Kapitel 5 - Diagnose: Schwanger

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Genau so wie Alec's Stimmung seit gestern war, ist das Wetter heute auch in New York. Grau über Grau, windig, kalt und bestimmt würde es jeden Moment anfangen in Strömen zu Regnen. Das frisch gebackene Ehepaar war gerade auf dem Weg von der U-Bahn zum Krankenhaus. Zum Glück war der Weg den sie noch hinter sich bringen mussten nicht all zu weit. Und eigentlich war das Krankenhaus auch nicht weit von ihrem Zuhause entfernt, aber der große Verkehr auf den Straßen von Brooklyn heute machte das vorankommen etwas schwerer. In der Woche war eh immer etwas mehr los auf den Straßen. Besonders vormittags, wenn alle auf dem Weg zur Arbeit sind.
Das Krankenhaus tauchte endlich am Ende der Straße auf und bevor die beiden den Regenschauer noch abbekamen gingen sie etwas schneller. Magnus hatte schon seit sie aus dem Haus sind versucht nach der Hand seines Ehemannes zu greifen aber dieser hatte sie immer wieder weg gezogen. Das tat dem Hexenmeister schon weh. Er wüsste doch nur zu gerne wie er Alec helfen kann und was in seinem Kopf gerade vor geht. Aber wenn der Schattenjäger nicht mit ihm sprechen will kann er ihm auch schlecht helfen.
Gerade als sie das Krankenhaus durch den großen Eingang betraten fing es hinter ihnen an in Wasserfällen zu Regnen. Glück gehabt, kann man da schon mal sagen. Alec blieb stehen und sah heute zum ersten mal richtig seinen Ehemann an. Sein Blick verriet Magnus das er Angst hatte aber nicht nur das, er wusste nicht wohin er gehen sollte. Alec war noch nie in einem Mundie Krankenhaus gewesene.
„Ich bin gleich wieder da.", beruhigte Magnus ihn.
Dann ging der Hexenmeister zur Information die in der Mitte des großen Raumes aufgebaut war. Eine etwas ältere und füllige Dame saß dort auf einem Stuhl hinter dem Tresen und schien mit Computerarbeit beschäftigt zu sein. Da sie nicht mal aufsah als Magnus vor ihr stand, räusperte sich dieser.
Eher genervt von ihrer Arbeit sah sie auf und brachte nur lustlos raus: „Wie kann ich ihnen helfen?".
Innerlich stöhnte Magnus selber genervt auf. Am liebsten hätte er diese Dame seine Meinung jetzt aber ordentlich gesagt. Aber im Moment hoffte er nur das nicht alle Mitarbeiter so genervt sind wie die vor ihm.
Magnus blieb ruhig und sagte: „Wir haben einen Termin bei Mrs. Loss. Können Sie uns sagen wo wir sie finden können?".
Die Dame zog einfach nur eine Augenbraue hoch und sah ihr gegenüber an, antwortete aber dann: „Ja einen Moment. Ich schaue eben im Computer nach.".
Während sie sich dem Pc vor ihrer Nase zuwandte, schaute Magnus kurz über seine Schulter um sich zu vergewissern das Alec noch da war. Ja er war zum Glück noch da, stand neben dem Eingang und starrte auf den Boden. Der Hexenmeister hatte schon Angst gehabt das sein Ehemann vielleicht abhauen würde wenn er nicht hinsieht. Er war froh das Alec überhaupt mehr oder weniger freiwillig mit gekommen war um Klarheit zu schaffen.
Die Frau vor Magnus räusperte sich um wieder seine Aufmerksamkeit zu kriegen.
„Ihr Büro ist im Block B, untere Etage, Zimmer 1.06.", sagte die Frau zu Magnus.
Magnus nickte: „Danke. Schönen Tag noch.".
Und dann wand er sich schon zum gehen ab und nuschelte auf dem Weg zu Alec so leise wie möglich: „Warum nicht gleich so.".
„Unverschämte.", nuschelte Magnus noch als er gerade wieder bei seinem Ehemann ankam.
Alec sah Magnus nur verwirrt an und sagte nichts.
Der Hexenmeister seufzte und zeigte dann mit einer Hand in die Richtung in die sie gehen mussten: „Komm, wir müssen da lang.".
Den Weg zur Information hätte sich Magnus auch sparen können, hätte er Cat gestern am Telefon gefragt wo sie ihr Büro finden können. Aber in dem Moment hatte er nicht daran gedacht. Auf dem Weg zu Catarina's Büro liefen den beiden kaum jemand entgegen. Obwohl vorhin auf den Straßen sehr viel los war, da wirkte das große Krankenhaus eher verlassen und leer. Schon fast gruselig. Ohne weiter darüber nachzudenken gingen die beiden die langen Kahlen Flure entlang, bogen unzählige male um die Ecke und hatten sich mindestens 3 Mal verlaufen. Von außen hatte das Krankenhaus gar nicht so groß ausgesehen. Und dann haben sie endlich das Büro von Catarina gefunden. Nun standen sie davor und Magnus sah zu Alec der neben ihm stand und wieder zu Boden sah. Zu gerne hätte er gewusst was gerade in seinem Ehemann vor sich ginge. Warum redete er auch nicht mit ihm? Er wollte ihn schließlich nicht weiter bedrängen.
Der Hexenmeister Atmete noch einmal tief durch und Klopfte dann an die Tür. Neben der Tür hing ein kleines Schild wo drauf stand: 1.06 Mrs. Loss. Allerdings schien niemand die Tür zu öffnen und auch hinter der Tür schien alles ruhig zu sein. Magnus klopfte noch ein zweites mal, als aber auch dann niemand öffnete, faste er an die Türklinke und drückte diese runter. Zu erwarten war das abgeschlossen war. Dann war Cat wohl noch nicht hier. Der Hexenmeister warf einen Blick auf seine Teure Armbanduhr. Sie waren etwas früh dran oder Cat eben sehr pünktlich. Sie hatten noch fünf Minuten Zeit. Alec hatte sich inzwischen auf die andere Seite auf einen der wenigen Stühle gesetzt und Magnus tat es ihm gleich. Die paar Minuten würden sicherlich schnell vergehen.
Allerdings nicht für Alec. Der Schattenjäger wollte nicht hier sein. Und erst auch nicht mitkommen aber er hätte sich eh nicht gegen Magnus wiedersetzen können. Denn der würde erst Ruhe geben wenn Hundertprozentige Klarheit bestand. Alles was Alec jetzt wollte ist, sich zuhause verkriechen und nie wieder raus kommen. Am besten die letzten Monate löschen und von vorne beginnen um alles richtig zu machen. Er wollte das alles nicht. Er will sein Normales Leben zurück, sich um das Institut kümmern und einfach nur mit Magnus zusammen sein. Er wollte dieses Kind nicht. Deshalb fühlte er sich auch so elend. Und hoffte einfach nur das er mit Cat heute noch einen Termin abmachen kann, zur Abtreibung. Denn er hatte sich direkt von Anfang an entschieden. Er ist ein Mann und kann keine Kinder kriegen und soll dies auch nicht. Das ist immer noch die Rolle der Frau. Auch wenn das heißen würde das er mit Magnus nie Kinder haben würde. Sie hatten immer hin noch sich selbst.

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