Some Ink On Your Skin Will Protect You

Kapitel I

 K A P I T E L   I 

» L O G A N

Vorsichtig lief Logan durch den Wald,welcher ihn umringte und zu verschlucken versuchte. Ohne ein Geräuschzu verursachen stieg er über einen umgestürzten Baum und kam leiseauf dessen anderen Seite wieder auf den Boden auf, wonach er sich mitseiner Hand durch die schwarzen Haare mit den blonden Spitzen fuhr.

Erwar auf der Suche nach einem Ort, welcher tiefer in den Calhoun Pineslag, weswegen er wahrscheinlich die ersten vier Stunden desUnterrichts verpassen würde, doch musste Logan nachsehen.

DankNora wusste er, dass etwas nicht stimmte, seid sie ihn vor einerWoche gezwungenermaßen endlich dazu gebracht hatte ihr zu zuhören.

Sieerzählte ihm von ihrem ungutem Gefühl und von dem verschwundenenWaldarbeiter. Es waren nur wage Vermutungen, doch vertraute LoganNoras Urteilsvermögen und versprach ihr so nach dem Waldarbeiter zusuchen.

Erwusste zwar immer noch nicht wirklich, warum er Nora vertraute, dochwar sie eine der Wenigen, welche von seiner Familie wusste und siekannten sich schon seitdem sie klein waren. Es wirkte zwar immer so,als würde sich Logan nicht um das knapp 1,60cm große Mädchen mitden grünen Haaren, was ein Jahr jünger war als er, kümmern und sieimmer ignorieren, doch mochte er sie und liebte sie im Inneren wieeine kleine Schwester, weswegen er auch nicht wollte, dass sie ihmhalf und womöglich noch zwischen die Fronten geraten könnte wieseine Mutter als er klein war.

Sokam es, dass Logan nach dem Gespräch mit Nora sein Versprecheneinhielt und jeden Tag mehr als nur seine gewöhnliche Route durchden Wald von Boykins lief, sondern wanderte er durch Teile desWaldes, an welchen schon seit Jahrtausenden niemand mehr war, umeinerseits den Waldarbeiter zu finden und andererseits sicher zugehen, dass sich nichts Neues in dem alten Wald eingenistet hatte.

Erkam dadurch knapp zwei Stunden zu spät zur Schule, was immer eineStandpauke von der grün-haarigen kleinen Nervensäge bedeutete, dochdurfte er sich keinen Fehler erlauben, wenn es wirklich was Neuessein sollte.

» Unsere Tätigkeit geht immer vor,auch wenn wir selbst dabei streben sollten.«, hallten dieWörter seines Vaters durch seinen Kopf und Logan schüttelte ihn.

Kurzblieb er stehen bei dem Gedanken an seinen Vater und atmete tiefdurch.

Immerwenn er an seinen Vater dachte, lief es ihm eiskalt den Rückenherunter und bei dem Wissen, dass er noch lebte und jeden Tag nachHause kommen könnte verkrampfte sich alles in seinem Inneren undeine Unruhe machte sich in ihm breit, welche er nur schwer wiederabschütteln konnte.

Zudemweckte die Erinnerung an seinen Vater andere Erinnerungen, welcheLogan eigentlich am liebsten vergessen würde. Vor allem dieErinnerungen an seinen Bruder wollte Logan einfach nur vergessen.

Erneutschüttelte Logan den Kopf und lief weiter, während er noch einmalden Bericht, welcher sein Großvater aus dem Polizeifunk abgehörthatte, sich durch den Kopf gehen ließ.

Siehatten nicht viel aus der Nachricht entnehmen können und auch dieLokalnachrichten brachten keinen genauen Details.

Docheines war klar, der Waldarbeiter Steven Hamron, welcher seit einerWoche verschwunden war, wurde Tod aufgefunden.

Undso blieb Logan stehen als er endlich am Tatort angekommen war undsich das Chaos anschaute, was sich vor ihm erstreckte. Überall warder Boden aufgewühlt und riesige Kuhlen zierten die Umgebung. Einpaar Bäume waren umgeknickt, entwurzelt oder mitten im Stammzersplittert zerteilt.