Nerviger Alltag und die pure Panik

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Zuhause angekommen schmeiße ich meinen Rucksack so schnell es nur geht auf die kleine Bank im Hausflur, sprinte ins Wohnzimmer zur nächsten Steckdose und hoffe, dass bis dahin mein Handy nicht wieder ausgeht, nur weil es keinen Akku mehr hat. Wie man merkt, scheine ich wohl ziemlich lange unterwegs gewesen zu sein, denn es ist schon 18 Uhr, mein Handy ist leer und draußen wird es langsam aber sicher, immer leiser. Nur da überfällt mich noch diese eine Frage: Wo sind meine Eltern und mein Bruder überhaupt, die müssten doch alle schon längst wieder hier sein.? Naja, wird schon nichts passiert sein, alles in Ordnung.

Eine Stunde später. Mein Handy ist fast wieder vollkommen aufgeladen, also mache ich es wieder vom Ladekabel ab. Aber warte! Was ist das? Ist das etwa das Auto meiner Eltern? Schnell schnappe ich mir einen Schokoriegel aus der Schublade am Couchtisch und renne so schnell ich nur kann die Treppe hoch, schlage meine Zimmertür schnell zu und setze mich auf mein Bett. Hoffentlich haben meine Eltern nicht bemerkt, dass ich gerade noch unten war... Ansonsten rufen die mich gleich eh wieder runter und sagen wieder mal "Tu dies, tu das. Mach dies, mach das..." und so weiter. Wie mich das immer nervt! Haben die nichts Besseres zu tun, als mir tausende von Aufgaben zu geben und mich dann die ganze Zeit damit zu nerven?

"Luisa, wir sind wieder da. Komm runter und hilf uns beim Essen machen." Na super, genau das habe ich ja eigentlich verhindern wollen, aber nein, es musste ja so kommen. "LUISA!!!," schreit meine Mutter noch einmal vom Boden der Treppe zu mir hinauf und das nur, weil ich nicht direkt losgelaufen und ihr voll motiviert entgegen gelaufen bin... Also erhebe ich mich langsam, trample langsam die Treppe herunter und gehe in die Küche, wo meine Mutter schon auf mich wartet. "Da bist du ja endlich mein Schatz. Magst du mir eben beim Essen machen helfen?" Pff, diese ironische Frage alleine reicht mir ja schon. Ich muss es doch tun, ob ich nun will oder eben nicht und das obwohl meine Gedanken gerade eigentlich ganz woanders sind. Und ja sie sind bei Mike. Und ja ich denke über unser Gespräch auf dem Heimweg nach. Und nein ich habe mich nicht in ihn verguckt..., der ist doch eh nicht mein Typ, naja eigentlich ja schon, ach ich weiß es doch selbst nicht. Wieso muss ich überhaupt die ganze Zeit darüber nachdenken? Hätte der nicht irgendwen anders ansprechen können?

Nach dem Abendessen gehe ich wieder in mein Zimmer und schmeiße mich auf mein Bett, wo schon mein Lieblingsbuch nur darauf wartet ein weiteres mal von mir gelesen zu werden. Ich weiß, viele denken von mir, dass Bücher doch eh nichts für mich sind..., aber das ist das genaue Gegenteil. Denn bin ich einmal am Lesen, kriegt man mich  auch nicht so leicht wieder davon weg. Und so liege ich jetzt hier schon ungefähr zwei Stunden und bemerke nicht einmal wie schnell die Zeit eigentlich vergeht. Ich glaube ich sollte mal besser eine kleine Pause einlegen. Ich gucke auf mein Handy und mein Herz bleibt ganz kurz stehen. Eine Nachricht von Mike. Zwar ein einfaches "hey.," aber woher hat der überhaupt meine Nummer und vor allem, was soll ich ihm denn jetzt nur schreiben? Die pure Panik... Was ist wenn ich jetzt was Falsches schreibe? Leichte Schweißperlen bilden sich auf meiner Stirn.

Im Schatten der RealitätWo Geschichten leben. Entdecke jetzt