Es herrschte Stille. Alle hielten den Atem an. Die kleine Hoffnung, dass es sich hier nur um eine Feuerübung handelte wurde mit dem vierten Klingeln der Schulglocke zunichte gemacht.
Viermal, das beduetete Akumaangriff.
>> Also gut, ihr kennt das ja. Ruhig bleiben und zusammen in den Schutzraum. << sagte Madame Bustier. Einen Schutzraum hatte die Stadt nach einem Jahr in allen öffentlichen Gebäuden einbauen lassen, falls sie noch keine hatten, als Schutz vor den Akumas. Zwar konnte es sein, dass der Akumatiesierte nur am anderen Ende der Standt blieb, dennoch wurde in der ganzen Stadt Alarm ausgelöst, sobald einer gesichtet wurde, denn die Akumatisierten hatten die Angewohnheit immer überall schnell hinzukommen, da ging man lieber kein Risiko ein.
Adrien selbst war in diesem Raum noch nie dringewesen.
So wie immer lief er ganz hinten, in Gedanken immernoch bei Chloe und Sabrina. Die beiden waren sonst immer überpünktlich -
Doch Nino riss ihn aus seinen Gedanken.
>> Adrien, bleib nicht zurück! << rief sein Freund. Adrien kratzte sich verlegen am Nacken und versuchte eine gute Ausrede zu finden, abzuhauen.
>> Ich äh... hab was im Klassenraum vergessen... komm gleich nach! << rief er und rannte zurück.
>> Aber das ist doch nicht wichtig! << hörte er Nino rufen, beachtete ihn aber nicht. Wenn er nur wüsste.
Es war ihm ein Rätsel, warum immer noch keiner bemerkt hatte, dass er bei Akumaangriffen immer verschwand und danach wieder auftauchte. Aber ihm war es recht.Besser unlogische Ausreden finden, als von Reportern verfolgt zu werden, wenn sie herausfinden würden, wer der Superheld unter der Maske wirklich war.
Schnell verschwand Adrien in dem Standartversteck - der Jungtoilette.
>> Plagg? << fragte er und sah in seine Tasche, die er vorhein geistesgegenwärtig mitgenommen hatte. Das Plakat steckte immernoch drin - noch hatte sich niemand gefragt, warum er eins dabei hatte. Plagg lag in seiner Tasche - inmitten von Käsekrümeln und leise schnarchend.
>> Er hat doch tatsächlich alles verschlafen! << sagte Adrien fassungslos.
Nicht gerade vorsichtig zog er Plagg an seinem Schwanz aus der Tasche. Offensichtlich wurde der Katzenkwami dadurch geweckt, der er murrte unzufrieden.
>> Wer stört meinen Schönheitsschlaf! << murmelte Plagg und gähnte herzhaft.
>> Keine Zeit Plagg. Hawk Moth hat zugeschlagen. <<
>> Och nö! << jammerte Plagg und verschränkte seine kleinen Ärmchen.
>> Plagg! Claws Out! << rief Adrien und spürte das Kribbeln an seinem Ringfinger, als Plagg in den Silberring gezogen wurde. Dieser wurde augenblicklich tiefschwarz mit einem grünen Pfotenabdruck.
Der schwarze Kampfanzug legte sich über ihn, über seine Augen legte sich die Maske und seine Augen wurden komplett grün, bis auf die schlitzförmige Pupille.
Adrien - nun Chat Noir - nahm seinen silbernen Stab, der wie immer an seinem Rücken über seinen Katzenschwanz befestig war, während er schnell die Schuler verließ.
Das Wahlgeräusch ertönte, aber Ladybug ging nicht ran.
>> Komm schon, Mylady! << fluchte er und legte auf, benutze dann den Stab, um sich auf das nächste Dach zu bringen.
Sein Ziel war nicht schwer zu finden - eine Rauchwolke wies ihm den Weg. Was war es diesmal?
Adrien benutzte seinen Stab, um sich so schnell es ging, zu der Rauchwolke zu bewegen. Er hörte keine Schreie - war das gut?
Normalerweise konnte er dank seiner Katzenohren besser hören - doch es war eingermaßen still, wenn man von den Polizeisiren absah.
Er hielt auf einem blauen Hausdach. Er hatte vieles erwartet. Doch alles wars er sah war eine große Menschenmenge an Schaulustigen und ein Trümmerfeld.
Metallteile, Glas und noch mehr Metall, zusammen mit zerdrückten Autos und einem, halb im Haus stehenden LKW. Sofort sprang er auf das Dach des LKWs, dessen Fahrerkabine von oben schon nichtmehr zu sehen war.
Wer war akumatisiert? Der Ladenbesitzer, dessen Schaufester von dem LKW zerstört wurde? Nein, der stand dort und diskutierte mit einem Polizisten. Adrien kannte ihn, hier kaufte er immer Camembert für zwischendurch, wenn Plagg mal wieder zu verfressen war und seine Tagesration bereits in der Schule verschlungen hatte.
Vielleicht einer derjenigen, die in den Unfall direkt verwickelt waren? Das war wahrscheinlicher.
Lautlos sprang er von dem LKW und lief zur Fahrerkabine. Doch die war bereits aufgebrochen und leer.
Natürlich, um die Verletzten hatte man sich zuerst gekümmert.
Adrien drehte sich um und lief auf den Polizisten zu, der mit dem Ladenbesitzer sprach.
>> - das wird ersetzt werden. << sagte der Mann gerade, als er Adrien auf sich zukommen sah.
>> Chat Noir! <<
>> Was ist hier genau passiert? << fragte er, doch bevor der Beamte antworten konnte, unterbrach sie eine schrille Stimme.
>> Chat! Na endlich! << rief Chloe quer über den Platz, schüttelte den Sanitäter ab und stapfte auf ihn zu. Hatte sie jedenfalls vor, denn sie knickte weg und stürzte fast, aber Adrien sprang auf seine Klassenkameradin zu und fing sie rechtzeitig auf.
Hier war sie also. Hoffentlich war sie nicht ernsthaft verletzt - und Sabrina konnte auch nicht weit sein.
>> Es ist Sabrina. << sagte Chloe sofort, ohne sich zu bedanken. Aber das war ihm nicht neu.
>> Sabrina? << fragte er nach.
>> Ja. Du bist doch deswegen hier. Sie wurde akumatisiert. << Adrien sah sich um. Sabrina musste schon weg sein.
>> Ist sie hierfür verantwortlich? << fragte er Chloe und hielt sie fest, als sie dem Sanitäter erneut ausweichen wollte.
>> Nein. Das war dieser Idiot, der sofort abgehauen ist. Sie ist sofort hinter ihm her. << meinte Chloe und ließ sich ein Pflaster auf die Stirn kleben.
>> Ich muss schrecklich aussehen! Ich werde mich wochenlang nicht sehen lassen können! << murmelte sie und wandte sich ab, um sich in einer herumliegenden Glasscherbe zu betrachten.
Adrien verdrehte die Augen. Typisch Chloe...
>> Chloe, warte! << sagte er noch, als ihm etwas einfiel. Sie drehte sich um.
>> Hast du gesehen, wo der Akuma ist? << fragte er sie. Sie blinzelte, als sie versuchte sich zu erinnern. Da war der Schmetterling - der landete auf ihrer Hand - nein auf der Glasscherbe...
>> Ja. Sie hatte eine Scherbe in der Hand. << Adrien nickte.
>> Ach, Chat? <<
>> Ja? <<
>> Wenn du den Typen findest, der das hier gemacht hat - <<
>> Ja, Chloe. Ich geb ihn der Polizei. <<
>> So ist brav, Mieze. << sagte Chloe und stapfte davon. Vermutlich um sich das teuerste Taxi von ganz Paris zu rufen und damit nach Hause zu fahren, ohne die Behörden zu beachten, die sicherlich noch mit ihr reden mussten.
Das "Mieze" ignorierte er.
So nannte Chloe Chat Noir, wann immer sie die Nerven dazu hatte - das hatte irgentwann angefangen, als ein Bösewcht in vor einem Jahr in eine kleine Katze verwandelt hatte - Chloe fand ihn, ohne zu wissen wer er war und hat ihn durchgehend so genannt. Sie hatte ihn damals nach Hause genommen, und sie dementsrechen erschrocken, als er Stunden später wieder zurückverwandelt wurde. Er hatte danach immernoch Katzenhaare hochgewürgt und miaut, und das ließ sie ihn nie vergessen, besonders weil sie alles auf Film hatte.
Eine Glasscherbe also - welche Auswirungen hatte diese Scherbe auf Sabrinas Kräfte? Wenn überhaupt... Das war bei jedem anders, ob der Gegenstand, in dem der Akuma war, etwas mit den Kräften zu tun hatte oder nicht, meistens jedenfalls bestimmte es fast die Fähigkeiten.
Erneut sprang er auf das Haus mit dem blauen Dach.
Wohin jetzt?
Er schloss die Augen. Konzentrierte sich auf die Geräusche der Stadt, doch alles war er hörte waren die normalen Dinge - Autos, Menschen, Wind ... nichts ungewöhnliches wie Schreie. Oder Explosionen.
Er öffnete seine Augen. Das versprach wieder lange zu dauern. Ladybug, wo bleibst du? dachte er, als er erneut erfolglos versuchte, seine Partnerin anzurufen.
Dann hörte er etwas. Das vertraute Geräusch eines magischen Jojos, jemand landete hinter ihm, und der Herzschlag. Er Grinsen schlich sich auf sein Gesicht.
>> Du hast mich warten lassen, Mylady. <<
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Chat Noir - Gekämpft, Gehofft, Verloren (Miraculous)
FanfictionABGEBROCHEN! "Das Leben ist nicht einfach, das weiß jeder von uns. Wir verlieren manchmal die Kraft, um für etwas zu kämpfen, was uns wichtig ist. Manchmal sind wir auch zu Naiv, um zu verstehen, das wir gekämpft haben, aber jetzt langsam aufgeben m...