🕯🕯🕯🕯🎄Wunder🎄🚪

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Sehun

Es ist der 24. Dezember. Wir sitzen alle gemeinsam auf der Couch und scheinen auf etwas zu warten. Klar, erst um 22 Uhr gibt es Geschenke. Sie liegen zu Hause unter dem Tannenbaum. Es sind ungewöhnlich viele, einige sind auch seltsam verpackt. Alle sind so fertig beschriftet. Das habe ich direkt gesehen.

"Worauf warten wir genau?" Frage ich unsere Leadet nach einer Weile.
Alle sitzen stumm da. Nur er lächelt glücklich vor sich hin. Klar sein Freund ist auch wieder da. Doch es scheint noch irgendwas anderes im Busch zu sein. Auch die anderen wissen anscheinend nichts davon.

"Wir warten auf ein Weihnachtswunder." Antwortet sein Freund, statt ihm. Einige von uns blicken ihn verwirrt an. Suho lächelt nur breit.
"Was..." "Jetzt warte doch. Es wird nicht mehr lange dauern." Unterbricht mich Suho.

Ungeduldig Wippe ich auf dem Sofa auf und ab. Dann klingelt es auch einmal an der Tür. Wie von der Tarantel gestochen springt er auf und rast zur Tür. Man kann hören wie die geöffnet wird. Wann sind einige Stimmen zu vernehmen die sich fröhlich begrüßen.

Suho kommt wieder zurück ins Wohnzimmer. Ihm folgen drei andere Männer. Sie alle sind mit ein paar Geschenken beladen.
"Stellt sie unter den Baum. Dann können wir mit dem Abendessen beginnen." Er deutet auf den reich geschmückten Baum, der Tisch ist bereits gedeckt und die ersten stehen von dem Sofa auf und begeben sich zum Esstisch. Ich folge ihnen langsam.

Ohne eine Miene zu verziehen lasse ich mich auf meinem Platz nieder.
Dieser Platz hatte früher Luhan gehört. Seitdem er nicht mehr da ist, habe ich ihm besetzt. Ich habe ihn komplett für mich vereinnahmt. Mein alter Platz ist mir vollkommen egal.

Jemand räuspert sich hinter mir.
"Entschuldigung, aber das ist mein Platz." Man die Person hinter mir. Meine Miene wird eiskalt. Ich drehe mich um und möchte der Person entgegenstellen, dass Sie hier keine Ansprüche zu stellen hat. Vor allem nicht für diesen Platz.

Doch als ich die sanften, weichen Gesichtszüge erkenne bleibt mir jedes Wort im Halse stecken.
Meine Augen werden groß und blasek.
Dann stehe ich auf.
Ich war ein wenig zu schwungvoll.
Der Stuhl kippt und fällt geräuschvoll zu Boden.
Ich gehe ein paar Schritte zur Seite.
Fluchtartig verlasse ich den Raum.
Mein Hals ist zu und ich habe das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen.

Das Atmen fällt mir schwer und meine Sicht ist komplett verschwommen. Ich reiße die Tür zu meinem Zimmer auf und knalle sie geräuschvoll hinter mir zu.

Die anderen hatten meinen Namen gerufen.
Doch ich ignoriere sie.
Es ist mir alles egal.
Was tut er hier?
Er hat doch eine Freundin!
Was macht ihr hier noch, er ist doch schon lange gegangen!
Er hat mich doch schon lange hier alleine gelassen!

Zaghaft klopft es an meiner Zimmertür.
"Sehun, mach die Tür auf." Seine Stimme ist noch genauso wie früher. Die Tonlage, in welcher er zu mir spricht, hat sich nicht verändert. Er wirkt ruhig und gefasst. Als hätte er dieser Reaktion erwartet.

"Hau ab!
Du bist doch sowieso schon lange weg!
Du hast mich alleine gelassen!
Ich will dich nicht mehr sehen!
Verschwinde endlich vollkommen!"
Meine Stimme aus Trauer und erstickt, dennoch bringe ich einen schreien zustande.

"Hunie, mach die Tür auf."
Seine Stimme ist ernst. Befehlend.

Doch ich schüttel nur wild den Kopf. "Nein, dir öffne ich nicht mehr meine Tür. Du hast es nicht mehr verdient."

"Oh Sehun. Öffne jetzt sofort deine Tür." Seine Stimme ist ruhig, langsam, betonte und eiskalt. Mir läuft ein Schauer den Rücken hinab.
Doch ich bin nicht mehr der kleine Junge von früher.
Ich lasse mich nicht so einfach verführen.
Er hat mich damals alleine gelassen. Im Stich und hat sich von mir abgewandt.
Und nun hat er eine Freundin.
Die er auch noch heiraten will!
Was macht er also hier?!
Er soll endlich verschwinden?

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