Chapter ⑹

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P.o.V Jimin, 11:52 pm

"Herr Min?"

Mit weit aufgerissenen Augen schaute ich zur Tür, wobei Yoongi nur genervt die Augen verdrehte.

"Sir, bitte entschuldigen Sie, aber es ist wirklich dringend.", rief die Stimme flehend.

"Was gibt's, Taeyeon?", zischte der Ältere unbeeindruckt und verstärkte den Griff an meinem Hintern, während er aufrichtig der Stimme der Sekretärin lauschte.

"Sie haben einen Anruf von Starship Entertainment erhalten. Herr Chae meinte, er würde über die Finanzen sprechen wollen."

Der Schwarzhaarige raufte sich die Haare und richtete seine Hose wieder. Das Rascheln seines Gürtels verriet mir wohl, dass es vorbei sein würde.

Na endlich.

"Vermiest mir dieser alte Sack mitten in der Nacht einfach meinen guten Fick, ich glaube es hackt.", nuschelte Yoongi unverständlich in einem wütenden Ton, sodass ich den letzten Teil des Satzes gar nicht auffassen konnte.

Noch immer hochrot und beschämt über meine eigenen Worte, die zuvor meinen Mund verließen, vergrub ich mein Gesicht in meine Hände. Peinlicher ging's echt nicht, oder? Wenn es doch wenigstens nur ein lahmer One-Night-Stand gewesen wäre, aber nein, hinter mir stand niemand geringeres als mein Chef, mit dem ich hier fast gerade ein Techtelmechtel gehabt hätte. Widerlich.

"Das holen wir definitiv nach, Babyboy.", raunte mir der Ältere entgegen, nahm mein Kinn zwischen Zeigefinger und Daumen, ehe er mir auch schon seine sündhaft weichen Lippen aufdrückte. Er küsste mich und scheiße, das war ein verdammt heißer Kuss.

Sagte ich gerade widerlich?

Mir egal, wie falsch diese ungewöhnliche Beziehung sein sollte, Min Yoongi war alles andere als widerlich. Um ehrlich zu sein wahr er genau mein Typ. Aber dies würde ich ihn niemals wissen lassen, alleine aufgrund seines Egos nicht.

Wieso schenkte ihm Gott auch nur solch eine Majorität an Attraktivität? Ich stammte zwar auch nicht von schlechten Eltern, aber hey. Mein Chef war erste Sahne.

"Dein Arsch ist ein echtes Kunstwerk in meinem Büro, aber wird dir nicht so langsam kalt?", fragte der Ältere schmunzelnd.

Ich riskierte einen Blick nach hinten und auf einmal überkam mich wieder die Realität. Ich lag noch immer mit blankem Hintern gegen Yoongis Sofa gepresst. Konnten mir nicht einmal irgendwelche Peinlichkeiten erspart bleiben? "D-doch, tut mir Leid."

Der Schwarzhaarige grinste mich an und ehe ich mich versah hatte er auch schon seine Schlüssel in der Hand. "Auf geht's, Chim Chim.", meinte der Ältere. "Feierabend."

Daraufhin erwiderte ich das Lächeln süß, schnappte mir meine Tasche, sowie meine Jacke, die ich mir überwarf und stolzierte in schnellem Zügen in den Fahrstuhl.

Herr Min hatte netterweise die Knöpfe des Lifts betätigt, sodass sich die Türen nicht schließen konnten. Selbstverständlich, er würde mich sicherlich nicht alleine in seinem Büro lassen. Das dachte und erwartete ich zumindest.

Sofort fielen meine Augen auf seine robusten Hände, welche mich gerade eben noch in den unartigsten Weisen berührt hatten. Seine Adern pulsierten nahezu auf seiner blassen Haut. Ein silberner Ring zierte einen seiner Finger. Er war wunderschön und funkelte im schimmernden Abendlicht.

Weiterhin glitten meine Augen zum Gesicht des Älteren. Die schwarzen Haaren, die katzenartigen Augen, die markanten Gesichtszüge. Ich mochte alles davon.

"Kann da jemand nicht genug von mir kriegen?"

"Träumen Sie weiter", gab ich monoton zurück, die Augen noch immer auf den wunderschönen Mann vor mir gerichtet.

"Tut mir Leid, dass es so kommen musste, aber ich habe nunmal meine Pflichten", bedauerte der Ältere, woraufhin ich nur schulterzuckend meine Arme verschränkte.

"Kein Problem, das ist vielleicht besser so. So ganz angemacht hat mich das ja nicht.", log ich unüberlegt.

Yoongi zog prüfend die Augenbrauen hoch, drängte mich in die Ecke des Fahrstuhls und sah mich stumm, dennoch gefährlich an. Mein heißer Atem streifte seine Lippen und ich guckte unschuldig zu ihm hoch.

"Dürfte ich dich nochmal auf die vorherige Situation aufmerksam machen? Bitte bestrafen Sie mich, Herr Min.", äffte der Ältere nach. "Hart."

Vor Scham versuchte ich seinem Blick zu entgehen, doch das gelang mir nicht, da der Schwarzhaarige im nächsten Moment nach meinem Kinn griff und mir gewaltsam seine Lippen aufdrückte.

Ich keuchte kurz in diesen Kuss auf und erwiderte ihm leidenschaftlich. Eventuell artete diese Knutscherei um eine Haaresbreite aus als mein Hemd fast Kontakt mit dem Boden machte. Jedoch kam uns der Fahrstuhl zuvor und hinterließ ein hohes Klingeln, welches uns mitteilte, dass ich aussteigen musste.

"Komm gut nach Hause", raunte der Schwarzhaarige und richtete seine Krawatte.

Ich wandte mich ein letztes Mal zu meinem Chef, ehe ich mir verführerisch über die Lippen leckte. "Das werde ich. Bis morgen, Herr Min."

Grinsend verfolgte ich das Geschehen. Yoongi hatte einen selbstbewussten Ausdruck aufgesetzt, während sich die Türen des Aufzugs schlossen.

Ich wusste nicht, wie ich diese Gefühle länger verbergen konnte, denn allmählich würde ich mir sicher, dass mir Min Yoongi nicht komplett egal war. Ich sah in ihm mehr als nur einen Vorstandsvorsitzenden. Und innerlich hoffte ich, dass auch er in mir mehr sah als nur einen Assistenten.

Doch eins stand immerhin fest: Ich hatte meinen Chef sowas von in der Hand.



[♪*♪*♪]

Lang ist's her ... ich hoffe ihr kennt diese Story überhaupt noch lmao 😂

Mr. Assistant  ㅡ;  Yoonmin Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt