Im Schatten der Realität

Von Albträumen geplagt

Plötzlich wachte ich auf. Ich sah die Decke an und fühlte, wie mir eine kleine, kalte Träne die Wange runterlief. Ich starrte die Decke erneut an und konnte mich auf unerklärliche Weise nicht mehr bewegen. Ich versuchte es, immer weiter, aber es war als würden mich meine Albträume gefangen halten und nie mehr in die Realität zurück lassen.

Die nächste Träne... und noch eine. Ich weinte, so bitterlich wie noch nie zuvor. Mit Mühe versuche ich mich in meinem Bett aufzusetzen und endlich klappte es. Ich schlug die Bettdecke weg, stand auf und ging zu meinem riesigen Standspiegel am anderen Ende des Zimmers. Voller Fragen schaute ich mich im Spiegel an. Die Wimperntusche vom Vortag war verlaufen. "Bin das wirklich Ich? Was mach ich hier nur?"

Die Welt dreht sich logischerweise weiter, aber ich bleibe vor dem Spiegel stehen, traue mich allerdings nicht hinein zu sehen. Außerdem fühle ich mich, als würde mich ein unsichtbarer Schatten festhalten und nie mehr in die Realität hinein lassen.

Es gehen mir unzählige Gedanken durch den Kopf, Gedanken die irgendwie einen festen Zusammenhang haben, andererseits aber auch wieder nicht. Er ist alles Schuld. Yoshua oder kurz gesagt auch Yoshi. Dieser Gott verlogene Lügner aus der Stufe über mir. Kenne ich ihn? Nein!!! Ich kannte ihn mal, um genau zu sein. Jetzt will ich allerdings kein einziges Wort mehr über ihn hören, nicht mal seinen minderwertigen Namen. Er war mein Freund und daher auch der Einzige dem ich wirklich ALLES anvertrauen konnte/wollte, auch wenn es mal um lustige oder mega peinliche Mädchen-Geschichten ging. Er war einfach so ein guter Zuhörer und legte nie auf, bevor ich nicht wieder zuhause war, egal was ich gesagt habe.

Ich habe ihn mehr geliebt als alles andere auf dieser Gott verdammten Welt, dachte er wäre der einzig Wahre, aber dem war nicht so, denn er war und ist genau das Gegenteil eines perfekten Menschen. Geheimnisse verbreiten, immer auf ach so heilig tun, aber hinter meinem Rücken Lügen über mich, seine "Freundin" erzählen, na toll. Dann hat dieser sche** Kerl auch noch über WhatsApp schluss gemacht und ich habe ernsthaft versucht mir krampfhaft einzureden, dass es mir so viel besser gehen würde. Aber so stehe ich jetzt Hier: mit feuerroten Augen, in Gedanken versunken und am Überlegen, ob ich jetzt endlich alles beenden soll und mir etwas antue.

Jetzt habe ich so gut wie niemanden mehr, also dürfte es ja schließlich auch nicht wirklich auffallen, wenn ich nicht mehr da wäre...