Urlaub🚪

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Kris

Unruhig wippe ich auf meinen Füßen auf und ab.
Ich bin nicht wirklich motiviert für meiinen letzten Arbeitsagg heute.
Dann geht es aber endlich ab in den Urlaub. Endlich mal wieder weg und das nicht nur für die Arbeit.
Obwohl, das Treffen mit Ellen ja eigendlich auch nicht für die Arbeit war, jedoch war es nur kurz und eigendlich auch nicht direckt geplant.

Egal, immerhin mal kurz durchatmen.

Seufzend raffe ich mich auf und betrete das große Gebäude.
In meinem kleinen Studio angekommen, mache ich mich sofort an die Arbeit. Je früher ich fertig bin, desto früher bin ich hier weg.

Und kann endlich in den Flieger.
Weg aus dieser stickigen Luft der großen Stadt und weg aus diesen überrfüllten Straßen.

Ich sitzt unruhig auf meinem Stuhl. Hier und da sortiere ich ein paar Blätter und schreibe kleine Notizen. Stichworte an den Rand und kritzel einfach irgendwo kleine Bildchen hin. Ich mache mir Markierungen, wo man gut Pausen setzen kann und probiere ein wenig herum mit meiner Stimme und den kleinen. Ich laufe durch den Raum und Rappe mit geschlossenen Augen vor mich hin. Dann klingelt mein Handy. Verwirrt ziehe ich die Stirn kraus. Nehme es jedoch und blicke auf den erleuchteten Bildschirm.

"Hey,
Ich werde über Weihnachten doch nicht kommen. Ich werde frühestens gegen neue Jahr in Korea sein. Es tut mir sehr leid. Doch meine Familie geht vor für mich."

Ich lächel. Ellen macht sich immer viel zu viele Gedanken darum. Mir war eigentlich von vornherein schon klar, dass sie über Weihnachten nicht da sein wird. Was auch gut ist. Dein die Familie ist wichtig. Auch für mich. Dennoch werde ich dieses Weihnachten wohl nicht mit ihm verbringen. Was in diesem Fall jedoch nicht schlimmes. Ich habe ja eine zweite Familie, welche ich unbedingt mal wieder besuchen möchte. Meine Kinder und ihre Mütter.

Irgendwie so schon verrückt, sie so zu nennen. Doch irgendwie passt es auch.

"Klar, mach dir keinen Stress und feier schön mit deiner Familie."

Ich antworte ihr schnell und lege das Mobilgerät wieder weg. Danach sortiere ich noch einmal meine Blätter. Nehme alte und neue und vermisse sie. Ich lege einige in einen Ordner. Diesen möchte ich mitnehmen. So habe ich zumindest auf den längeren Flügen etwas zu tun. Auch zu dieser Zeit möchte ich produktiv sein. Zumindest die Möglichkeit dazu haben.

Erneut sortiere ich meine Blätter neue. Irgendwie macht sich Nervosität in mir breit Punkt ich habe sie schon lange nicht mehr gesehen. Ob es allen gut geht? Ich weiß es nicht.

"Kris, kommst Du?" Mein Kollege steckt den Kopf zur Tür herein. Er lächelt. Ich hatte voll vergessen, die Zeit aus den Augen verloren. Wir wollten eigentlich mit den Aufnahmen eines neuen Songs beginnen.
"Ich komme." Rufe ich und sammle die letzten Blätter. Dann folge ich ihm schnell.

Ein Stockwerk weiter unten angekommen, betreten wir das Aufnahmezimmer. Zuerst besprechen wir zwei, zusammen mit den Leuten vom Ton, was wir bzw. ich vorhabe.

Dann betrete ich den abgetrennten Teil. Die Tür wird geschlossen und ich setze die Kopfhörer auf. Ein letztes Mal korrigiere ich das Mikrofon von der Höhe nach und rücke meine Blätter zu Recht. Ich glaube diese Papiere habe ich heute schon mehrere tausend Male hin und her geschoben. Dennoch. Alles zustimmen. Alles muss nun gleich funktionieren. Es wird funktionieren. Soweit ich eine Lauf habe, geht es. Dann kommt alles über meine Lippen innerhalb weniger Sekunden und alles passt. Das Gefühl stimmt und die Musik auch. Ich übertrage die Stimmung in meinem Musik und auf den Zuhörer. Auf meine Fans. Ist ist einfach dieser eine Moment. Diese eine kleine perfekte Moment, welcher am Ende das Lied ausmacht. Welche am Ende alles entscheidet. Welche am Ende einfach das perfekte Lied kreiert. Das Lied welche schon unheimlich gut ist, einfach perfekt macht.

Und das muss dem. Mehr nicht. Nur dieser kleine eine Moment muss erscheinen. Sonst nichts.

Die ersten Töne der Musik erklingen. Ich atme tief ein und aus und an und... fange an.
Alles passt alles stimmt. Jedes einzelne Wort kommt über meine Lippen geflossen. Es ist ein goldener Bach der Töne. Ich spüre es. Ich kann es fühlen und ich weiß, dass es gut wird. Ich merke es einfach.
Dieser eine, kleine, perfekte Moment. Er ist da und fließt dahin. Reißt jeden Ton und jedes Wort von mir gesprochen fort. Nimmt es mit und transportiert es ins Mikro. Das Mikro nimmt es auf und wird es später wiedergeben. Es wird an viele Ohren getragen und hoffentlich auch viele bewegen. Seinem kleiner goldener Fluss der meine Gefühle mit sich Endpunkt der jedes Wort mitreißt und einfach perfekt ist.

Ich atme ein letztes Mal aus. Mein Kopf ist leer und meine Lippen trocken. Meine Hände zittern und mein Körper fühlt sich schwerelos an. Es ist wie eine Droge, wie ein absoluter Augenblick.

Nichts auf dieser Welt wird jemals vergleichbar sein, mit diesem kleinen Moment. Der Moment, wenn das Mikro an ist, alles läuft und es dahin fließt.
Einfach alles im Einklang. Meine Stimme mit der Musik und der Takt mit den Tönen. Der Beat perfekt zur Atmung passt und ich einfach darin schwerelos dahin gleite.

Alles ist perfekt. Die Tür der Kammer öffnet sich. Auch die anderen scheinen äußerst zufrieden zu sein.

Für heute bin ich fertig. Fertig für dieses Jahr. Ich kann endlich in den Urlaub gehen und entspannen. Höchstwahrscheinlich werde ich weitere Texte schreiben und neue Musik komponieren. Doch dies ist okay. Denn ich tue es in meiner Freizeit und freiwillig.

Doch endlich Urlaub. Raus aus dieser überfüllten Stadt. Aus dieser stickigen Luft und weg von den Massen an Menschen.
Raus. Einfach raus und atmen. Frei und leicht sein.

Und dann, wieder landen.
Landen auf dem Boden der Tatsachen.
Landen in einem anderen Land sonst bei einer anderen Familie.
Dennoch ist es meine Familie.
Landen an einem sicheren und festen Ort.
Landen an einem Ort, wo ich jetzt noch nicht weiß, ob ich dort bleiben werde.
Wie lange ich dort bleiben werde und ob dieser Ort wirklich so fest und sicher sein wird, wie ich ihn mir wünsche.
Ob er noch genauso ist, wie vor vielen Jahren und ob meine Kinder und Frauen mich noch lieben.

Ich weiß es nicht. Die Ungewissheit macht mich unsicher und dennoch freue ich mich. Freue mich unbändig und kann es kaum erwarten. Ich verlasse das Gebäude und betrachte Lächeln dem Koffer im Kofferraum. Ich steige in den Wagen und fahre. Fahre los und mache mich auf den Weg nach Hause. Nach Hause zu einer alten Familie. Nach Hause zu meiner Familie mit Frau und Kindern.

Endlich Urlaub.

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Ja, ich weiß dass dieses Kapitel einen Tag zu spät ist. Jedoch habe ich es nicht übers Herz gebracht, ist gestern, den 18.12 2017 hochzuladen. Es hat sich nicht richtig angefühlt. Ein solches Kapitel an einem Tag wie gestern hochzuladen war einfach falsch. Zumindest für mein Gefühl. Deswegen bitte ich dies zu entschuldigen und zu akzeptieren. Ich hoffe dennoch dass es euch gefallen hat und dass ihr nicht alle also traurig seid. Aufgrund der tragischen Ereignisse von gestern.

Liebe Grüße
Ellen

Adventskalender 2017✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt