Sie lag mitten auf der Lichtung. Ihre schwarzen Haare umrahmten ihr bleiches Gesicht. Aus irgend einem Grund musste ich bei ihrem Anblick an Schneewitchen denken. Sie lag schon eine ganze weile in der Kälte.
Die Haut so weiß wie Schnee. Die Haare so schwarz wie Ebenholz. Die Lippen so... blau wie... Was...
Wir hatten mitte Dezember! Wie lange lag sie schon hier? Ist sie erfroren? Atmet sie noch? Und die wichtigste Frage: Ist sie noch am Leben? Ich kroch aus meinem Versteckt und rannte, sobald ich auf den Beinen war, auf das mystereriöse Mädchen im Schnee zu. Meine knielangen Stiefel, sanken teilweiße fast komplett ein, sodass einwenig Schnee es sogar bis zu meinen Socken schaffte. Als ich endlich bei ihr ankam, meine Füße taub von der Kälte, fasste ich nach ihrem Puls.
Nichts... Ich hatte sie schon einige Minuten lang, von der Baumkrone einer unauffälligen Birke aus beobachtet, ehe mir auffiel, dass sie bewustlos war. Einige schreckens Sekunden lang, dachte ich sie wäre Tot, doch dann begann ich, desto mehr ich in mich ging, ihren Puls auf meinen Fingerkupen zu spüren. Merkwürdig... Er ist im Gleichtackt mit meinem? Als ich ihr unter die Achseln griff um sie in eine kleine Höhle, verborgen in den Bäumen, zu schleifen, öffnete sie so aprupt die Augen, dass ich sie vor lauter schreck losließ und zwei Schritte nach hinten stolperte, woraufhin sie wieder auf der Wiese landete. Sowohl ihre Hände, als auch ihre Lippen und ihre Nasenspitze waren von der Kälte blau angelaufen.
Ich spannte meine Beinmuskulatur an, bereit, jederzeit wegzurennung und mich in ein belibiges Gebüsch zu flüchten. Doch Als ich ihr in Augen blickte, blieb ich wie angewurzelt stehen. Ich wusste nicht wieso oder warum. Villeicht weil sie nicht ansatzweiße verwirrt, ängstlich oder voller panik wirkte, wie es in einer solchen Situation wahrscheinlich Normal gewesen wäre. Es war merkwürdig bis ich langsam begann zu begreifen.
Warte mal...! Ihre... Sie starrte mich schon die ganze Zeit über an. Ließ mich auch nicht aus ihrem Blick, als sie Aufstand, und sich den Schnee von den Klamotten abklopfte. Doch das war nicht das was mich am meisten an ihrer Erscheinung fesselte. Es war weder ihre Statur, noch ihre Kleidung oder die tatsache dass sie troz der Kälte putzmunter wirkte. Es waren...
...Ihre Augen.
Sie waren...
Genauso wie meine.
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Moon Light
RomansaZwei Mädchen, die sich aufgrund einer weltenalten Prophezeiungen niemals hätten begegnen dürfen, treffen durch komplizierte Umstände aufeinander. Moon ist klug, hat aber keine Ahnug. Marxyl kennt die Bestimmung, aber nicht die Wahrheit. Eine Missi...