21:21 (Even)

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Isaks Klamotten waren noch klitschnass und er zitterte, als sie in seiner Wohnung ankamen. Die ganze Fahrt zurück hatte er durchgehend lachen müssen. Nicht nur wegen dem, was zwischen ihnen passiert war, sondern auch wegen seines kleinen Missgeschicks am Kellerfenster. Anfangs war er noch etwas sauer auf Even, dass der ihn so hängen gelassen hatte, aber jetzt musste er selbst darüber lachen. Wie ein Maikäfer hatte er dort gehangen mit seinen „Minibeinen“ wie Even sie grinsend nannte.
„Und deine Frisur ist auch komplett im Arsch“, flüsterte er im Flur und fuhr ihm durch eben diese Haare. Seine Lippen waren direkt neben seinem Ohr, was Isak Gänsehaut verpasste. Was auch immer das war. Er hatte es noch nie zuvor bei einem Mädchen gefühlt.
Eskild musste Zuhause sein, aber es brannte schon kein Licht mehr, als Even und er an der Haustür standen. Vorsichtig schloss er die Tür auf, um möglichst keinen Lärm zu machen. Neben ihm kicherte Even wieder. Isak warf ihm einen leicht panischen Blick zu. Der Guru durfte sie nicht sehen. So zumindest nicht.
Even zeigte, dass er verstanden hatte, indem er kurz die Augenbrauen hochzog und so tat, als sei er hochkonzentriert. Sein weißes durchnässtes Kostüm schlitterte über dem frisch gewischten Boden. Seitdem Noora hier war, fiel jedes Staubkrümelchen auf.
Lautlos dirigierte Isak Even zu seinem Zimmer. Er ging sofort zum Kleiderschrank und holte Sachen heraus, um endlich aus den nassen herauszukommen. Auf einmal stand Even neben ihm und nahm sie ihm aus der Hand.
„Danke“, lächelte er, obwohl er ganz genau wusste, dass die nicht für ihn waren. Trotzdem: Isak war so überrascht, er konnte nicht anders und schmunzelte über die Dreistigkeit. Er nahm sich noch ein paar weitere Sachen aus dem Schrank, die einigermaßen sauber waren und verschwand ins Bad.
Kurze Zeit später lagen sie beide auf seinem Bett. Even schlief schon fast, einen Arm um Isaks Schulter gelegt, einen hinter den Kopf, während Isak halb bäuchlings auf seinem Oberkörper lag. Trotz seiner Klamotten roch er immer noch nach Even. Und ein bisschen nach Chlor. Er kuschelte sich ein bisschen näher an seinen Hals, um diesen Geruch weiter riechen zu können. Seine Hand krallte sich in Evens Pullover. Mit einem Lächeln im Gesicht regte er sich. Isak schaute zu ihm auf, ermöglichte damit Evens, ihm einen leichten Kuss auf die Lippen zu geben. Ein Kuss, nach dem er viel besser schlafen konnte. Even Bech Naesheim.

Evak ❤ (OneShots)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt