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Michelle nickte ich zu, dass sie anfangen solle. Ms.Ley hatte bereits eine Kerze in die Mitte des Tisches gestellt und machte diese mit einem kleinen Streichholz an. Nun hielt Michelle ihre Hand über die tänzelnde Flamme. Ehrlich gesagt, man sah keinen Unterschied. Erst nach einer Zeit konnte ich sehen, wie die Flamme wuchs oder schrumpfte. „Naja ist jetzt nicht so besonders.", gab Michelle zu und pustete die Kerze aus. „Ach Quatsch! Du meintest doch eben nur wenige können bereits jetzt schon etwas verursachen.", gab ich zurück, so dass sie grinsen musste.

„Sag mal, welches hast du?", fragte sie nun interessiert und beugte sich zu mir rüber, was ich seltsam fand. „Wasser." „Uh das ist aber cool. Kannst du schon was ‚verursachten', wie du meintest?", „Nein.", gab ich monoton zurück und griff erneut zu den Trauben, während Michelle sich wieder zurück lehnte. „Ich frag mich ob wir nach Element eingeteilt werden oder Einzelzimmer bekommen.. Und kann man auch ins Meer, in der Freizeit? Ich bin total wibbelig! Wusstest du schon das wir mit Schiffen auf die kleine Insel fahren, wo die Akademie ist? Bestimmt."
Langsam gewöhnte ich mich an Sie. Eigentlich bewunderte ich die Menschen dafür, dass sie immer voller Elan waren oder besser gesagt Michelle und Ms.Ley die jetzt wild diskutierten. Mehr hatte ich ja schließlich noch nicht kennen gelernt.
Ich musste ein wenig lächeln. Bisher war es so einfach gewesen.

Nach ner Zeit bedankte ich mich bei Ms.Ley und ging nach oben auf das kleine Zimmer mit nur einem Bett drinnen, was mich nicht weiter störte, da ich nur eine Nacht da war und keinerlei Probleme hatte mit so wenig Platz. Nachdem ich mir die Zähne geputzt hatte ließ ich mich auf die Matratze fallen und beschloss mal nach zuschauen was Mum mir alles eingepackt hatte.

Ich griff nach der kleine Umhängetasche, die neben dem Bett lag. Lies meine Arm darin verschwinden und fühlte einpaar Bücher und auch einen Stoff Haufen. Ich zog eins der Kleidungsstücke hinaus und erkannte eins meiner Kleider. Es war kurz, dunkel blau, mit einer dickeren Schnalle um die Taille. Ich denke das ziehe ich morgen an! Und legte es mir auf Seite. Mit einem weiteren Griff umfasste ich eine rostige Kette die ich auch sofort wieder zurück warf, weil ich mir vorstellen konnte, wie lange die schon da war. Sonst waren nur nur noch mehr Klamotten und jede Menge Schriften und Pergamente drin. Ein paar umfassten Kampfarten, die ich bereits beherrschte aber es waren auch welche dabei, die mir Unbekannt waren, vor allem an den bereits teilweise verblassten. Besonders eins stach mir ins Auge, es war komplett in rot, dick und verschmiert geschrieben, wie als hätte man seinen Finger benutzt.

Wahrscheinlich hat sie Mum nicht gesehen und vergessen. Mit einem letzten Blick ließ ich sie wieder in meine Tasche gleiten. Sonst waren nur noch eine große, weiße Schreibfeder drinnen und ein Tintengläschen. Ich legte alles zurück und ließ mich aufs Bett fallen. Ich frage mich wie es morgen weiter gehen wird. Ich hätte nie gedacht, dass ich quasi, wie die Menschen selbst, alles miterleben würde. Eher habe ich mich als Zuschauer gesehen. Aber nun ja, ich hoffe ich schaffe es mich unauffällig zu verhalten. Es war schon komisch nie sein Element, einsetzen zu können. Normalerweise war es so selbstverständlich. Außerdem war es seltsam immer nur etwas vorzugeben, was man nicht ist, aber Mum hatte ich mich gewarnt.
Immer noch in Gedanken nahm ich die Decke und kuschelte mich darin ein.
Später , verfiel ich in einen ruhigen Schlaf.

„Aufstehen Josephine! Wir müssen uns fertig machen.", rief Michelle vor der Tür des Gästezimmers. Danach kam sie rein. „Das wird so aufregend und ... äh. Du bist schon fertig?!", „Ich dachte wir müssen bald los deshalb..", „Na dann. Unten ist Frühstück." Dann war sie verschwunden.
Schnell öffnete ich noch den Zopf, welchen ich über Nacht vergessen hatte auf zu machen und kämmte noch einmal über meine Haare und ließ es dann auf den blauen Stoff fallen.
Unten roch das Frühstück bezaubernd. Es gab jede mögliche Auswahl an Speisen. Eigentlich, wie bei mir zu Hause. Ob es in jedem Haus gleich aussieht? Egal, erstmal etwas in den Magen kriegen. Irgendwann stieß Michelle mit zum Frühstück und wir begannen gemeinsam zu essen. Ms.Ley und Michelle redeten über die Schule und die Schüler, aber ich hörte nur halb zu, da ich mit meinen eigenen Gedanken beschäftigt war, bis ich unangenehm in die Seite gepikst wurde. „Bist du noch anwesend? Ah gut. Ich und Mum hatten gerade überlegt wie wir dich nennen können, da Josephine immer so lang ist. Aber sag erstmal du, hast du bereits einen
Spitznamen?", fragte sie interessiert und lehnte sich wieder mal ein wenig nach vorne, genauso wie gestern. „Spitzname? Ne.", „Dachte ich mir's doch. Gut. Trommel Wirbel. Jojo!", rief sie in die Runde und wartete auf meine Reaktion. „Gefällt er dir nicht?", sagte sie etwas enttäuscht, als sie merkte das ich sie nur anstarrte. Ich löste mich und lächelte. „Doch er ist perfekt."
Danach musste sie schmunzeln, fasste sich aber schnell wieder.

Nach dem Frühstück nahmen wir unsere Taschen, wobei meine im Vergleich zu Michelle's sehr klein war und gingen gemeinsam zum Strand, wo bereits viele andere Leute standen. Die meisten waren in Michelle's und meinem Alter, also sie sahen so aus. Sonst standen dort nur noch die Verwandten von denen, wie ich vermutete oder vielleicht auch Freunde. Ich ließ meinen Blick über die ganze Promenade schweifen und entdeckte noch Weitere. „Hierhin kommen alle aus dem Lande, genauso wie du, trafen sie einen Tag vorher ein und wollen jetzt zur Akademie.", erklärte Ms.Ley und ich nickte stumm. Mit den ‚Flipflops', welche ich von Michelle geschenkt bekommen habe, da sie ihr sowieso zu klein waren und ich keine hatte, ging ich durch den erhitzten Sand, bis zum Wasser. Es fühlte sich gut an das blaue Nass, wieder zu spüren. Als ich bis zum Horizont schaute, erinnerte mich das irgendwie daran, wie Dad mit mir zusammen, an der 5 Sommerwende, das Meer durchforstete und mir die verlorene Stadt zeigte, wo er sonst die meiste Zeit war. Ab dort an, war ich nie wieder auf der Erde gewesen, bis gestern. Schon erstaunlich. Er war aber nicht hier, das hätte ich gewusst. „JOJO! Die Schiffe sind da, schau da vorne am Steg.", rief Michelle aufgeregt und deutete in eine Richtung. Tatsächlich waren dort viele kleine Boote, welche nun um Einlass baten. Auch andere entdeckten sie und liefen nun alle darauf zu, nur kamen sie nicht weit, da die Fahrer der Schiffchen, eine Sperre machte. „ALLE HERHÖREN! DIES SIND DIE SCHIFFE ZUR AKADEMIE »RIEVE«! WENN WIR MERKEN, DASS SICH IRGENDEIN NICHT-BÄNDIGER MIT GESCHMUGGELT HAT, WIRD ER/SIE NOCH AM SELBEN TAG, SOFORT ZURÜCKGESCHICKT! MIT GELDSTRAFE.", schrie einer von ihnen, der besonders breit gebaut war. Und hob nach seiner kurzen Rede die Hand. Eine kleine Flamme entstand an der Spitze seines Zeigefingers, an der Fingerkuppel. „Jojo, wir sehen uns dort! Du musst dort hin.", rief Michelle noch beim vorbei gehen und eilte in die Richtung des stämmigen Mannes. Ich hingegen, ging zu einer Frau, die eine kleine, wirklich kleine Wasserkugel, über ihren Finger kreisen ließ. „So meinen kleinen Wasser Neuankömmlinge, setzt euch in eins der Boote, am besten zu mehreren. Ihr werdet dann von unseren Ventums, das sind die Wind-Bändiger, zur Akademie gebracht."
„Wieso bringen uns den nicht die Wellen dort hin?", fragte ein kleineres Mädchen neugierig, mit zwei hohen Zöpfen zu der Frau. „Das ist kompliziert. Das Wasser am Ufer zu bändigen ist für Meister wie uns" ,und deutete auf den dünnen Man neben sich. „.. nicht der Rede wert, aber wenn es tiefer wird ist es beinahe unmöglich auch nur ein Tropfen hinaus zu heben. Jedes Element hat solch einen Schwachpunkt. Weiteres lernt ihr alles noch." , wies sie an und stieg nun selbst in einer der Boote. Ein Knall ertönte und es wurde windiger. „Es geht los!" , schrie jemand von der Seite und die unzähligen Boote setzten sich in Bewegung. Viele winkten ihren Freunden noch zu aber irgendwann waren diese nur noch Punkte und auf der anderen Seite erhob sich ein gigantisches Gebäude.

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Ich weiß, dass mit der Umhängetasche ist genauso, wie bei Hermine bei „Harry Potter". Und so könnt ihr euch das auch vorstellen.

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