7 - Creepy Ambar

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Luna's Sicht:
Es klingelte zum Stundenende. Wir hatten Schulschluss. Ich hab die acht Stunden überstanden ohne jemanden umzubringen. Zum Glück. Ich verließ das Schulgebäude hastig und hielt den Eingang im Blick. Zufrieden beobachtete ich Ambar, die sich nervös umsah. Ich genoss es so richtig, sie so ängstlich zu sehen. Lange konnte ich mich aber leider nicht an ihrer Haltung erfreuen, sonst würde sie mich ja erwischen. Ich drehte mich also weg und verließ das Schulgelände. Hoffentlich warteten Tino und Ambar nicht auf mich. Ich musste jetzt zumindest erstmal nen Happen essen. Naja, eher ein paar Blutschlücke nehmen. Meine Beine trugen mich direkt in den Wald, wo ich ein paar Fußgänger aufhielt. Nachdem ich drei Leuten das Blut stibitzt hatte, war ich erstmal gesättigt und konnte ruhigen Gewissens nach Hause gehen. Ich blieb vor dem Tor stehen und steckte einen Briefumschlag mit der Aufschrift 'Ambar Smith' in den Briefkasten. Dann ging ich zur Villa weiter und durch die Küche direkt in mein Zimmer. Ich schmiss die Tasche achtlos auf den Boden und sprang aus dem Fenster. Ich beobachtete Amanda, wie sie die Post rein brachte und schlich ihr hinterher in den verbotenen Trakt der Bewohner.
,,Señorita Ambar, ich hab einen Brief für sie.", sagte Amanda und reichte der Blondine den Umschlag.
,,Danke Amanda.", lächelte Ambar und nahm den Brief ab.
Ich wollte ihre Reaktion beobachten, aber sie öffnete den Brief nicht. Amanda ging in die Küche weiter und Ambar machte sich auf den Weg zur Treppe. Das bedeutete, dass sie in meine Richtung wollte...
,,Ach so Señorita Ambar, wollten sie einen Ingwertee oder ein Glas Wasser?", kam Amanda plötzlich zurück.
Ambar drehte sich zu der Haushälterin und ich rauschte die Treppe hoch in Ambars Zimmer. Hoffentlich hatte das niemand bemerkt... Ich versteckte mich in Ambars Schrank und wartete auf die blonde Zicke. Wo blieb sie nur? Nach gefühlten Stunden wurde die Türklinke runter gedrückt und ich konnte beobachten, wie Ambar ins Zimmer kam und sich an ihren Schminktisch setzte. Sie betrachtete den Brief eine Weile, bevor sie ihn endlich öffnete und zu lesen begann. Ich sah zu, wie ihre Gesichtszüge sich kritisch veränderten, bis sie schließlich den Brief zerriss und in den Spiegel starrte.
,,Das ist alles nur eine Probe. Irgendwer möchte sehen, wie du mit so einer Situation umgehst. Sie wollen dich testen. Du darfst nicht schwach werden. Du bist schließlich Ambar Smith.", sprach sie zu ihrem eigenen Spiegelbild.
Dann stand sie auf und schmiss die Papierschnipsel weg. Ich war nicht wirklich überrascht von ihrer Reaktion. Ihr Ego war noch ziemlich groß. So einfach würde sie nicht aufgeben.

Lutteo - Vampire Love (Kurzgeschichte)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt