Kapitel 4

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Als meine Schwester nach Hause kam, hatte ich schon die achte Flasche Bier in der Hand und sie hatte mich damit im Wohnzimmer auf dem Boden gefunden. Sie schleppte mich daraufhin in mein Bett und ich bin dann wohl eingeschlafen. Als ich am nächsten Tag wach wurde, dröhnte mein Kopf. Ich ignorierte es und griff auch gleich wieder zur Flasche, die noch neben meinem Bett stand. Am Nachmittag kam Marie, meine Schwester, noch einmal in mein Zimmer, um sich zu verabschieden, da sie zur Arbeit musste. Sie sah die Flasche in meiner Hand und nahm sie mir auch sogleich mit den Worten „ Du wirst dich doch nicht gleich wieder betrinken!" weg. Und dann fragte sie auch gleich: „Was ist denn gestern passiert, als ich weg war?" Ich gab als Antwort nur ein grummeln von mir. Sie meint: „Heute Abend, wenn ich wieder komme erzählst du mir was passiert ist!" Ich wartete noch, bis ich das klacken der Haustür hörte und taumelte dann in die Küche, um mir wieder Bier zu holen...

Ich wurde von einem klimperndem Schlüssel und einer plauzenden Haustür wach und eh ich mich versah stand Marie in meinem Zimmer und schimpfte. Ich konnte aber nicht verstehen, was genau sie sagte. Wahrscheinlich meckerte sie wegen dem Bier, denn sie nahm es mir wieder weg. Ich machte mich schon auf eine Moralpredigt gefasst. Als sie dann aber wieder kam, setzte sie sich einfach nur neben mich und sah mich mitleidig an. „Was ist denn nur passiert?" Sie sagte diese Worte so einfühlsam, dass mir gleich die Tränen in die Augen stiegen. Das erste Mal konnte ich meinen Kummer raus lassen. Marie nahm mich in den Arm: „Ach Laurel... Shh.. Lass es ruhig raus. Ich bin für dich da. Das wird alles wieder." – „Nein eben nicht! Ich werde ihn nie wieder sehen!" – „Warte, ihn?! Wer ist ER?! Hast du gestern etwa jemanden kennengelernt?" Ich schilderte ihr kurz, was passiert ist. Sie sprach mir tröstende Worte zu und dann schlief ich irgendwann heulend ihn ihrem Arm ein.

Als ich am nächsten Morgen wach wurde, bemerkte ich wie Marie gerade aufstand und aus meinem Zimmer ging. Ich suchte wieder nach meiner Bierflasche, doch sie war nicht mehr da. Kurze Zeit später kam Marie wieder und zerrte mich aus dem Bett: „Los komm, wir gehen dich ein wenig ablenken!" Ich grummelte nur, dass ich nicht will, doch das half nicht. Sie drückte mir frische Klamotten in die Hand und schob mich ins Bad. Kurze Zeit später waren wir in der Stadt in dem Einkaufs – Center, indem ich Thomas kennengelernt hatte. Sofort stiegen mir wieder Tränen in die Augen: „Müssen wir unbedingt hier einkaufen gehen?!" – „Ja, müssen wir. Du weißt das es das einzige Einkaufs – Center hier in der Nähe ist." Ich gab nur noch ein seufzen von mir und versuchte die Tränen wegzublinzeln. Wir stöberten in einigen Läden, Marie war total dabei aber ich war immer noch lustlos und unmotiviert. Als wir mal wieder bei >Zazou< waren, glaubte ich Thomas am Schaufenster vorbeilaufen zu sehen. Jetzt fing ich also schon an zu halluzinieren. Marie war gerade am Bezahlen und dann verließen wir auch schon wieder den Laden. Erstaunlich wie ähnlich dieser Typ Thomas aussieht. Dann drehte er sich um und ich glaubte vom Blitz getroffen zu sein. Das war Thomas und er schaute mich direkt an! Ohne zu überlegen rief ich ihn und sprintete auch schon los. Meine Stimme überschlug sich schon vor Freude ihn endlich wieder zu sehen. Sein Gesicht erhellte sich auch sofort und kurzerhand umarmte ich ihn einfach, ich war so überglücklich. Dann registrierte ich aber, was ich da gerade tat, ließ ihn los und stammelte: „Oh... ehm... Tut mir leid..." Ich spürte wie meine Wangen sofort rot anliefen, doch er grinste nur: „Is doch nicht schlimm, freut mich auch dich wiederzusehen. Das Schicksal wollte es wohl so und verdammt ich will deine Nummer, damit ich nie wieder warten muss wenn ich dich sehen will." Mein Herz schlug mir bis zum Hals und ich konnte es einfach nicht glauben. Hatte er gerade wirklich gesagt, dass er meine Nummer haben will? „Du kriegst sie nur, wenn du mit mir einen Kaffee trinken gehst" erwiderte ich. „Na dann los" er hielt mir seinen Arm hin und ich hing mich bei ihm ein und wir gingen Richtung Cafeteria. Ich schaute mich noch nach Marie um, doch sie war weg genauso wie die Freundin von Thomas, die ihn eigentlich begleitet hatte. Bei dem Gedanken daran, dass er ja eine Freundin hatte schmerzte es in meiner Brust. In der Cafeteria angekommen bestellte Thomas für uns beide jeweils einen Kaffee. Ich schaute derweil auf mein Handy und hatte eine SMS von Marie.

Vergnüg dich schön mit deinem Thomas. Ich bin solange mit seiner Schwester Ava unterwegs, da sie ja auch einfach stehen gelassen wurde ;) Melde dich, wenn ihr fertig seid, schließlich möchte ich ihn ja auch mal kennenlernen! HDL :*

Warte mal, seine Schwester? Ich glaube da habe ich mich wohl vertan...

Zufällig Liebe // Thomas Brodie SangsterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt