzen und sich unterhalten.

Doch nun parkte er sein Auto vor einem typisch amerikanischen Vorstadthaus. Das Ende des Dates rückte in greifbare Nähe.

"So da wären wir." Er zog die Handbremse an und wollte gerade seinen Sicherheitsgurt lösen, als Emilia ihn auf die Wange küsste. Überrascht drehte er sich zu ihr. Er hatte überhaupt nicht damit gerechnet.

"Danke für den tollen Abend." Emilia lächelte schüchtern und verliess dann eilig das Auto. Sie war schon wieder rot geworden.

Jeremy sah ihr nach. Emilia war an der Haustür stehen geblieben und kramte in ihrer Tasche nach ihren Schlüsseln.

Er konnte noch immer ihre Lippen auf seiner Wange spüren. Sie war die erste Frau, ausser seiner Mutter, die ihn auf die Wange geküsst hatte.

Es passte zu ihr. Sie redete zwar viel, war aber schüchtern und während sie sich unterhalten hatten, war ihr mehr als nur ein mal die Röte in die Wangen gekrochen. Immer wieder hatte er beobachtet, wie sie ihren Mut zusammen nahm um ihm eine Frage zu stellen und die Unterhaltung weiter zu führen.

In der Zeit, die er im Casino verbrachte, hatte er eine Menge gelernt, dazu gehörte auch die Fähigkeit Menschen richtig ein zu schätzen. Emilia müsste also eine ziemlich gute Schauspielerin sein um ihn zu täuschen, doch er war sich sicher, dass sie den ganzen Abend ehrlich zu ihm gewesen war. Im Gegensatz zu ihm, der sie mehr als nur einmal angelogen hatte.

Er fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Das dämliche Grinsen hatte sich in seinem Gesicht festgesetzt und würde so schnell nicht wieder verschwinden. So hatte er sich das letzte Mal gefühlt, als ihm in der High School das Mädchen für das er schwärmte ihre Gefühle gestand.

Er war einfach nur verdammt glücklich...

Bevor er den Motor startete, wandte er seinen Blick noch einmal zu Emilia. Dabei konnte er beobachten wie sich Emilia erschrocken abwendete, als sich ihre Blicke kreuzten.

Sie schloss die Tür auf, drehte sich zu Jeremy und hob die Hand zum Abschied. Im gelben Licht der Strassenlaterne schienen ihre Haare die Farbe von Herbstlaub zu haben. Sie war bezaubernd und wunderschön.

Es stimmte, der Kuss auf die Wange passte zu ihr... doch Jeremy war nicht wie sie.

Er war nicht so zurückhaltend und unsicher wie Emilia. Er mochte das Risiko und etwas zu tun ohne darüber nach zu denken, war normal für ihn.

Der Kuss hatte ihn gefreut, doch war es nicht genug...

Ehe er es sich versah, hatte er schon das Auto verlassen und ging zielstrebig auf Emilia zu, welche ihn überrascht ansah. "Habe ich etwas im Auto vergessen?"

"So ungefähr..." Jeremy legte seine Hand in ihren Nacken und zog sie sanft näher. Dann legte er seine Lippen auf die Ihren und küsste sie.

Erst versteifte sie sich, was in ihm Zweifel aufkommen liess, ob er zu vorschnell gehandelt hatte. Doch dann entspannte sie sich und erwiderte den Kuss schüchtern.

Angela hatte ihren Söhnen oft erzählt wann sie gemerkt hatte, dass Paul für sie der Richtige war. Ihrer Meinung nach war es der Kuss gewesen.

Jeremy hatte ihr das nie wirklich geglaubt. Ein Kuss war schliesslich nicht viel mehr als eine Körperberührung.

Was sollte so viel anders sein als bei einem simplen Handschlag?

Vielleicht hatte er sich auch geirrt, denn das warme Kribbeln, das sich in seinem Bauch ausbreitete, fühlte sich wirklich besonders an. Vielleicht hatte seine Mutter ja doch Recht.

Er löste sich vorsichtig von Emilia. Es war nur ein kurzer Kuss gewesen und Jeremy hätte nichts dagegen gehabt ihn zu vertiefen, doch er wollte nichts überstürzen und Emilia zu etwas drängen. Beim Essen konnte er oft genug heraushören, dass sie kaum Erfahrung mit Männern hatte.

Er würde es langsam angehen. Sie hatten schliesslich Zeit.

Zärtlich streichelte er ihre Wange. "Gute Nacht principessa" Dann drehte er sich um und liess eine sprachlose Emilia zurück.

Als er sich in sein Auto setzte und den Motor startete, spukte immer noch ihr Bild in seinem Kopf. Der Ausdruck wenn sie lachte, aus Scham seinem Blick auswich oder als sie ihn nach dem Kuss ungläubig anstarrte blitzten abwechslungsweise vor seinem inneren Auge auf.

Es war so offensichtlich, dass sie ihm verfallen war. Jeder Idiot hätte das bemerkt. Und wie er bemerkt hatte, erging es ihm wohl nicht anders. Das Grinsen, das sich seinen Weg zurück in sein Gesicht gefunden hatte, liess ihn wohl aussehen wie einen Dummkopf.

Wahrscheinlich war er das auch. Ein Dummkopf, der sich Hals über Kopf in eine Frau verliebte, der er bestimmt nur Probleme machen würde und wahrscheinlich würde er ihr das Herz brechen.

Was ihn nicht nur zu einem Dummkopf, sondern auch noch zu einem Arschloch machen würde.

Er hielt an einer roten Ampel an und liess seinen Kopf auf das Lenkrad fallen. Das Gefühl des Glücks hatte ihn noch immer nicht verlassen. Er war wirklich eine schreckliche Person.

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Heyo Was geht ^^

Ich habe das Kapitel langsam, aber für meine Verhältnisse recht schnell geschrieben. 

Ich hoffe es gefällt euch.

Es war wirklich schwierig Jeremy männlich rüberkommen zu lassen und ich hoffe ich habe es auch geschafft. Was denkt ihr?

Würde mich wie immer über jeden Kommentar freuen...

Shantaru (>")> <("<)

Love MafiaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt