Kapitel 3

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Als ich langsam wieder zu mir kam, merkte ich, dass ich auf dem Hund, der Hündin, korrigierte ich mich selbst, lag. Ich spürte, wie sie immer wieder warnend knurrte und als ich meine Augen öffnete, wusste ich auch warum.
Zwei Rettungssanitäter versuchten zu mir zu kommen und die Hündin, auf der mein Kopf lag hielt sie auf Abstand. Hanna stand mit besorgtem Blick hinter den beiden und neben Herr Fuchs, der sich ratlos am Kopf kratzte, aber nicht weniger besorgt war.

Als einer der Sanitäter bemerkte, dass ich die Augen geöffnet hatte, sprach er mich an. "Wenn sie mich hören können, blinzeln sie bitte zwei mal." Ich folgte seiner Bitte und er fuhr fort. "Sie sind Ohnmächtig geworden und müssen für eine Untersuchung ins Krankenhaus, aber der Hund" ,er deutete auf die mysteriöse Hündin, die mir im Moment als Kissen diente, "lässt uns nicht an dich ran." Ich brauchte ein bisschen, bis ich verstand, dass er darauf wartete, dass ich mich zu ihm begab. Nach einigen Versuchen schaffte ich es ihm zu sagen, dass ich nur mit der Hündin zusammen kommen würde.
Überrascht sah er mich an, nickte aber nach kurzem überlegen. Seine Kollege holte eine rollbare Trage und ich bewegte mich langsam darauf zu, wobei mir die Hündin nicht von der Seite wich.
Nach einer gefühlten Ewigkeit lag ich endlich auf der Trage und die Hündin neben mir. Ich wurde von den beiden Sanitätern in den Krankenwagen gebracht, wobei einer bei mir blieb und der andere fuhr. Kurz bevor ich wieder bewusstlos wurde, hörte ich, dass jemand an mir schnupperte.

     Das erste was ich wahrnahm war ein piependes Geräusch, und ein warmer Körper neben mir. Außerdem hörte ich aufgeregte Stimmen vor meinem Bett, allerdings war ich zu durcheinander, als das ich dem Gespräch hätte folgen können. Nach einigen Versuchen schaffte ich es die Augen zu öffnen. Ich brauchte einen Moment, um zu registrieren, dass ich in einem Krankenhaus lag. Die Hündin wärmte mich und leckte mir freudig das Gesicht ab. Als ich meinen Arm wieder spürte, begann ich sie zu streichen, was sie sichtlich genoss, aber auch lauter Staubkörnchen auf der Bettdecke verteilte.

Ich hatte das Zeitgefühl verloren, sodass ich nicht sagen konnte, wielange ich bereits wach war, als eine Ärztin, meine Mutter, Ryan, der Sanitäter, der bei mir gesessen hatte sowie Larry Wax den Raum betraten.

Ryan begrüßte mich stürmisch, wobei er von der Hündin angewufft wurde. Als meine Mutter mich umarmte, verspürte ich den drang Platz zwischen uns zu schaffen, so wie ich es bei Larry Wax gespürt hatte. Als die beiden den Raum auf ein Zeichen der Ärztin verließen, folgte ihnen auch der Sanitäter nachdem er sich mit Larry unterhalten hatte.
Larry begrüßte mich mit einem Händeschütteln. Verwirrt sah ich zu der Hündin, denn dieses Gefühl, zurück zu weichen, war verschwunden, stattdessen spürte ich ein leichtes brennen.

Die Ärztin teilte mir mit, dass ich drei Tage bewusstlos gewesen war und sie nicht wüssten, woran die Ohnmachtsanfälle  liegen könnten. Allerdings erlaubte sie mir nach Hause zu gehen, wenn ich den Hund in meiner Nähe halten würde. Belustigt erinnerte ich mich daran, dass sie mir nicht von der Seite gewichen war, als ich mich auf die Liege gelegt hatte.
Larry bot mir an mich nach Hause zu bringen, was ich dankend annahm.

     Dort angekommen stieg ich aus seinem Auto aus, verabschiedete mich, und ging langsam, auf die immernoch dreckige Hündin gestürzt zur Tür. Ich holte den Schlüssel aus meiner Tasche und betrat mein Haus.

Ich schleppte mich ins Bad und duschte die Hündin ab. Danach war ich so erschöpft, dass ich mir, nach einem kurzen säubern der Wanne und der entledigung meiner Klamotten, ein Bad einließ.
Kaum hatte ich mich in das warme Wasser sinken lassen, sprang die Hündin zu mir in die Wanne. Erst wollte ich sie raus schicken, überlegte es mir aber anders und ließ sie bleiben.

     Ich wurde von einem Klingeln geweckt. Ich schreckte hoch und bemerkte, dass die Hündin meinen Kopf die ganze Zeit über Wasser gehalten hatte. Dankbar streichelte ich ihr über den Kopf und machte mich dann auf die Suche nach einem Handtuch. Ich war wohl die einzige, die auf den grandiosen Einfall kam, einen Hund zu baden, ohne zu wissen wo die Handtücher sich befanden, oder ob es überhaupt welche in diesem Haus gab.

Glücklicherweise fand ich zwei Handtücher auf meinem Bett sowie Wechselwäsche.
Angezogen und mit einem sauberen, trockenen Hund an meiner Seite lief ich zur Tür, ahnungslos, wer geklingelt hatte.

Human or Dog?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt