Das Stadtfest 2/2

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Nach ein paar langen Runden hörten wir mit dem Kartenspiel auf und beschlossen noch ein bisschen rum zu gehen, um zu gucken was man noch so machen kann. Es wurde immer kälter weswegen ich mir den Reißverschluss von meiner Jacke noch höher zog. Wir gingen an dem spielenden Chor vorbei, die grade ein altes Lied aus meiner Kindheit sangen. Ich wusste nicht mehr wie es geht aber ich summte leise mit. Der Chor bestand aus sechs Männern und zwei Frauen. Sie waren schon älter aber sie sahen glücklich aus während sie fröhlich vor sich her sangen. Die anderen Leute klatschen im Takt. Es wirkte alles so harmonisch.

"Dieses Dorffest ist schon etwas besonderes" sagte David. Ich guckte ihn an und stimmte ihn mit einem nicken zu. Er holte Luft und flüstetre" Und trotzdem willst du weg?". Ich war verwundert über diese plötzliche Frage. "Ja irgendwie schon. Und wenn ich alleine leben muss". Er akzeptiere das und fragte mich ob er mit kommen könnte." Das ist zu gefährlich, du hast hier ein schönes Leben. Ich nicht". Er lachte "Warte, Warte ein Mädchen sagt das es zu gefährlich ist für den David". Ich schüttelte den Kopf. "Du Spinner. Hmm na gut du darfst mitkommen". Sein Grinsen wurde breiter. Ich hatte das Gefühl das er auch ein Abenteur erleben möchte.

"Ich gehe kurz was zu essen holen für mich" sagte ich hungrig und entfernte mich von meinen Freunden. Auf dem weg dahin sah ich zwei Menschen die es nackt miteinander trieben. Ich schaute schnell weg. Das konnte man nicht mit ansehen. Bei uns war es egal wie sehr man was in der Öffentlichkeit macht. Trotzdem war es mir unangenehm. Der Weg auf den ich entlang ging, endete und vor mir erschien die Bude mit Essen. Ein alter aus Holz gebauter Stand." Eine Pommes bitte" sagte ich ganz schüchtern wie ich bin. Ganz gelangweilt antwortete er " kommt sofort". Ich guckte mich um und sah auf einmal Jan, den Fischer, der grade dabei war sein Boot zu beladen. Es musste neu sein. Es war größer und ich sah von weiten größere Kisten für die Fische." Kleine? Hallo kleine? Deine Pommes?!" Ich nahm sie und entschuldigte mich, da ich nicht mitgekommen habe das er mit mir geredet hat.

Mir fiel was ein. Ich hatte einen Plan! Ich guckte mich um und sah das keiner mich beobachtet hatte. Ich lief mit den Pommes und offenen Schuhen nach Hause. Einen Schlüssel hatte ich zum Glück. Ich fiel fast mehrere male auf den Boden, doch ich rannte konsequent weiter. Als ich zu Hause ankam stellte ich die Pommes auf den Küchentisch und lief in mein Zimmer. Dort suchte ich eine Tasche und bepackte sie mit den wichtigsten Dingen. Eine Wasser Flasche, ein Buch, eine Hose, einen Pulli, Zettel und Stifte und mein kuscheltier.  Dieses kuscheltier war eigentlich nur Deko, aber ich wollte das er mich auf diese Reise begleitete. Ich rannte zurück in die Küche und packte die Pommes in eine Dose. Ich zog mich so dick an wie es ging. Als ich grade losgehen wollte, konnte ich nicht. Ich blickte in unser Haus zurück und mir rollte eine Träne über die Wange. Ich Beschloss einen Abschlussbrief zu schreiben. Ich nahm einen Bleistift und ein altes Papier.

'Liebe Mama Und lieber Bruderherz. Es tut mir leid aber ich muss euch leider verlassen. Ich habe euch immer erzählt das ich denke, dass diese Welt viel größer ist als wir alle denken. Wenn es nicht so ist, habt ihr vielleicht recht gehabt, aber ich habe es immer hin probiert.
Ich wünsche euch alles gute. Mögen wir uns Wiedersehen.

In Liebe eure Bailey'

Es fiel mehr unglaublich schwer. Ich legte den Zettel auf den Tisch und ging durch die Haustür. Langsam verschloss ich die Tür. Ich lief mit der Tasche den Weg, bis in die Nähe des Bootes was ich sah. Ich versteckte mich hinter einem Baum und beobachtete das ganze. Ein sehr Alter dicker Baum hinter dem man mich nicht sehen konnte. Ich sah das Jan irgendwann nach fünf Minuten wegging. Das war meine Chancen. Ich dachte kurz an David aber ich sah ihn nicht und  rannte los, das war meine einzige  Chance . Ich zog meine Kapuze auf, so dass niemand mich erkennen konnte. Ich machte langsam und leise einer der kisten auf und legte mich rein. Es Holz roch sehr frisch und neu und ich hatte Glück das es Löcher in diesem Ding gab. Ich zog den Deckel wieder drauf und legte mich nieder. Es war nicht gemütlich, aber es reichte für den Anfang.

Eine Reise in die Unbekannte WeltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt