Kapitel 1

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Little Mix • Change Your Life

Kapitel 1 | Die Gilinsky Familie

D A W N

Mit geschlossenen Augen liege auf meinem Bett, die Beine an die Wand gestämmt und denke über das Leben nach. Ich hab gerade einer meinen philosophischen Momente, in denen ich über meine Vergangenheit nachdenke und mir meine Zukunft ermale. Wobei ich bei letzterem immer mehr Fantasy benutze, da eine positive Zukunft für mich wohl nie in Frage kommen wird. Doch ich habe mich wohl schon an diesen Gedanken gewöhnt.

Seufzend öffne ich meine Augen und schaue mich in meinem kleinen und sperrlich eingerichtetem Zimmer um. Ich besitze nicht viel. Das Zimmer ist gerade mal groß genug um ein Bett, einen Kleiderschrank und einen kleinen Tisch mit einem Stuhl reinstellen zu können. Doch trotzdem, habe ich als einer der wenigen Glück ein Einzelzimmer zu besitzen.

Die meißten anderen hier, vor allem die jüngeren, müssen mindestens zu zweit ein Zimmer beziehen. Da durch habe ich weningstens Privatsphäre. Da ich nicht wirklich gut im kommunizieren mit anderen Jugendlichen in meinem Alter bin, ist dies wohl auch vom Vorteil.

Ein Gong ertönt und seufzend richte ich mich auf und streiche meine zerknitterte Kleidung glatt. Es ist Zeit zum Mittagessen, wozu ich keinerlei Lust habe. Die Ärmel meines Pullovers ziehe ich so tief über die Handgelenke wie es geht. Ein letztes mal tief durch atmen und dann lege ich meine Hand auf die Türklinke. Ab in die Hölle.

Mit gesenktem Kopf betrete ich den Flur, auf welchem es voll ist, da alle runter zum Mittagessen gehen. Ich schlängel mich durch die einzelnen Leute mit gesenktem Kopf. Einzelne Wörter werden mir zugerufen, knallen frontal gegen meinen Kopf und verlassen mein Gehirn nicht so schnell.

"Na Loser, bist du auch mal wieder von den Toten auf erstanden?"

"Du hässliches Ding solltest lieber aufs Essen verzichten, bei deinem Anblick verliert man gleich seinen Appetit."

"Außerdem schadet es deiner sowieso schon zu fetten Figur."

"Achtung, alle in Deckung. Dawn das Opfer kommt."

"Die Fette Dawn rollt durch den Flur."

Meine Hände balle ich wütend in meinen Pullover Taschen zusammen. Die Tränen in meinen Augenwinkeln versuche ich, so gut es geht, weg zu blinzeln. Sie sollen nicht sehen, wie schwach ich bin. Wie schwach sie mich machen. Sie dürfen es einfach nicht mitbekommen.

Ich halte meinen Mund und lasse den Hagel an Beleidigungen auf mich hinab regnen. Ich bin es gewöhnt. Tag ein und aus. Immer das gleiche. Man sollte meinen, ich könnte die Sprüche mitllerweile mit reden. Doch ich beiße meine Zähne zusammen und verschnellere meine Schritte.

Nie würde ich es wagen, ihnen gegenüber zu treten. Als ich kleiner war, hab ich es versucht. Doch es wurde nur gelacht, über meine dämlichen Versuche einen geschweiten frechen Satz zu formulieren. Ich wurde auf den Boden geschubst. Und niemand kam, um mich hoch zu ziehen.

Einzig und allein Claire, meine damalige beste Freundin. Wir verbrachten Jahre zusammen hier im Heim, lernten uns hier kennen. Doch dann wurde sie vor drei Jahren adoptiert. Seit dem sind die Beleidigungen und die Verletzungen schlimmer geworden. Seit ihrem letzten Tag im Heim, habe ich nichts mehr von ihr gehört. Zu gerne wüsste ich, wie es ihr geht.

Im Essenssaal angekommen, gehe ich schnell zum Buffet rüber. Ich nehme mir etwas von den Nudeln, ein Glaß Wasser und setze mich wie immer ganz hinten in eine Ecke. Keiner kommt zu mir, setzt sich neben mich. Die Plätze rings um mich herum, sind leer.

Wenn neue ins Heim kommen, setzen sie sich manchmal aus Dummheit zu mir und versuchen mit mir zu reden. Da ich nicht antworte, setzen sie sich weg. Oder sie werden von den anderen gewarnt, dass sie die Pest kriegen würden, wenn sie weiterhin bei mir säßen. Somit sitze ich allein. Wie ein Aussenseiter.

Believe || Cameron Dallas ✏Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt