Kapitel 1:

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Ich sollte vielleicht zwei Stunden zurück springen um euch zu erklären, wie ich in den Genuss gekommen bin von zwei überengagierten Polizistinnen (in dieser Stadt muss man sich als Frau echt beweisen) auf offener Straße festgenommen zu werden. Der Morgen hat normal begonnen, ich bin aufgestanden habe gefrühstückt und mich angezogen. Momentan wohne ich bei meiner Tante Darcy, die sich nicht wirklich für mich interessiert, weil sie mit ihrer Freundin/Chefin Jane an einer "heißen" Sache dran ist. Hier in New York ist das College besser und deshalb haben mich meine Eltern mich hier hin geschickt, auf eigene Verantwortung, wie ich immer sage. Hier passiert sehr viel, jedenfalls mehr als in Winchester, Ohio mit unglaublichen 1050 Einwohnern. New York hat nämlich nur lächerliche 813142% mehr Bewohner und ist somit irgendwie besser als Winchester. Vor drei Jahren gab es dort einen kleinen Zwischenfall mit Terrigen Nebel, der allerdings nie an die Öffentlichkeit geriet, da es offiziell keine Verwandlungen gab und das Militär nicht an einem Konflikt mit den Inhumans interessiert ist. Naja, ich sagte es gab offiziell keine Verwandlungen in Wirklichkeit gab es eine, meine.

Natürlich wissen meine Eltern nicht, das ich ein Inhuman bin und diesen Schein aufrecht zu erhalten war echt schwer. Mein Körper passt sich irgendwie meinen Gefühlen an, das ist nicht leicht zu erklären, aber im Grunde werde ich kleiner, wenn ich Angst habe und größer, wenn ich mutig bin (Es gibt noch ein paar andere "Nebenwirkungen", aber die zu erzählen würde Stunden dauern und ich bin mir nicht bei allen sicher, ob sie überhaupt zu meinen Fähigkeiten gehören) . Gefühle kann man nicht so gut kontrollieren, besonders wenn man zwölf und mitten in der Pubertät ist (ich hoffe jeder hatte dieses Problem auch in der Pubertät, sonst stehe ich echt alleine da). Jedenfalls habe ich es trotzdem geschafft, 3 Jahre unbemerkt zu bleiben doch nach meiner Ankunft in New York hat Darcy alles raus gefunden. Sie ist schlauer als ich dachte, aber angesichts ihrer Erfahrungen mit anderen Superhelden (Ja, ich versuche eine Superheldin zu sein und die Menschheit vor verheerenden Gefahren zu schützen) ist es kein Wunder, das sie mein seltsames Verhalten sofort richtig gedeutet hat.

Zurück zu Heute Morgen, ich bin also aus dem Haus gegangen um in die Schule zugehen, da rannte ein Mädchen, verfolgt von besagten Polizistinnen, an mir vorbei und streifte mich unsanft. Dabei muss sie mir ein Päckchen mit weißem Pulver in die Tasche geschoben haben, wovon ich zu meiner Schande nichts mit bekam. Ich blickte den Rennenden kurz hinterher, bemerkte aber, das ich nur noch fünf Minuten bis Unterrichtbeginn und drei Blocks zulaufen hatte. Also rannte ich los, was in New York nichts ungewöhnliches ist und jeder Zweite gestresst durch die Gegend läuft. Manchmal frage ich mich, warum es so viele Übergewichtige in diesem Land gibt, wenn doch alle die ganze Zeit rumhassten. Spätestens dann sehe ich einen McDonalds oder einen dieser seltsamen Donuts Läden, die total angesagt sind, und daneben einen ultra gesunden super Food Laden dessen Preise sich im vergleich zu KFC wie die Einwohner Zahlen von NYC und meiner Heimat verhalten.

Kurz vor meiner Schule höre ich eine laute Stimme: "MÄDCHEN, BLEIB STEHEN! POLIZEI!" Verdutzt blieb ich stehen und suchte nach einem anderen Mädchen, doch ich war das einzige in Hörweite des Polizeiautos, das jetzt neben mir hielt. Eine etwas beleibte Polizistin sprang aus dem Wagen und packte mich kraftvoll am Arm. Aus meiner Hosentasche zog sie das weiße Päckchen und schwängte es triumphierend in der Luft vor den Augen ihrer Kollegin. "Ich hab dir gesagt, das diese Mädchen überall sind." Mit diesen Worten drehte sie mir die Hände auf den Rücken und erklärte mich festgenommen für widerrechtlichen Drogenbesitz, Mittäterschaft am Drogenverkauf und versuchter Flucht. Ehe ich mich versah saß ich auch schon im Auto und wenige Minuten darauf auf der Bank neben dem lachenden Typen im nächsten Police Departement.

"Du guckst, als würde ich der Feuer spuckende Destroyer aus 2011 sein, der dich zu einer matschigen, heißen Pampe zerkochen will." "Das Feuer kam aus seinen Augen, ich weiß nicht wie das heißt, aber er war kein Feuerspucker." Selbstbewusstseinslevel: Immer noch Angst, aber mutig genug um alles besser zu wissen. "Verzeihung ich ahnte nichts von deiner Allwissenheit, Kleine." Erwiderte der Mann neben mir, immer noch lächelnd. KLEINE, dass bringt mein Selbstbewusstsein auf ein neues Level: Keine Angst, Keine Nettigkeiten, Stufe zehn ist erreicht: Beweise deine wahre Größe! Auf dieses neue Gefühl reagiert mein Körper, indem er einige Zentimeter in die höhe schießt, was den Leuten im allgemeinen zum Glück nicht auffällt. "Ich bin Jason" er streckt mir die Hand hin und ich ergreife sie fest mit meinem neuen Stolz. "Lucy" "Du siehst nicht aus, wie jemand, der seinen Montag Morgen gewöhnlich auf auf einem Polizeirevier verbringt." Ich ignoriere seinen fragenden Unterton. "Du schon." Wieder begann er zu lachen. "Ich hole nur meinen Bruder von der Nachtschicht ab. Also verbringe ich meinen Montag morgen tatsächlich gewöhnlich hier, aber eigentlich bin ich Gärtner." Glück gehabt, ich hatte mir den Typen schon als Menschenhändler vorgestellt, der nur nett zu mir ist, um mich auf ein Zug in Richtung Mexico zulocken. "Die Polizei glaubt, dass ich Drogen verkaufe, aber das tue ich nicht." Ich werde ein bisschen hysterisch. Superhelden werden nicht hysterisch. Sie habe sarkastische Sprüche drauf und ihnen ist egal, was andere über sie denken. Ich bin keine Verbrecherin und das möchte ich auch dem netten GÄRTNER, meine Vorurteile haben ich in eine seltsame Lage gebracht, klar machen. "Das ist ein Missverständniss, ich weiß nicht mal den Namen von diesem Heroiiii..." Fuck! Wie dumm kann man eigentlich sein? "Schon klar, Kleine. Ich glaube dir auch so."

Lucy LewisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt