Kapitel 15

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15

An jenem Abend war ich noch nachts zu ihr gefahren, hatte sie in den Arm genommen sie beruhigt, ihr gesagt, dass wir das schaffen würden. Dabei war ich mir da selbst alles andere als sicher.
Sie hob immer wieder ihr T-Shirt an, vergewisserte sich, das man auch ja nichts sah, strich über ihren Bauch. „Da lebt etwas in mir. Da ist ein neues Leben in mir.“ wisperte sie immer wieder. Ich wollte sie fragen, wann sie es ihren Eltern sagen wollle, ließ es dann aber. Ich wollte die kleine Stabilität, die ich ihr aufgebaut hatte, nicht zerstören.

Am Montag in der Schule waren ihre Augen rot vom weinen und es war ihr nicht hundertprotzentig gelungen, ihre Augenringe zu kaschieren.
„Wenn du willst kommen Alex und ich nach der Schule mit zu dir“ bot ich ihr in der Pause an und sie nickte dankend.
Bei ihr zu Hause erzählte sie Alex alles, ich machte ihr währenddessen eine heiße Schokolade und tröpfelte ein paar der beruhigenden Baldriantropfen hinein, die ich von Carlisle stibizt hatte. Es tat weder ihr noch dem Baby gut, wenn sie sich so aufregte wie am Freitag und das Mittel war so schwach, dass es auch für Schwangere nicht schädlich war. Als ich nach oben ging, hörte ich schon ihre flüsternde, weinende Stimme.
„Nein, ich kann es meinen Eltern nicht erzählen. Ich würde nach Harvard gehen, das war schon immer ihr Traum eine erfolgreiche Tochter zu haben.“
Ich schloss leise die Tür hinter mir und setzte mich neben sie auf den Teppich.
„Sie würden mich zwingen, es“ ihre Stimme brach und weitere Tränen liefen ihre Wangen hinunter. „Es wegzumachen.“
„Hey“
Alex strich ihr sanft über den Rücken und ich schob ihr den Kakao hinüber. Sie trank und wurde etwas ruhiger.
„Also, wenn du willst“ ich schaute fragend zu Alex hinüber, der scheinbar meine Gedanken verstand und nickte. „Dann kannst du auch erstmal bei uns wohnen. Wir haben noch ein Zimmer für dich frei.“

Ein paar Tage später war sie tatsächlich bei uns eingezogen. Wir hatten behelfsmäßig mein Bett aus dem Cullen Haus zu uns transportiert, zusammen mit einem Regal und einem Kleiderschrank. Es war nicht viel, aber in den nächsten neun Monaten würde es sich sicher füllen und bis zur Entbindung war auch noch Zeit.
Wir schafften es, Katy aufzumuntern, wir lachten, als wir uns Kataloge mit Kinderwagen ansahen, als sie die verschiedenen Babybreis durchprobierte, um zu schauen, welches ihr -und damit ihrer Meinung auch ihrem Kind- am besten schmeckte.
Sie und ich gingen gemeinsam in die Stadt, kauften Klamotten für das Kleine und räumten es danach in eine Kommode ein, die wir zuvor mit Alex bestrichen hatten. Sie traf sich noch regelmäßig mit Alan, kam jedes Mal mit einem Lächeln zurück, aber zu Gesicht bekamen wir ihn nie.
Eines Abends kam sie besonders strahlend: „Ich habe es ihm erzählt.“
An ihrem Gesichtsausdruch konnten wir deuten, wie glücklich sie war. Anscheinend hatte er es gut aufgenommen.
Ihr Bauch wuchs schnell. Ich infortmierte mich im Internet, es schien normal zu sein. Bei manchen Frauen war der Umfang größer, bei anderen kleiner, das kam auf den Typ, die Vererbung und das Alter an.
Donnerstag Abend saßen wir zu dritt am Kamin.
„Wie willst du es nennen?“ Die Frage kam von Alex und ich merkte wieder einmal, wie sehr ihn das Thema Kinder mitnahm. Wie sehr es sich ein Eigenes wünschte, das ich ihm nicht geben konnte. Ich blickte auf meine Hände.
„Also, wenn es ein Mädchen wird Sophia und Jared wenn es ein Junge wird .“
„Das sind schöne Namen.“ lächelte ich und sah, wie sie glücklich über ihren Bauch fuhr.

Alexander Cullen | Twilight FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt