Kapitel 2: Interessante Funde

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Nun war ich drin. Ich konnte es nicht wirklich glauben. Ich war zwar schon mehrmals in solchen Ruinen, aber diese kommt mir besonders vor. Lange Zeit traute ich mich nicht hier rein, doch jetzt habe ich es endlich getan. Auf einmal spürte ich einen kleinen Schmerz an meiner Hand. Ich schaute hin und sah, dass an ihr Blut herunter lief und es auf den Boden tropfte. „Nicht das jetzt auch noch!" Dachte ich mir, während ich ein Taschentuch in meiner Jeans-Tasche heraus zog und meiner Hand mehr oder weniger gut behandelte.

Von diesen Gedanken mich lösend kehrte ich geistig zurück. Ich schaute mich um. Es roch modrig und die Luft war staubig. Die Umgebung war genauso runtergekommen wie draußen. An den Wänden waren viele Grafite-Schmierereien, Einige waren wirklich schon fast Kunst, doch die meisten von ihnen waren unerkenntliche Symbole oder einfallslose Textzeilen. Die Glasscherben knisterten unter meinen Füßen, als ich die ersten Schritte machte.

Direkt vor mir war ein großer Raum. Wenn ich raten müsste, hätte ich es für das Wohnzimmer gehalten. Die Einrichtung war sehr alt. Zumindest das was von ihr übrig war. Es lag viel Gerümpel und Müll herum. Anscheinend wurde hier schon die eine oder andere Party gefeiert.

Auf den Boden lagen einige zerbrochene Bilderrahmen. Ich hob eines von ihnen auf, welches einen schwarzen Rahmen hatte. Es war ein schwarz-weiß Foto einer Dame in ihren Dreißigern vielleicht. Vor ihr war ein Junge, der wahrscheinlich 15 oder 16 Jahre alt sein musste. Zuerst dachte ich, dass das ihr Sohn sein könnte, jedoch würde das vom Alter her nicht richtig passen. Ich nahm das Foto heraus und wollte es eine Art Trophäe behalten.

Ich ging ein wenig weiter, rüber zu einem kleinen, alten Schreibtisch. Auf ihn waren Utensilien zum Briefe schreiben. Auf jeden Fall denke ich das, da ich mich nicht mit sowas auskenne. Jedenfalls lagen dort ein leeres Tintenfass und eine alte Feder. Ein Wunder, dass sie noch da lagen...

Unter ein verstaubtes Buch klemmte ein gelblicher Zettel. Ich zog ihn hervor. Auf ihn stand mit verschmierten Buchstaben „Dead Inside". Das soll wohl ein schlechter Scherz sein! Ich hasse es, wenn andere sowas machen. Leute die Langeweile haben kommen einfach an so einen tollen Ort und wollen anderen einen Schrecken einjagen. Lächerlich.

Was soll's... Ich legte die Nachricht wieder zurück und widmete mich wieder den Rest meiner Umgebung. Noch einmal lies ich meiner Blick durch das Wohnzimmer wandern. Bis auf ein Bücherregal war nichts mehr von Interesse für mich. Klar, ich hätte einige Bücher durchblättern können, aber ich wollte meine Zeit nicht verschwenden. Also ging ich wieder zur Tür hinaus. Als ich auf „die neue Eingangstür" schaute, bemerkte ich, dass es bereits fast dunkel geworden war. Langsam beschlich mich ein komisches Gefühl. Hatte ich tatsächlich so viel Zeit in diesem Haus verbracht?! Ich beruhigte mich, indem ich mir erklärte, dass es auf Grund der früh untergehenden Sonne so sein könnte.

Ich fand mich in dem Flur wieder, aus dem ich gekommenwar. Rechts von mir mündet der Flur in einen schmalen Gang, der immer dunklerwurde. Ich ging ihn entlang und musste nach wenigen Schritten schon meineTaschenlampe am Handy einschalten. Ich hörte ein knarren oder klopfen, welchesimmer lauter wurde, umso weiter ich ging.    

Fortsetzung folgt

Dead InsideWo Geschichten leben. Entdecke jetzt