Prolog

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Es ist jetzt schon eine halbe Ewigkeit her. Du denkst dir jetzt wahrscheinlich "Was ist denn jetzt schon eine halbe Ewigkeit her?" Damit meine ich den Tod meiner kleinen Schwester Elizabeth. Sie ist mit drei Jahren an ihrer Krankheit gestorben. Die Ärzte sagten sie wird nicht mehr lange machen und dann war sie weg. Damals war ich sechs Jahre alt und habe noch gar nicht begriffen was gerade passiert. Jetzt, also fast neun Jahre später, weiß ich natürlich was damals geschehen ist und ich habe es eigentlich gut verarbeitet vorallem durch die Geschichten von meiner Oma und eine davon möchte ich dir gerne erzählen.

Als sie mir die Geschichte erzählt hat war ich acht und hatte nicht alles verstanden, dennoch möchte ich dir zumindest den Sinn dieser Geschichte näher bringen.

"Hey kleiner Wolf" so begrüßte sie mich immer. Diese Worte bringen mich immer zum lächeln und während sie sprach klopfte sie sich auf ihren Schoß auf dem ich es mir gleich gemütlich machte. "Heute erzähle ich dir eine Geschichte über Blumen und warum Liz so früh von uns gegangen ist." Ich sah sie mit Tränen in den Augen an und dann nickte ich und sagte "Oh ja das möchte ich unbedingt wissen." Sie guckte mich leicht aufmunternd an und fing dann an zu erzählen. "Also dann, stell dir vor du gehst auf einer wunderschönen, großen Blumenwiese spazieren und siehst das die eine Hälfte voller schöner Blumen steht und die andere Hälfte, zwar auch schön ist, aber der größte Teil nur verdorrt und hässlich. Von welcher Seite würdest du Blumen für deinen Strauß pflücken?" Ich sah sie erst ganz verdutzt an und entschied mich dann dafür zu sagen das ich natürlich die Blumen von der schönen Seite haben möchte. Sie lachte und sagte "Ja ich auch" und fuhr dann aber ernst weiter und machte mir nun ein bisschen Angst. "So und jetzt stell dir vor das die Blumen nur eine Metapher, also ein Sinnbild, für Menschen ist und du jedes Mal wenn du eine Blume pflückst einen Menschen dafür umbringst..." "Oma, ich möchte dich ja nur ungerne unterbrechen, aber meinst du etwa das Elizabeth eine Blume von der schönen Seite war?" Sie nickte ganz langsam und nahm mich in den Arm und sagte "Ja kleiner Wolf, sie war die schönste Blume und hat den Druck der Hässlichkeit in unserer Gesellschaft heutzutage nicht mehr ausgehalten." Ich sah sie ganz erschrocken an und fragte:"Willst du damit sagen, dass ich keine schöne Blume bin?" Sie schaute mich an und redete ganz aufgeregt auf mich ein: "Finn Wolfhard, du und dein Bruder Nick sind so ziemlich die schönsten Blumen, beziehungsweise Menschen, die ich je in meinem Leben kennnelernen durfte. Nur ihr beide seid zum Glück, naja es ist sowohl ein Seegen als auch ein Fluch, auf der anderen Seite und ihr beide habt ein reines Herz und obwohl ihr es manchmal ganz schön faustdick hinter den Ohren habt, wisst ihr ganz genau wann Schluss ist und das Gewalt keine Lösung ist. Ihr seid stärker als eure Schwester und wehe ihr stellt je etwas böse an, weil dann gehört ihr genauso zu den Verdorbenen und das möchte ich nicht." Ich nickte und sie gab mir einen kleinen Kuss auf die Nasen spitze und sagt das Mama das ist um mich abzuholen. Ich verabschiedete mich und ging dann mit Mama nach Hause.

Diese Geschichte werde ich niemals vergessen und ich werde auch niemals den Begriff vergessen den mir Oma gelernt hat. 

Und dieser Begriff lautet "Blumenkinder"

Blumenmädchen II Finn Wolfhard FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt