Kapitel 13

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„Und du willst das wirklich so durchziehen?", fragte Thomas mich ernst. Er dachte, dass ich vollkommen durchdrehte und gerade auf einer Art Selbstmordtrip war. Normalerweise hatte er ja sehr viel Vertrauen in mich, doch ich hatte das Gefühl, als wäre das in dieser Situation nicht ganz so verhanden. Er wollte mich schon seit Stunden umstimmen, doch mir war klar, dass er das nicht schaffen würde und das schien ihm so langsam auch klarzuwerden.

Er wollte mich da allerdings nicht alleine lassen, obwohl er darauf gar keine Lust hatte und lieber tagelang das ganze Haus aufräumen würde, bevor er das tun müsste, doch mir zuliebe tat er es. Er hatte wohl auch Angst, dass mir etwas zustoßen konnte, wenn er mich da völlig alleine hinlassen würde. Was sollte ich denn machen? Ich machte das ja auch nicht, um ihn zu ärgern und wenn er mich nicht begleiten würde, würde ich es wohl oder übel selbst durchziehen müssen, auch wenn ich darauf eigentlich gar keins Lust hatte.

Ich wusste allerdings nicht, was ich sonst noch tun konnte. Die letzten Tage hatte ich eigentlich gar nichts gemacht, außer mich die ganze Zeit über schlecht zu fühlen wegen meines Bruders. Ich hatte all die Zeit über nur an ihn denken können und selbst Thomas hatte es nicht geschafft, mich auf anderen Gedanken zu bringen, obwohl er es eigentlich so gut wie immer schaffte.

Ich hatte noch nicht einmal ruhig schlafen können, da mich dann Albträume geplagt hatten und das jede Nacht. Somit war meine Laune tagsüber noch mehr im Keller gewesen. Ich hatte mir eigentlich die ganze Zeit überlegt, dass das, was ich jetzt tun würde, mein einziger Weg war.

Wenn ich recht hatte, wenn nicht, dann würde ich mich völlig zum Affen machen und ich würde mich wahrscheinlich in Grund und Boden schämen, könnte mich glücklich schätzen, wenn ich keine Strafe bekommen würde könnte dann mit meinen Plänen, was ich machen wollte, wieder völlig von vorne anfangen. Das klang doch super, meiner Meinung nach. Dann konnte ich also nur hoffen, dass alles so klappte, wie ich mir das vorgestellt hatte und es keine peinlichen Überraschungen geben würde.

„May, du stellst die beiden doch völlig bloß. Ich will das nicht sagen, aber vielleicht ist das doch einfach nur ein Wunschdenken von dir und du wünschst es dir einfach so sehr, dass es für dich wie die Realität erscheint. Das kann ich ja auch völlig verstehen. Aber sie werden das sicherlich nicht und dann wirst du schlecht bei ihnen dastehen. Davor will ich dich doch nur bewahren. Du weißt, dass ich dich über alles liebe und nur dein Bestes will. Ich will, dass du wunschlos glücklich bist und will, dass dir niemals in deinem Leben mehr Schmerz zugefügt wird. Du bist mein Ein und Alles, mein Engel und ich muss auf dich aufpassen. Du bist das Wertvollste in meinem Leben, May. Ich kann ohne dich nicht leben."

Thomas schaffte es somit, dass mir Tränen in die Augen stiegen und ich somit meinen Kopf an seine Brust lehnte, damit er nicht mitbekam, wie ich wie ein kleines Mädchen anfing, zu flennen. Er würde mich sicherlich für ein kleines Kind halten.

Ich liebte Thomas so sehr, das konnte ich einfach nicht in Worte fassen. Auch wenn er nicht meiner Meinung war, er war nicht so eine Person, die mich anschrie oder mich anmotzte, wie dumm ich doch war, nein Thomas war das völlige Gegenteil. Er stand immer zu mir, egal ob es in seinen Augen richtig war, was ich da tat.

Das bewunderte ich so sehr an ihm. Manchmal wünschte ich mir echt, dass ich ein bisschen mehr wie er sein konnte. Ich wollte mich auch so sehr für ihn aufopfern können, ohne daran zu denken, was er eigentlich tat. Ich hatte manchmal einen ganz schönen Sturkopf, doch ich wusste, dass nichts passieren konnte, das Thomas und mich auseinanderbringen konnte. Dafür war unsere Liebe viel zu stark. Das Band, das zwischen uns bestand, es würde niemals gebrochen werden können, das wusste ich.

Das war auch gut so, denn ich konnte ohne ihn auch nicht leben. Ich konnte und wollte mir ein Leben ohne ihn gar nicht vorstellen. Selbst eine Stunde ohne ihn war nach all der Zeit, die wir schon zusammen waren, noch immer komisch und ich freute mich immer wie ein Hund sich auf sein Herrchen freute, wenn ich ihn dann endlich wiedersah.

„Ich liebe dich so sehr, Thomas. Das kannst du dir nicht vorstellen. Du bist so wichtig für mich. Ich kann einfach nicht daran denken, was wäre, wenn uns das Schicksal nicht zusammengeführt hätte. Dann hätte ich meinen Lieblingsmenschen nicht. Thomas, ich verspreche, ich werde immer Acht auf mich geben, aber das machst du aber auch. Ich will mit dir alt werden, zusammen mit dir im Altenheim sitzen, dich so lange küssen, bis unsere Gebisse rausfallen, dich ..."

Thomas ließ mich nicht länger reden, denn er überbrückte den Abstand zwischen uns. Ich konnte salzige Tränen schmecken, die nicht nur von mir kamen. Er weinte also auch. Das führte dazu, dass sich eine solche Wärme in meinem Körper ausbreitete und mein Herz einen kleinen Hüpfer machte.

Ich erwiderte seinen Kuss voller Leidenschaft und stellte mich auf die Zehenspitzen, um meine Hände in seinen Nacken zu legen. Ich fing an, seine Haare zwischen meine Finger zu nehmen und mit ihren herumzuspielen, während wir immer tiefer in unserem Kuss versanken. Ich war wie in einer anderen Welt. Thomas war so ein guter Küsser und er schaffte es immer wieder, dass meine Beine weich wie Pudding wurden.

Damit ich nicht umkippte, hatte er seine Hände auf meinen Rücken gelegt, wo er sie ganz sanft kreisen ließ. Dies löste eine Gänsehaut bei mir aus.

„Ich komme mit. Ich will wissen, ob du doch vermutlich recht hast. Du bist so klug, ich bin mir schon so lange sicher, dass du Sachen bemerkst, an die ich nicht einmal im Traum denken würde. Beweise es mir!"

Jetzt würde ich zu den beiden FBI-Agenten gehen und sie zur Rede stellen, dass sie und ihr Freund nichts mit dem FBI zu tun hatten und ich mir sicher war, dass sie wussten, was mit Jason los war. Ich war mir zudem sicher, dass irgendetwas Übernatürliches im Spiel war.

Metamorphosis (Supernatural/Thomas Sangster)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt