Chapter ⑵

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P.o.V Jimin, 07:58 am

"Guten Morgen, Sir."

"Guten Morgen, Jimin", sprach der Ältere mit seiner rauen Morgenstimme, während seine Augen leicht über den Zeitungsrand guckten. "Hast du den-"

"Kaffee mit Milch und Zucker, genau so wie Sie es sich gewünscht hatten", unterbrach ich ihn stolz. Er bedankte sich bei mir und lobte meinen ach so tollen Kaffee.

"Gibt es irgendetwas, das ich für Sie tun kann?"

Wenn ich eins nicht ausstehen konnte, dann war dies Langeweile. Ich brauchte Beschäftigung und das schon immer, selbst als Kind. Yoongi musterte mich belustigt mit einem schiefen Grinsen, ehe er sich wieder seiner Zeitung widmete.

"Da gäbe es tatsächlich etwas, das du tun könntest", meinte der Größere. "Aber ich verschone dich damit. Zumindest vorerst."

Seit wann duzte er mich? Naja, er war mein Chef, es konnte mir eigentlich egal sein.

Sofort schüttelte ich meinen Kopf. "Oh nein, Herr Min! Ich werde alles für Sie erledigen, wenn es irgendetwas gibt, werde ich es ohne Wiederrede auf der Stelle tun."

Yoongi lachte amüsiert. "Du bist süß."

Süß? Ich bat ihm meine aufrechte Hilfe an und er meinte ich wäre süß? Irgendetwas lief doch hier gewaltig schief.

Den Kopf zur Seite gelegt bewegte ich mich zu meinem eigenen Arbeitsplatz, setzte mich auf meinen Bürostuhl und drehte mich schnaubend auf diesem.

Ich fing an zu verzweifeln. Was wenn Herr Min dachte, dass ich der Arbeit nicht gewachsen sei? Wollte er deshalb nicht, dass ich sämtliche Wünsche seines Empfindens erledigte?

Vielleicht war ein einfacher Bürojob doch nichts für mich. Hier hatte man schließlich kaum Abwechslung und man erstickte nahezu an Formalität.

"Hast du Langeweile, Kleiner?"

Ich guckte den Schwarzhaarigen stumm an, nicht wissend was ich von mir geben sollte. "Ich bin nicht klein", rief ich leise, meine Hände aus Scham knetend. "Und auch nicht süß."

"Es ist nichts falsch daran klein und süß zu sein", entgegnete mir der Ältere. "Ganz im Gegenteil, es gefällt mir."

Fragend blickte ich Yoongi an. Seine Gesichtszüge waren äußerst auffällig, zumindest für jemanden wie mich. Er strahlte nur so vor Mysteriösität, was ihn wiederum um weiteslängen interessant wirken ließ. Ich wollte mehr über ihn, meinen Chef wissen.

"Wie alt sind Sie, wenn ich fragen darf?"

"27.", behauptete der Ältere.

"Interessant", gab ich leise von mir nickend und spielte desinteressiert mit meinem Kugelschreiber. Hatte ich schon einmal erwähnt, dass ich sehr schlecht darin war mit Gesprächsstoff aufzukommen?

Wenn nein, dann würde man es spätestens jetzt bemerken.

"Setz' dich zu mir, Jimin."

"Z-Zu Ihnen?", fragte ich leise und zeigte auf den Stuhl gegenüber von Yoongi. "Da hin?"

"Genau da."

Ich willigte ein und nahm unsicher, sowie meine Klamotten zurechtrückend, Platz. Aus dieser Perspektive sah er sogar noch viel besser aus. Um Gottes Willen, woran dachtest du nur, Jimin?

"Mache ich dich etwa nervös?", fragte der Ältere belustigt. "Ein wenig.", gab ich ehrlich zu und spielte beschämt mit meinen Fingern. Toll, jetzt hatte ich mich gleich am zweiten Tag vor meinem Chef zum Vollhorst gemacht, super Chim Chim.

"Hey", sagte Yoongi sanft und zog an meinem Arm, sodass meine Hand auf der Tischplatte ruhte. Er ergriff sofort die Chance und verschränkte unsere Finger miteinander, sodass ich gleich ein mulmiges Gefühl bekam.

"So ist es doch viel besser", meinte er und setzte das charmanteste Lächeln, welches ich jemals zu Gesicht bekam, auf.

"Ich weiß nicht", stotterte ich. "Eigentlich spiele ich sehr gerne alleine mit meinen Händen." Vorsichtig versuchte ich meine Hand wieder zurück zu ziehen, doch sein Griff verstärkte sich nur ruckartig.

"Ich spiele auch sehr gerne, Jimin."

"A-ach wirklich?", versuchte ich möglichst interessiert zu fragen. Innerlich hatte ich eine Heidenangst, denn mittlerweile kam mir alles total unheimlich vor.

"Ja, wirklich", behauptete der Ältere. "Wenn du willst, kann ich dir meine Spiele am Abend zeigen. Natürlich nur, wenn es dich interessiert."

"Ja, das tut es", erwiderte ich fröhlich. Früher hatte ich liebend gern mit meinem Vater Schach, sowie Mensch Ärger dich nicht gespielt. Selbst in der Schule nahm ich mal an einem Wettbewerb teil und erhielt sogar den Sieg. Dies war eine sehr bereicherungswerte Erfahrung für mich , da ich oftmals die Niete in allem war.

Aber das sollte sich ab meinem 20. Lebensjahr ändern, so wie ich mir schwor.

Anderen Brettspielen gegenüber war ich auch sehr offen, von daher war ich gespannt, was Herr Min mir später zeigen würde.

Der Schwarzhaarige seufzte ruhig und riskierte einem Blick auf seine Uhr, welche ihm verriet, dass er gleich einen Termin haben würde.

"So mein lieber Assistent, wie du bereits sicherlich weißt, muss ich gleich los", erklärte er gelassen, während er sich in seinen schwarz-weißen Blazer zwang. "Ich möchte, dass du sämtliche Dokumente in der Ecke sortierst, die E-Mails der Kunden beantwortest, soweit du es kannst und alle wichtigen Telefonate annimmst. Ich kann mich doch sicherlich auf dich verlassen, oder Jimin?"

Er schenkte mir einen vernarrten Blick, welcher mich zwang sofort nicken zu müssen. "Selbstverständlich, machen Sie sich keine Sorgen!"

"Ich bin froh, dich genommen zu haben.", lobte mich Yoongi. "Du bist gehorsam, hast Potenzial und wirst in Zukunft sicherlich sehr gebrauchbar sein."

"Danke", entgegnete ich ihm sanft lächelnd, ehe mein Chef auch schon den Knopf des Fahrstuhls betätigte.

Als ich mich vergewissern konnte, dass er auch wirklich weg war, ließ ich mich jammernd in meinen Sessel fallen.

Was war das gerade eben?

[♪*♪*♪]

Das war Liebe kleiner Chim Chim

Dies sollte ja eigentlich nur eine Shortstory werden, aber mir fallen momentan so viele Ideen ein lmao :')

Mr. Assistant  ㅡ;  Yoonmin Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt