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Mit schnellen Schritten rannte er über die Bahngleise. Man konnte seine Bewegungen deutlich hören. Hallten an den großen, kalten Steinen des Tunnels ab.

Er blickte sich ein letztes Mal stürmisch um. Seine dunklen Augen scannten alles ab bevor er sich in den nächsten Tunnelabschnitt begab. Jetzt müsste er anscheinend nur noch geradeaus- so hatte es die verzerrte Stimme ihm zumindest erklärt. Wer sich hinter T.J. befand wusste Josh nicht. Noch nicht. Mit großer Hoffnung hatte er sich in das alte, geschlossene U-Bahnsystem begeben. Die Luft wurde mit jedem weiteren Schritt feuchter und stickiger.

"Verdammt!"

Wütend schlug Josh gegen die Wand aus roten Ziegelsteinen. Er war in eine Sackgasse geraten. Schnell ballte der junge Mann seine Hände zu festen Fäusten, zog sich die Kapuze seiner schwarzen Jacke weiter in das bleiche Gesicht. Wenn das eine Falle der Regierung war, dann hätte man ihn so eben erwischt.

"Warum denn so verärgert? Blick dich doch mal um." Die gleiche verzerrte Stimme, welche es geschafft hatte ihn zu kontrollieren, war nun erneut zu hören. Laut, nahe an seinem Ohr. Der Sprecher fing an laut zu lachen. Anscheinend hatte jemand- vermutlich T.J.- eine Sprachanlage eingebaut. Spooky Jim seufzte erleichtert auf. Er war hier richtig.

Weiter ging es eine lange Leiter nach oben. Josh hatte zwar ein paar Minuten benötigt, dennoch war ihm die kleine Luke an der spröden, alten Betondecke ins Auge gesprungen. Mit jeder Minute wurde er aufgeregter, neugieriger.

Dunkelheit. Das war das erste an das sich Spookyjim bei seiner ersten Begegnung mit T.J. erinnern kann. Der dunkle Raum in welchem er sich unwohl fühlte. Die warme, verzerrte Stimme. Der dumpfe Schlag auf den Hinterkopf.

"Schau, er wird wieder wach!" "Natürlich wird er wieder wach!" "Es hätte ja sein können, dass dein Schlag zu stark war."

Automatische riss Josh seine Augen auf. Das grelle Deckenlicht blendete ihn und als er in zwei unbekannte Gesichter blickte konnte er nicht anders als zurück zu zucken. Die beiden jungen Männer blickten sich verwundert an. "T.J?"

Der schwarzhaarige Mann  sah zu dem Rothaarigen auf. Dieser fing an schräg zu Grinsen, nahm einen weiteren Zug seiner Zigarette. Auch dies wurde von der Regierung verboten.

"T.J.?", wiederholte Josh sich erneut. Die Männer schüttelten schnell mit ihren Köpfen. "Der kommt gleich. Du bist also Spooky Jim?" "Wer seid ihr?" Der schwarzhaarige steckte eine Strähne hinter sein vernarbtes linkes Ohr. Eine Röte Schlich sich auf seine bleichen Wangen. Anscheinend hatte er nicht mit solch einer Frage gerechnet. Der Rothaarige räusperte sich laut, wodurch der Gefangene seine dunklen Augen auf ihn richtete.

"Wir sind zwei der insgesamt vier Mitglieder der Black Parade. T.J. hat uns aufgenommen nachdem die Regierung hinter unsere Identitäten kam. Jetzt sind wir seine Berater und leiten mit ihm die Skeleton Clique."

Josh schluckte. Die ersten, die sich gegen die Regierung gewehrt hatten. Seine Vorbilder. "Gerard Way und Frank Iero. Mickey Way war -" "Genug!" Eine vierte Person mischte sich in die Unterhaltung mit ein. Schickte seine Anhänger mit einer schnellen Handbewegung aus dem kühlen Raum. Bevor er sich umdrehen konnte spürte Josh erneut einen starken Schlag auf seinem Hinterkopf.

"Hallo Spooky Jim."

Verwirrt riss Josh seine dunklen Augen auf.  Sein Kopf pochte wie wild. Der leichte widerliche Geschmack von Eisen legte sich wie ein schwerer Mantel über seine trockene Zunge.

„Oder gefällt dir Josh Dun mehr? Ich kann mich einfach nicht entscheiden, wie ich dich ansprechen soll."

Eine in schwarz gekleidete Person trat aus dem Schatten. Sein dunkles Haar wirkte gepflegt, seine Augen leuchteten in dem Licht der schwachen, einzigen Glühbirne.

„Ich bin T.J." Kein Kommentar des Gefesselten, unterdrückten. Der Schock, dass sein Gegenüber seinen Namen kannte saß ihm noch immer in den Knochen. „Um das ganze einfacher zu machen: Nenn mich Tyler." Langsam fasste sich Josh wieder. „Warum wolltest du mich treffen?" Tyler lachte leise auf, verdrehte dabei jedoch genervt seine majestätischen Augen. Sie hatten Josh ohne es zu wissen in ihren Bann gezogen. Dennoch wirkte er kalt und verschlossen.

„Glaubst du an die Macht des Universums? Wenn nicht lass mich dir das erklären. Ich glaube das Universum hat diesen Reporter, Ryan Ross, dazu gebracht über dich zu schreiben. Ich glaube er wollte, dass du dich davor gegen die Regierung stellst." Für einen kurzen Moment ließ Tyler seine Maske fallen.

„Und ich glaube wir sind dazu bestimmt uns gemeinsam gegen die Regierung aufzulehnen. Wir sind ihr Blurryface."


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Wir haben Weihnachten und alles was ich mache ist in meinem Zimmer zu sitzen, MCR hören und irgendwas malen wobei ich selbst keine Ahnung hab was es sein soll 😂 Mir ist langweilig deswegen einfach mal das erste Kapitel für euch 😜😂

I am not afraid anymore-Joshler (German)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt