Ich gähnte und streckte mich, so wie jeden Morgen. Aber als ich aufstehen wollte fiel ich nach vorne und fing mich mit den Händen ab.
Pfoten, musste ich mich selbst korrigieren. Als mir bewusst was das bedeutete, begann ich schreiend durchs Zimmer zu rennen und sprang, als es in mein Blickfeld kam, kurzerhand bzw. -pfote durch die Scheibe.Ich kam hart auf dem Boden auf, doch dass störte mich nicht weiter. Sobald ich auf den Pfoten war rannte ich los. Ich spürte wie die Muskeln unter meinem Fell arbeiteten und meine kräftigen Beine mich lautlos über den Waldboden trugen. Meine Ohren waren so gut, dass ich Soyala schon lange vor ihrem eintreffen gehört hatte. Ich war stehen geblieben, um mich in einem verführerisch duftendem Rehkadaver zu wälzen. Soyala kam stark hechelnd neben mir zum Stehen. Normalerweise war ich die, die schnell außer Atem kam.
Wollen wir jagen gehen? Sie sah mich erst überrascht an, bevor sie antwortete. Du weißt schon, dass das verboten ist, oder? Ich rollte mit den Augen und willigte ein.
Wir waren bereits einige Zeit lang durch den Wald gestrichen, als wir eine Gruppe Kaninchen entdeckten. Ich gab Soyala per Gedanken Anweisungen, ach wenn ich mich dabei auf meinen Instinkt verließ.
Auf ein lautloses Signal hin sprinteten wir los und ich ließ mich von meinem Instinkt leiten. Mein Herz schlug schneller und der Boden unter mir verschwamm. Meine Aufmerksamkeit galt einzig und allein dem Kaninchen. Es hoppelte um sein Leben und ich konnte seine Angst riechen. Ich packte das Kaninchen am Nacken und schüttelte es kurz durch. Die panischen Befreiungsversuche des Kaninchens stoppten und ich lief zu Soyala. Ich war noch immer aufgedreht durch das Adrenalin, dass durch meinen Körper gepumpt wurde. Wir liefen mit den beiden Kaninchen im Maul zurück zum Haus.Als wir ankamen war das Fell des Kaninchens mit Speichel getränkt. Es roch einfach so gut, dass mir das Wasser im Maul zusammenlief. Larry hatte vergessen die Tür zu schließen. Also betraten wir das Haus, legten uns auf den Wohnzimmerteppich und begannen zu fressen. Ich ließ die Knochen liegen und ging nach oben in mein Bett. Soyala folgte mir.
Ich hatte meinen Kopf auf Soyalas Flanke gelegt, als wir Larry fluchen hörten. Dabei hatte ich ihm doch extra was übergelassen. Ich streckte mich, um meine Muskeln, die sich von dem Nickerchen noch taub anfühlten, aufzuwärmen.
Larry folgte murmelnd den erdigen Pfotenabdrücken, die wir nach unserem Ausflug im Haus verteilt hatten.
Als er ins Zimmer stürmte knurrte ich ihn wütend an. Ich tolerierte ihn ja im Haus, aber ganz sicher nicht in meinem Zimmer. Als er dann auch noch begann mich auszuschimpfen, riss mein Geduldsfaden endgültig. Was erlaubte der sich hier eigentlich, mich in MEINEM Haus zu tadeln?!
Als er merkte, dass ich nicht stoppen würde verwandelte er sich. Innerhalb weniger Sekunden stand mir ein knurrender, rehbrauner Hund mit Schlappohren anstelle des Mannes gegenüber.
Er versuchte mich auf den Boden zu drücken. Erst nachdem ich ihn heftig in die Schulter gebissen hatte begann er auch nach mir zu schnappen.
Wir waren so in den Kampf vertieft, dass wir den Schwarzen Panther erst zu spät bemerkten, um den Hieben auf die Schnauze noch ausweichen zu können. Verdattert setzte ich mich hin und beobachtete wie der Schwarze Panther wieder zu Selina wurde. "Was denkt ihr Vollpfosten euch denn dabei?!" Schrie sie uns an. Larry hatte sich mittlerweile auch zurückverwandelt und begann zu erzählen. "Naja, ich wollte nur kurz den Müll rausbringen, also habe ich die Tür aufgelassen. Als ich dann wiederkam waren überall Pfotenspuren. Ich bin ins Wohnzimmer gegangen, wo ich dann zwei abgefressene Kaninchenkadaver gefunden habe. Die Pfotenabdrücke und ihre Gerüche haben nach hier oben geführt. Also bin ich ins Zimmer gestürmt und war dabei sie auszuschimpfen, als Luna knurrend auf mich losgegangen ist. Ich habe mich dann verwandelt und versucht sie auf den Boden zu drücken, als sie mich dann in die Schulter gebissen hat," er zeigte auf seine Schulter, die deutlich Bissspuren erkennen ließ, "habe ich dann auch angefangen mit Zähnen zu kämpfen. Dann bist du gekommen und hast uns auf die Schnauzen geschlagen. Das tut übrigens auch mit eingezogenen Krallen weh." Als er geendet hatte begann sie zu lachen. Verwirrt sah ich sie an. "Zuerst einmal, dass sollte wehtun, und zum anderen, wollte sie warscheinlich nur ihr Revier und Rudel verteidigen. Ich meine hast du sie dir mal angeguckt?"
Neugierig drehte ich meinen Kopf.-----------------------------------------------------------
Ich hoffe euch gefällt das Extrakapitel und wünsche euch allen frohe Weihnachten.
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Human or Dog?
FantasyEs kann ja nichts Passieren, wenn man im Tierheim aushilft, oder?... Die 17 Jährige Luna entscheidet sich dafür, ein paar Wochen im Tierheim auszuhelfen und ahnt nicht was für gravierende Folgen das für sie hat. Als ihre Eltern sie dann auch noch in...