Wir hatten einen Spaziergang gemacht, nun waren wir zurück im Hotel, um unsere Koffer zu packen. Schnell verstaute ich alles, dann kam unser Taxi. Während ich aus dem Auto einen letzten Blick auf die Seine warf, wurde mir bewusst, dass ich nicht nur eine Stadt zurück ließ, sondern nun vollständig mit meinem früheren Leben abschloss.
Durch Sissi hatte ich erfahren, dass unsere Mutter gestorben war. Meine Schwester war das letzte noch lebende Familienmitglied gewesen. Einerseits schmerzte es, sie nie wieder sehen zu dürfen. Andererseits war ich erleichtert. Ich hatte nun die Gewissheit, dass es ihr gut ging, dass hatte ich an den durchgeschlafenen Nächten nach meinem Erscheinen gesehen. Sie war erwachsen, sie brauchte mich nicht mehr und ich musste sie ihr leben leben lassen. Sonst hätte ich mich vor vielen Jahren anders entscheiden müssen.
Alex nahm meine Hand und ich war froh, seine Anwesenheit zu spüren. Er gab mir die Kraft, die ich brauchte und ich war mir unserer Liebe noch nie so sicher gewesen wie jetzt. Katys Tod und der Wirbel um meine Vergangenheit hatten mir den Beweis dafür gegeben, wie stark wir zusammen waren. Und ich war mir sicher, dass wir alles zusammen durchstehen konnten.
---
Im Ankunftsbereich kam Jared schon auf uns zugestürmt. Er war wieder gewachsen und gealtert, das sah ich auf den ersten Blick, auch wenn wir nur zwei Wochen fortgewesen waren. Wir beugten uns hinunter als er ins uns hineinrannte und sofort schloss er seine Arme fest um uns. Ich roch seinen vertrauten Geruch und strich ihm durchs Haar und erst jetzt wurde mir schmerzlich bewusst, wie sehr er mir doch gefehlt hatte. Zwar hatten wir fast jeden Abend, bevor er ins Bett und ich auf meine nächtlichen Streifzüge zu Sissi ging, telefoniert, doch in wirklich in den Arm zu nehmen war unersätzlich. Ich hätte nie gedacht, dass mir das Mutter sein so nahe gehen würde.
Auch Alex schien mehr als glücklich, unseren Jungen wiederzuhaben und nahm ihn lachend huckepack, während wir nach draußen gingen. Dort wartete auch der Rest unserer Familie und begrüßte uns.
"Und, war er immer brav?" fragte ich Rose lachend, als ich sie umarmte.
"Ja. Er hat mit Jasper noch ziemlich viel an seiner Gabe trainiert und Edward will ihm Lesen beibringen." grinste sie und mein Blick fiehl auf Edward. Ich weiß nicht woran es lag, aber irgendwie war er derjenige gewesen, mit dem ich von den Cullens am wenigsten zu tun gehabt hatte. Wahrscheinlich, weil ich seine Gabe so beängstigend fand.
Wir fuhren zuerst zu den Cullens. Jared musste schlafen gehen - hier war es schon knapp elf Uhr. Er schlief schon fast auf Alex' Rücken ein und wir schlichen nach oben in das Zimmer, in dem er geschlafen hatte, während wir weg waren. Ich deckte ihn zu und küsste ihn auf die Stirn, während Alex ihm ein Schlaflied sang und das Licht löschte.
Unten wurden wir von den anderen natürlich zu jedem Detail unserer Reise ausgefragt. Esme schwärmte von den schönen Gebäuden und Parks, wurde aber von Carlisle unterbrochen.
"Nein nein, das beste in Paris ist doch eigentlich die Kunst."
Mein Körper versteifte sich auf der Stelle und Alex legte beruhigend einen Arm um mich. Edwards Kopf fuhr hoch uns sein Blick war eine Mischung aus Besorgnis und Mitleid. Diese Reaktion verursachte, dass mich auch die anderen Vampire musterten.
"Was ist passiert?" fragte Alice in ihrer gewohnt hohen Stimme.
"Deine Vision hat sich bewahrheitet." antwortete Edward und warf ihr einen langen Blick zu, den ich nicht so ganz deuten konnte.
"Warte, was ist jetzt los?" wollte Emmett wissen.
Ich seuftzte und griff nach Alex Hand, als ich begann, ihnen alles zu erklären.
Danach herrschte betretene Stille und Esme, die neben mir saß, strich mir mütterlich über den Kopf.
"Und... wie geht es dir jetzt damit?"
"Ich bin froh, dass sie glücklich ist. Die Sache ist jetzt abgeschlossen. Endgültig."
Sie nickte lächelnd und nahm mich in den Arm.
"Unsere starke Charly. Als du zu uns gestoßen bist, warst du noch so jung und unerfahren. Und jetzt... schau dich an. Du lebst schon fast zehn Jahre bei uns und du bist zu so einer erwachsenen Frau geworden, einer klugen Schülerin und eine liebevolle Mutter. Wir sind so stolz auf dich."
Sie drückte mich noch mal und ich schmiegte mich an sie. Und sie hatte Recht. Ich hatte mich verändert, sehr sogar. So viel hatte ich aufgeben und zurücklassen müssen, so viel hatte ich verloren.Und doch war ich glücklich. In den letzten zehn Jahren waren die Cullens eine Familie für mich geworden, ich hatte neue Freunde gefunden, ich hatte Alex gefunden.
Nun hatte ich ein eigenes Leben, eine eigene Familie und ich war stolz, mir all das selbst aufgebaut zu haben.
Ich blickte in die vertrauten Gesichter um mich herum und war einfach nur froh, sie alle bei mir zu haben.
Bella, weil sie für mich am Anfang den einzigen Kontakt zur Menschenwelt dargestellt hatte und sie mir gezeigt hatte, wie wichtig es war, seinen Hunger unter Kontrolle zu halten.
Edward, weil wusste, dass ich ihm vertrauen konnte, vielleicht gerade weil er alles über mich wusste.
Renesmee, weil sie wie eine kleine Schwester für mich geworden war.
Emmett, mein großer Bruder, der mich immer beschützen würde.
Alice, weil ich in ihr das Mädchen gefunden hatte, mit der ich meine Leidenschaft zur Mode teilen konnte.
Carlisle und Esme, weil sie mir tatsächlich Eltern waren.
Rosalie, weil sie mich unterstützte, egal was ich tat und die beste Patentante war, die ich mir für Jared vorstellen konnte.
Jasper, mein bester Freund, der mir alles über das Dasein als Vampir beigebracht hatte.
Jared, der mich daran erinnerte, wie schmerzlich es war, etwas zu verlieren und wie schön es war neu anzufangen. Der meine mütterlich liebende Seite zum Vorschein gebracht hatte.
Und Alex, der mir gezeigt hatte, dass Liebe alle Unterschiede und Schwierigkeiten überleben würde. Mit dem ich das Beste war, was ich sein konnte. Ich liebte ihn. Und das würde ich für immer tun.
Also, eigetlich hatte ich das alles komplett anders geplant. Aber das hier ist das Ende der Geschichte.
Es wird aber noch einen Epilog geben, damit ihr seht, was aus Jared wird (also seid jetzt nicht zu enttäuscht :) )
Ich hoffe wie immer, dass es euch gefallen hat und freue mich über eure Rückmeldung!
Alles Liebe,
Jules ♥
DU LIEST GERADE
Alexander Cullen | Twilight Fanfiction
Fanfiction{abgeschlossen, nicht überarbeitet} "Maybe one day you'll find a place where your dreams and reality unite." Der 2. Teil von Charlotte Cullen bitte lest den 1. Teil vor diesem Buch, sonst werdet ihr Nichts verstehen Er warf mir einen Blick zu. Ich k...